Silent Air Taxi: Forscher und Forscherinnen der RWTH Aachen University und FH Aachen zeigen den Weg zum leisen Fliegen (FOTO)
(ots) -
Leises Flugtaxi für fünf Personen bietet bezahlbare Entlastung für
den Zubringer- und Intercity-Verkehr
Vier Jahre Vorbereitung, zahlreiche Patentanmeldungen, mehrere
strategische Kooperationen und die Gründung der e.SAT GmbH, ein
Hersteller von elektrohybriden Flugzeugen, führen zu der nächsten
Aachener Erfindung für die umweltfreundliche Mobilität von morgen.
Vor mehr als 100 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik
stellten die e.SAT GmbH, die RWTH Aachen University, der RWTH Aachen
Campus und die FH Aachen erstmals ihr futuristisches Modell des
Kleinflugzeuges Silent Air Taxi vor. Durch seinen einzigartigen
elektro-hybriden Antrieb und das strömungsmechanisch optimale
Boxwingkonzept kann dieses Flugtaxi kostengünstig die klassischen
Hauptverkehrsträger entlasten und individuelle Reisezeiten
signifikant reduzieren.
Der Flugplatz Aachen-Merzbrück wird mit Hilfe der Landesregierung
Nordrhein-Westfalen zum Forschungsflugplatz weiterentwickelt, um das
Silent Air Taxi dort zur Serienreife entwickeln und produzieren zu
können. Bis zur Inbetriebnahme des Silent Air Taxis 2024 treibt das
starke Partnernetzwerk auf dem RWTH Aachen Campus die technische
Entwicklung gemeinsam voran und bereitet den Erstflug für 2022 vor.
Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen,
erläuterte auf der Veranstaltung einleitend die Bedeutung dieser
Entwicklung für sein Bundesland. Sein persönlicher Eindruck über
dieses wegweisende Projekt: "Umweltfreundliche und bezahlbare
Flugtaxis können zur Mobilität in unseren Ballungszentren einen
wichtigen Beitrag leisten. Das Silent Air Taxi, ein leises und
emissionsarmes Hybrid-Kleinflugzeug, ist die nächste Innovation
alternativer und klimaschonender Mobilitätslösungen ''made in
Nordrhein-Westfalen''. Es ist immer wieder beeindruckend, wie hier am
Forschungsstandort Aachen Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft
Hand in Hand aus futuristischen Visionen konkrete, alltagstaugliche
Technologien für eine nachhaltige Mobilität entwickeln. So wird
wissenschaftliche Exzellenz in industrielle Produktion umgesetzt."
Das Silent Air Taxi
Das Kleinflugzeug fliegt mit einem Piloten und vier Passagieren
bis zu 1.000 km weit mit einer Reisegeschwindigkeit von mehr als 300
km/h. Es benötigt nur eine Start- und Landebahn von maximal 400 m
Länge und kann damit 95 Prozent aller deutschen Flughäfen und -plätze
anfliegen. 80 Prozent der Bevölkerung in Deutschland wohnt in einem
Radius von 25 km zu einem Flugplatz. Beim Start ist das Silent Air
Taxi so leise, dass es schon im Abstand von 100 Metern nicht mehr zu
hören ist. Der Erstflug ist für 2022 vorgesehen und die
Musterzulassung wird für 2024 angestrebt. Ziel ist, dass das Silent
Air Taxi im Betrieb so günstig ist wie ein Bahnticket Erster Klasse.
"Unser Verständnis von innovativer Luftmobilität orientiert sich
konsequent an den Bedürfnissen des Kunden. Das sind kürzere
Reisezeiten, Pünktlichkeit und Flexibilität gegenüber den
individuellen Bedürfnissen", so die beiden CEOs der e.SAT GmbH Prof.
Peter Jeschke und Prof. Frank Janser. Zu den Gründern gehören auch
Prof. Günther Schuh (CFO), Prof. Eike Stumpf (Entwicklungsleiter) und
Prof. Kai-Uwe Schröder (Strukturmechanik), die gemeinsam mit der
e.SAT GmbH das Silent Air Taxi auch in Serie in Aachen-Merzbrück
produzieren wollen.
Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück
Bis zur Serienreife wird das Silent Air Taxi auch am Flugplatz
Aachen-Merzbrück weiterentwickelt. Zahlreiche Forschungsanträge sind
dazu gestellt. Für mehr als 12,7 Mio. Euro wird Merzbrück zum
Forschungsflugplatz weiterentwickelt. So werden die Start- und
Landebahn neugebaut und verschwenkt (Träger: Flugplatz Aachen
Merzbrück) und das Gewerbegebiet Aeropark erschlossen mit Zugang zur
Start- und Landebahn (Träger: Stadtentwicklung Würselen). Ebenso wird
der Forschungshangar FH.AERO.SCIENCE im Gewerbegebiet gebaut (Träger:
FH Aachen). Das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen
fördert den Ausbau zum Forschungsflughafen mit vier Millionen Euro.
Hendrik Wüst, Minister für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen,
freut sich, dass sich Nordrhein-Westfalen einmal mehr als
Innovationsland und als Treiber der Mobilitätswende beweisen kann.
"Projekte wie das Silent Air Taxi und der Ausbau des Flugplatzes
Aachen-Merzbrück zum Forschungsflughafen zeigen, dass wir in
Nordrhein-Westfalen gute Voraussetzungen haben, bei der Entwicklung
innovativer Technologien vorne dabei zu sein. Wir unterstützen den
Ausbau hier in Merzbrück, damit die Forschungen an Flugzeugen mit
elektrischem Antrieb und an den Möglichkeiten des geräuscharmen
Fliegens vorankommen. In einem bevölkerungsstarken und
verkehrsreichen Land wie Nordrhein-Westfalen ist es richtig, mit dem
Luftraum die dritte Dimension der Mobilität mitzudenken. Wir wollen,
dass die Mobilität der Zukunft in Nordrhein-Westfalen erforscht und
entwickelt und am besten auch produziert und eingesetzt wird. So
leisten wir auch einen Beitrag für die Entwicklung des Rheinischen
Reviers und können den Menschen in der Region eine neue Perspektive
geben," sagte Verkehrsminister Wüst.
Innovationsstandort Aachen
Das Silent Air Taxi ist ein weiteres Beispiel für die
Leistungsfähigkeit der Innovation Factory des RWTH Aachen Campus.
"Systemische Innovationen, die der Gesellschaft nutzen, entwickeln zu
können, ist ein strategisches Ziel der RWTH Aachen, das sie unter
anderem mit ihren Technologiepartnern auf dem RWTH Aachen Campus
verfolgt. Nachdem die Auslieferung der ersten Elektroautos e.GO Life
vor wenigen Wochen gestartet wurde, ist das Silent Air Taxi für uns
ein weiterer Meilenstein. Es zeigt, dass in Aachen interdisziplinär
geforscht und entwickelt wird und die Möglichkeit, Wissenschaft und
Industrie miteinander zu verzahnen, besonders gut genutzt wird", so
Prof. Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen University und
Aufsichtsratsvorsitzender der RWTH Aachen Campus GmbH.
Die Industriepartner
Bereits heute entwickeln und bauen über 50 Experten am Standort
Aachen das leise Kleinflugzeug Silent Air Taxi gemeinsam mit
etablierten Großunternehmen der deutschen Luftfahrtbranche - wie
beispielsweise die MTU Aero Engines AG. "Für die MTU Aero Engines ist
das Silent Air Taxi ein mutiges und überzeugendes Zukunftskonzept,
das sehr hohe Realisierungschancen hat. Deshalb beteiligen wir uns
daran nicht nur inhaltlich als Technologiepartner, sondern auch an
der e.SAT Powertrain GmbH", so Lars Wagner, Vorstand Technik, MTU
Aero Engines. Die e.SAT Powertrain GmbH, ein Tochterunternehmen der
e.SAT GmbH, ist ein Hersteller von elektrohybriden Antrieben.
Weitere Stimmen zum Silent Air Taxi auf der Veranstaltung am
11.06.2019: https://e-sat.de/de/mediacenter/pressecenter/
Weitere Informationen und Bildmaterial im Mediacenter:
https://e-sat.de/de/mediacenter/pressecenter/
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Datum: 11.06.2019 - 16:20 Uhr
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