Deutsche Umwelthilfe startet Negativpreis gegen Verpackungswahnsinn: Verbraucher können die unsinnigsten Einweg-Plastikverpackungen nominieren
(ots) - Gescheiterte Abfallpolitik der Bundesregierung:
Verpackungsmüll aus Plastik hat sich in den vergangenen 25 Jahren von
19 auf 37 kg pro Kopf und Jahr verdoppelt - Deutsche Umwelthilfe
führt Negativpreis "Goldener Geier" ein, um auf den alltäglichen
Verpackungswahnsinn aufmerksam zu machen und den Plastikmüllberg zu
verringern - Jeder kann Fotos von unsinnigen Plastikverpackungen mit
dem Hashtag #Verpackungswahnsinn über die sozialen Medien einreichen
- Die Schauspieler und Umweltaktivisten Hannes Jaenicke und Lucas
Reiber unterstützen die Aktion
Jedes Jahr verenden hunderttausende Seevögel, Wale und Robben an
in der Umwelt entsorgten Plastikverpackungen und Produkten. Mehr als
600 Tierarten sind inzwischen durch Plastikabfälle in den Meeren
direkt betroffen und Prognosen sagen voraus, dass es 2050 mehr
Plastik als Fische in den Meeren geben könnte. Die
industriefreundliche Abfallpolitik der Bundesregierung hat dafür
gesorgt, dass sich der Anteil von Plastikverpackungen seit 1995 bis
heute von 19 auf 37 Kilogramm pro Kopf und Jahr verdoppelt hat. In
Plastik verpackte Bananen und Gurken, die Kinderzeitschrift im
Foliensack oder Tomaten im Kunststoffeimer sind traurige Realität in
Supermärkten und Drogerien. Diesem schädlichen Trend möchte die
Deutsche Umwelthilfe (DUH) mit dem Negativpreis "Goldener Geier"
etwas entgegensetzen und den Druck auf Handel, Hersteller und Politik
erhöhen, dem Einweg-Irrsinn ein Ende zu bereiten.
Die DUH ruft Verbraucher dazu auf, beim täglichen Einkauf die
absurdesten Einweg-Plastikverpackungen zu fotografieren und unter dem
Hashtag #Verpackungswahnsinn zu melden. Aus den übermittelten
Nominierungen wird die DUH Mitte Juli 2019 die meist genannten
Einweg-Verpackungen auswählen und in die öffentliche Endabstimmung
geben. Der Hersteller bzw. Händler der unsinnigsten Verpackung erhält
den "Goldenen Geier" und wird dann durch eine Petition aufgefordert,
auf die umweltschädliche Verpackung zukünftig zu verzichten.
Unterstützt wird die Aktion der DUH durch den Schauspieler, Autor und
Umweltaktivisten Hannes Jaenicke sowie den Schauspieler Lucas Reiber.
Nach Schätzungen des Fraunhofer Instituts landen in Deutschland
jährlich rund 116.000 Tonnen Makroplastik aus Verpackungen und
Produkten in der Umwelt. Während die EU mit einer neuen Richtlinie
besonders umweltschädliche Einweg-Plastikprodukte und Verpackungen
verbietet, setzt Umweltministerin Svenja Schulze jedoch auf
freiwillige Selbstverpflichtungen mit Handels- und
Industriekonzernen. Ergebnis dieser industriefreundlichen
Verpackungspolitik sind zahllose unnötige, zu große oder nicht
recyclingfähige Verpackungen mit denen Supermärkte und Drogerien
vollgestopft sind.
Durch den Negativpreis für unsinnige Verpackungen möchte die DUH
dem Verpackungswahnsinn und seinen katastrophalen Auswirkungen auf
die Umwelt Einhalt gebieten. Dazu sagt die Stellvertretende
DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz: "Kein Land in Europa
verursacht pro Kopf und Jahr so viel Verpackungsmüll wie Deutschland.
Hierzulande läuft etwas gewaltig schief. Hersteller und Einzelhändler
tragen Verantwortung für unsere Umwelt und müssen Abfallvermeidung,
Wiederverwendung und auch die Recyclingfähigkeit von Verpackungen
endlich umsetzen. Durch unsere Aktion geben wir Verbrauchern die
Möglichkeit aufzuzeigen, wo das Problem wirklich liegt. Nämlich
direkt vor unserer Nase. Je mehr Verbraucher mitmachen und unnötige
Verpackungen melden, desto mehr können wir gemeinsam erreichen."
Schauspieler Lucas Reiber unterstützt die Aktion der DUH: "Ich
bemühe mich seit Jahren um eine nachhaltige Lebensweise, habe immer
meine eigene Trinkflasche dabei, ernähre mich vegan und habe vor
kurzem Unverpackt-Läden für mich entdeckt, von denen es bisher leider
nur wenige gibt. Bei allen anderen, von Bioladen bis Discounter, sind
die Regale voll von Einwegprodukten, unnötig verpacktem Obst und
Gemüse und täglich neuen Absurditäten. Beim Einkauf komplett auf
Einweg-Plastik zu verzichten ist daher fast unmöglich. Hersteller,
Händler und Politik ziehen sich aus der Verantwortung und ich hoffe
und kämpfe dafür, dass sich hier etwas ändert und zwar schnell. Die
Klimastreiks und nicht zuletzt die Europawahl haben deutlich gemacht,
dass sich die Menschen in Deutschland ein Umdenken wünschen. Deshalb
unterstütze ich die Aktion der Deutschen Umwelthilfe."
Kunststoffabfälle gelangen durch Verwehung und als kleine
Plastikteilchen über Flüsse in die Meere und richten dort große
Schäden an. Mikroplastik kann sich zudem in der Nahrungskette
anreichern und auf unseren Tellern landen. "Wir müssen Verpackungen
vermeiden, wo immer möglich. Eine nicht hergestellte Verpackung
gelangt auch nicht in die Umwelt. Wertvolle Rohstoffe werden
eingespart und das Klima entlastet. Durch unsere nun gestartete
Aktion möchten wir die immer noch anwachsende Plastikflut eindämmen
und die Verbraucher dafür sensibilisieren, umweltschädlich verpackte
Produkte zu meiden", sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft
Thomas Fischer.
So können Verbraucher Produkte nominieren:
Über eine breit angelegte Aktion in den Sozialen Medien ruft die
DUH Verbraucher auf, die absurdesten Plastik-Einwegverpackungen in
Supermärkten und Drogerien zu fotografieren und unter dem Hashtag
#Verpackungswahnsinn und (at)Umwelthilfe auf Twitter, Instagram und
Facebook zu posten. Aus den unter #Verpackungswahnsinn gesammelten
Posts werden die am häufigsten genannten Produkte von der DUH
ausgewählt und Mitte Juli in die öffentliche Endabstimmung über die
unsinnigste Einweg-Plastikverpackung gegeben. Der Hersteller bzw.
Händler der unsinnigsten Verpackung erhält den "Goldenen Geier" und
wird im Anschluss durch eine Petition aufgefordert, auf die
Verpackung zu verzichten und seine Produkte umweltfreundlich
anzubieten.
Links:
- Mehr zum Negativpreis "Goldener Geier" sowie zu einem Video von
Hannes Jaenicke: https://www.duh.de/goldenergeier/
- Informationen zu Verpackungen in Supermärkten:
https://www.duh.de/themen/recycling/abfallvermeidung/supermaerkte
Pressekontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz(at)duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
0151 18256692, 030 2400867-43, fischer(at)duh.de
DUH-Pressestelle:
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse(at)duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
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Datum: 12.06.2019 - 13:34 Uhr
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