Großdemonstrationen vor der IAA für klimafreundlichen Verkehr
(ots) - Gemeinsame Presseerklärung: Umweltverbände
rufen bundesweit zum Protest am 14. September in Frankfurt auf
Für die Verkehrswende weg von klimaschädlichen Diesel-Pkw und
Benzinern demonstrieren am 14. September zur Eröffnung der
diesjährigen Internationalen Automobilausstellung IAA mehrere
Protestzüge in Frankfurt am Main. Radfahrende aus ganz Deutschland
fordern mit einer Sternfahrt, den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor
sofort zu beginnen und den Pkw-Verkehr insgesamt zu verringern. Bis
2035 muss der Verkehr CO2-neutral werden, um die Erderhitzung auf 1,5
Grad zu beschränken. Den Forderungen werden sich demonstrierende
Fußgängerinnen und Fußgänger in der Frankfurter Innenstadt
anschließen. Das letzte Stück der Raddemo führen Eltern mit ihren
Kindern an, unterstützt von der Kidical Mass Frankfurt. Die
Demonstrationen enden mit einer gemeinsamen Kundgebung an der
Frankfurter Messe. Die Veranstalter planen, einen Teil der Sternfahrt
über Autobahnen und den Alleen-Ring zu führen. Zu dem Protest rufen
die Umweltverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND), Campact, Deutsche Umwelthilfe (DUH), Greenpeace, Naturfreunde
und Verkehrsclub VCD auf.
Die Großdemonstrationen unterstreichen den wachsenden Wunsch
vieler Menschen nach klimafreundlicher Mobilität und einer gerechten
Verteilung des öffentlichen Raums. Mit den auf der IAA auch in diesem
Jahr vorgestellten Pkw-Modellen steht die Automesse gegen beide
Anliegen. Autohersteller präsentieren dort weiterhin tonnenschwere
und übermotorisierte Stadtgeländewagen (SUVs), die selbst elektrisch
betrieben klimaschädlich bleiben. "Mit unserer Demo und Sternfahrt
erobern wir uns die Straße zurück", heißt es im Aufruf. "Wir bewegen
uns zu Fuß, mit dem Fahrrad und der Bahn. Damit zeigen wir Politik
und Autoindustrie wie die Verkehrswende aussieht: Macht den Weg frei
für klimafreundlichen Verkehr." Die IAA steht unter dem Motto
"Driving Tomorrow". Um diesem Slogan gerecht zu werden, müsste die
Messe ausschließlich klimaschonende und effiziente Autos zeigen, die
geringer motorisiert, leichter und deutlich kleiner sind.
Proteste wie die "Fridays For Future"-Bewegung und die Ergebnisse
der Europawahl zeigen, dass ein wachsender Teil der Bevölkerung von
der Bundesregierung schnell wirksame Schritte gegen die Klimakrise
erwartet. Dabei ist besonders der Verkehr gefordert. Dort stagniert
der CO2-Ausstoß seit Jahrzehnten. Sinken werden die CO2-Emissionen
nur mit weniger, leichteren und elektrisch betriebenen Fahrzeugen,
sowie einem deutlichen Ausbau der Alternativen vom Radverkehr bis zu
Bus und Bahn.
Zitate der sechs Organisationen des Trägerkreises
Ernst-Christoph Stolper, stv. Vorsitzender BUND: "Wir wollen Platz
für Fußgänger, Radfahrer und Öffentlichen Nahverkehr. Umweltspuren
statt parkender SUVs - nur so kann Klimaschutz gelingen."
Gerald Neubauer, Campaigner Campact: "Die Klimabewegung ist so
stark wie nie, und jetzt knöpfen wir uns die Autoindustrie vor."
Jürgen Resch, Geschäftsführer DUH: "Als Folge eines seit 20 Jahren
bestehenden kriminellen Kartells werden unsere Städte immer noch
durch das Dieselabgasgift Stickstoffdioxid geflutet. Die
Dieselkonzerne müssen endlich zu Hardware-Nachrüstungen gezwungen
werden."
Marion Tiemann, Verkehrsexpertin Greenpeace: "Der
Verbrennungsmotor bremst die Verkehrswende, wir müssen viel schneller
rein in die abgasfreie Mobilität."
Uwe Hiksch, Vorstand NaturFreunde: "Wer das Klima retten will,
muss den automobilen Wahn beenden und sich für einen flächendeckenden
Ausbau des öffentlichen Personen- und Güterverkehrs einsetzen."
Kerstin Haarmann, Vorsitzende VCD: "Eine Parade dicker SUVs und
Spritschlucker ist in Zeiten der Klimakrise völlig überholt - die IAA
in ihrer jetzigen Form ist ein Relikt der Vergangenheit."
Hinweise: Alle Informationen zur Demo: www.iaa-demo.de
Pressekontakt:
BUND: Sigrid Wolff, Tel.: 030-27586-425 (auch mobil), presse(at)bund.net
Campact: Svenja Koch, Tel. 04231-957590 (auch mobil), koch(at)campact.de
DUH: Ann-Kathrin Marggraf, Tel 030-240086720, presse(at)duh.de
Greenpeace: Gregor Kessler, Tel. 0151-72702918,
gregor.kessler(at)greenpeace.de
NaturFreunde: Uwe Hiksch, uwe.hiksch(at)t-online.de
VCD: Almut Gaude, Tel. 030-280351-12, Almut.Gaude(at)vcd.org und Heiko
Nickel, Landesverband Hessen, Mob.: 0151-20153300,
landespolitik(at)vcd-hessen.de
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Datum: 13.06.2019 - 12:15 Uhr
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