Neue forsa-Zahlen zur Wahrnehmung von Hassrede und Fake News / 49 % der 14- bis 24-Jährigen beobachten online mehr hetzende als sachliche Kommentare, 90 % sehen sich mit Fake News konfrontiert
(ots) - Bereits im vierten Jahr hat die Landesanstalt
für Medien NRW eine repräsentative Studie zur Wahrnehmung von Hass im
Netz in der Bevölkerung durchgeführt. Die Ergebnisse machen deutlich:
Aggressivität im Netz ist nach wie vor ein gesamtgesellschaftliches
Problem und die Wahrnehmung von Hassrede unverändert hoch. 75 Prozent
der Befragten geben an, persönlich schon Hassrede im Internet
wahrgenommen zu haben.
Außerdem wurde die Befragung zur Wahrnehmung von Fake News aus dem
Jahr 2017 wiederholt. Dabei fällt auf, dass die Wahrnehmung von Fake
News bzw. bewussten Falschnachrichten im Internet im Vergleich zu
2017 deutlich zugenommen hat: 72 Prozent der befragten
Internetnutzerinnen und -nutzer sind persönlich schon einmal
(vermutliche) Fake News im Internet aufgefallen (2017: 59 Prozent).
In beiden Studien sticht die Gruppe der 14- bis 24-Jährigen, die
schon einmal auf Hasskommentare im Internet reagiert haben, hervor:
Besonders auffällig ist die steigende Wahrnehmung von Hassrede in
dieser Altersgruppe. Sie geben überdurchschnittlich oft an,
Hasskommentare unterhaltsam zu finden (Gesamt: 17 Prozent, 14- bis
24-Jährige: 32 Prozent). 49 Prozent der 14- bis 24-Jährigen stimmen
der Aussage zu, es gäbe mehr Internetnutzerinnen und -nutzer, die
öffentliche Beiträge im Internet hasserfüllt und hetzend
kommentieren, als Internetnutzer, die öffentliche Beiträge sachlich
kommentieren (Gesamt: 36 Prozent).
Auch beim Thema Fake News zeigt sich, dass die 14- bis 24-Jährigen
besonders sensibel für dieses Phänomen sind. 90 Prozent geben an,
bereits persönlich schon (vermutliche) Fake News im Internet bemerkt
zu haben, wobei diese Zahl im Jahr 2017 noch deutlich niedriger bei
77 Prozent lag.
"Mit Blick auf die Entwicklung der Zahlen über die Jahre gibt es
für uns vor allem zwei zentrale Erkenntnisse: Eine zunehmend als
aggressiv empfundene Diskussionskultur im Netz, geprägt durch Hass
und Desinformation, aber auch eine steigende Sensibilität der
Bevölkerung für diese beiden Phänomene. Und darin liegt für uns die
Möglichkeit zur Anknüpfung. Wir müssen gemeinsam handeln, um diesem
Eindruck einer destruktiven Debattenkultur im Netz entgegenzuwirken",
bewertet Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien
NRW, die Ergebnisse.
Besonders im Rahmen der Initiative "Verfolgen statt nur Löschen"
können hier Erfolge aufgezeigt werden. Im Mai gab es die ersten
Verurteilungen von Verfassern strafrechtlich relevanter
Hasskommentare, die im Rahmen des Projekts "Verfolgen statt nur
Löschen" angezeigt wurden. Beim bundesweiten Aktionstag zur
Bekämpfung von Hassrede im Netz am 4. Juni 2019 sind auch in NRW dank
der Arbeit der Initiative Hausdurchsuchungen durchgeführt worden.
Die vollständigen Ergebnisberichte und -präsentationen stehen
Ihnen zum Download unter http://ots.de/lBy6Qg zur Verfügung.
Pressekontakt:
Nele Nieuwenhuis
Telefon: 0211 - 77 00 7 - 555
E-Mail: presse(at)medienanstalt-nrw.de
Internet: www.medienanstalt-nrw.de
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Datum: 12.06.2019 - 11:00 Uhr
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