"Meine Freundin Anne Frank": WDR veröffentlicht neue Zeitzeugenberichte in Augmented Reality
(ots) - "Für mich ist es sehr wichtig zu erzählen, was damals
passiert ist. Der Antisemitismus ist immer noch da."
Jacqueline van Maarsen,
Zeitzeugin und Schulfreundin von Anne Frank
Am heutigen 12. Juni wäre Anne Frank 90 Jahre alt geworden. Ihr
Tagebuch, weltweit in 70 Sprachen übersetzt, gilt als Inbegriff eines
Zeitzeugnisses über die traumatischen Schrecken des Zweiten
Weltkrieges und die Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung.
Aus der Geschichte lernen - das sieht auch der WDR als eine der
wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben und will dazu seinen Beitrag
leisten. Mit der innovativen App "WDR AR 1933-1945" bewahrt er
Geschichte für die Nachwelt. Im Februar wurde die App mit drei
Zeitzeugenberichten von Kriegskindern aus London, Leningrad und Köln
veröffentlicht. Heute erscheint mit "Meine Freundin Anne Frank" ein
weiteres, bewegendes Kapitel Zeitgeschichte in Augmented Reality
innerhalb der App.
"Der Name Anne Frank steht sinnbildlich dafür, wie wichtig die
Erinnerung an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte ist",
sagt WDR-Intendant Tom Buhrow. "Ihr Tagebuch hat der Welt
verdeutlicht, was Krieg und Totalitarismus Menschen antun. Unsere
Aufgabe ist es, diese Erinnerung auch in Zukunft wachzuhalten.
Deswegen bin ich stolz, dass die Schulfreundinnen von Anne Frank ihre
gemeinsame Geschichte für die AR-App des WDR erzählt haben - und sie
so für die nachfolgenden Generationen mit modernster Technologie
bewahren."
Zwei enge Freundinnen von Anne Frank erzählen ihre gemeinsame
Geschichte mit dem Mädchen, das zum tragischen Mythos wurde - in
Augmented Reality: Jacqueline van Maarsen ist 12, als sie Anne Frank
auf dem Jüdischen Gymnasium in Amsterdam kennenlernt. Sie ist dabei,
als Otto Frank seiner Tochter zum 13. Geburtstag das Tagebuch
schenkt, dessen Eintragungen die Welt nach dem Zweiten Weltkrieg
aufrütteln werden. "Sie liebte das Leben und genoss es so sehr,
dieses kleine, kurze Leben, das sie hatte", erinnert sich Jacqueline
van Maarsen. "Als ob sie wusste, dass es nur ein kurzes Leben ist."
Hannah Goslar und Anne Frank kennen sich bereits aus
Grundschulzeiten. Nachdem die Franks untergetaucht sind, wird Goslars
Familie von den Nazis abgeholt. Im Konzentrationslager Bergen-Belsen
sehen sich Hannah Goslar und Anne Frank noch einmal wieder: "Sie war
ein gebrochener Mensch", sagt Goslar über die Begegnung. "Vollkommen
traurig und ohne Hoffnung - schrecklich."
Um diese Erinnerungen für nachfolgende Generationen festzuhalten,
haben Jacqueline van Maarsen und Hannah Goslar sich bereit erklärt,
sich für die AR-App des WDR filmen zu lassen. Das Ergebnis ist
beeindruckend: Wie Hologramme bettet die App "WDR AR 1933-1945" die
Schulfreundinnen von Anne Frank in die jeweilige Umgebung des Users
ein und macht die erschütternden und emotionalen Erlebnisberichte der
beiden wichtigen Zeitzeuginnen zu einer einzigartigen Erfahrung - ob
im Klassenzimmer oder zu Hause im eigenen Wohnraum.
Seit der Veröffentlichung von "WDR AR 1933-1945" wurde die
kostenfreie App bereits über 180 000 Mal heruntergeladen und wird in
der Weiterbildung von Lehrer*innen und im Schulunterricht erfolgreich
eingesetzt. An der Produktion war ein Team aus Dokumentarfilmern,
Grafikern, Programmierern und Redaktionsmitgliedern beteiligt.
Entwickelt wurde das Verfahren von der Hochschule Düsseldorf,
Fachbereich Medien "Mixed Reality und Visualisierung" sowie LAVA
labs, Studio für Visual Effects, gemeinsam mit der WDR-Redaktion
Doku&Digital.
"Meine Freundin Anne Frank" ist ab heute in der App "WDR AR
1933-1945" abrufbar. Sie ist gratis erhältlich - für iOS sowie für
folgende Android-Geräte: Samsung Galaxy S8/S9 und Tab 4, Huawei P20,
Google Pixel 2 & 3 sowie One Plus 5T.
Fotos finden Sie unter ARD-Foto.de
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Datum: 12.06.2019 - 09:00 Uhr
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