"ttt - titel thesen temperamente" (NDR)
am Sonntag, 23. Juni 2019, um 23:05 Uhr
(ots) - Die geplanten Themen:
Moral gegen Kunstfreiheit - Wie die Regierung in Polen christliche
Werte instrumentalisiert Die wichtigste polnische Ikone, die schwarze
Madonna von Tschenstochau, mit einem Heiligenschein in
Regenbogenfarben, dem Symbol der schwul-lesbischen Bewegung? Kann man
als politische Kunst verstehen, ist in Polen aber gleichbedeutend mit
der Entweihung eines christlichen Symbols und Verletzung religiöser
Gefühle - und wird als Straftat geahndet. Eine Charta für die Rechte
von Homosexuellen? Ist in der Hauptstadt Warschau zwar offiziell
verabschiedet worden, aber als Reaktion darauf haben sich einige
Kommunen des Landes prompt zu sogenannten "LGBT-freien" Zonen
erklärt. Und auf der "Pride"-Parade in Tschenstochau werden
Homosexuelle als "Schwuchteln" beschimpft. Es steht nicht gut um die
Rechte von Minderheiten in Polen, die von der nationalkonservativen
Regierung als Gefahr für die christlichen Werte und polnische
Identität erklärt werden. "ttt" macht sich auf die Suche nach
Diversität in Polen.
Eine Spur der Verwüstung - Der Dokumentarfilm "Erde" über Raubbau
an unserem Planeten Bergbau, Fracking, Siedlungsbau, Straßen - der
Mensch verbraucht nicht einfach Fläche, er zerstört die Erdoberfläche
zum Teil unwiederbringlich. Täglich werden rund 160 Millionen Tonnen
Gestein bewegt, die Haut unseres Planeten ist aus der Luft wie
vernarbt. Der Dokumentarfilm "Erde" (Filmstart 4.7.2019) schaut in
langen, penetrierenden und erschreckenden Einstellungen auf die
Zerstörung und spricht mit den Menschen, die diese Arbeiten
verrichten. Was denken sie über die Veränderung, über die Prägung der
Welt durch den Menschen? Wie fühlen sie sich dabei, wäre es auch
anders denkbar? Der Film ist ein beeindruckendes Plädoyer gegen den
Raubbau an der Natur durch den Menschen.
Zweiter arabischer Frühling? - Der Schriftsteller Boualem Sansal
über seine algerische Heimat Das Volk demonstriert seit fast vier
Monaten jeden Freitag - gegen Korruption, Amtsmißbrauch und
Repression. Und für freie, unabhängige Wahlen. Die wurden allerdings
gerade in Algerien abgesagt: weil es nicht genügend unabhängige
Kandidaten gab, stattdessen zu viele, die noch für das alte Regime
unter Abd al-Aziz Bouteflika stehen. Der ist zwar abgetreten, auch
auf Druck der Zivilgesellschaft. Doch was nach ihm und seiner
Kamarilla kommt, ist mehr als ungewiss. "ttt" fragt, wie es
weitergeht in Algerien - und sucht Antworten mit dem Schriftsteller
Boualem Sansal, der das Land zwar im Umbruch sieht, aber vor einem
Zerfall der Zivilgesellschaft warnt.
"Geheimnis eines Lebens" - Judi Dench spielt die "Spion-Oma" nach
einer wahren Geschichte Es gab sie wirklich, diese Spionin, auf deren
Geschichte der Film beruht: Während des Kalten Krieges hatte Melita
Norwood Geheimnisse des britischen Atombombenprogramms an die Russen
verraten. Ein halbes Jahrhundert dauerte es, bis sie enttarnt wurde -
die Bilder der spontanen Pressekonferenz 1999 mit der 87-jährigen im
Vorgarten ihres Reihenhauses in einem Londoner Vorort gingen um die
Welt. Jetzt spielt Oscar-Gewinnerin Judi Dench die Spionin in dem
packenden Film "Geheimnis eines Lebens" (Filmstart 7. Juli), Regie
führte Trevor Nunn.
Musizieren mit Family & Friends - Hamburger Festival um
Starpianistin Martha Argerich Es ist ein ganz besonderes Festival:
Für eineinhalb Wochen gestaltet Star-Pianistin Martha Argerich in
Hamburg ein eigenes Programm mit ganz unterschiedlichen Besetzungen -
als Solistin, im Ensemble und mit Orchester. Musik von Bach bis
Bernstein. Dazu lädt Argerich befreundete Solistinnen und Solisten
ein, wie Khatia Buniatishvili oder Guy Braunstein. Und auch ihre
Musikerfamilie ist mit dabei, u.a. Ex-Ehemann Charles Dutoit, Tochter
Lyda Chen und sogar schon ein Enkel. Das "Martha Argerich-Festival"
(20. - 30. Juni), veranstaltet mit den Hamburger Symphonikern und
ihrem neuen Chefdirigenten Sylvain Cambreling, wird so zum
Familienunternehmen im allerbesten Sinne - und das auf
Weltklasse-Niveau. "ttt" besucht die ersten Proben und das
Auftaktkonzert.
Im Internet unter www.DasErste.de/ttt
Moderation: Max Moor
Redaktion: Edith Beßling, Christine Gerberding, Niels Grevsen,
Thorsten Mack (NDR)
Pressekontakt:
Agnes Toellner,
Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 23876,
E-Mail: agnes.toellner(at)DasErste.de
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Datum: 21.06.2019 - 10:39 Uhr
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