Das Rennen vor der Rallye: M-Sport Ford präpariert Fiesta WRC in Windeseile für WM-Lauf auf Sardinien (FOTO)
(ots) -
- Wo die Lichter lange brennen: Die Mechaniker von M-Sport
bereiten Fiesta World Rally Car in nur drei Tagen auf nächsten
WM-Lauf vor - Komplett-Demontage inklusive
- Wo die Schotterpisten und Außentemperaturen Mensch und Material
an Grenzen bringen: Sardinien-Rallye Italien stellt
WM-Teilnehmer vor Herausforderungen
- Wo seine World Rally Car-Karriere begann: Elfyn Evans will auf
Sardinien den Sprung aufs Siegerpodium schaffen
- Wo nur Erfahrung zählt: Teemu Suninen lässt sich in Italien
erstmals vom routinierten Jarmo Lehtinen als Beifahrer vorbeten
- Wo junge Talente lernen: Schotter-Rallye Sardinien konfrontiert
Julius Tannert und Nico Knacker, die beiden deutschen Fahrer in
der Junior-WM, mit ungewohntem Geläuf
KÖLN, 10. Juni 2019 - Wie schnell sie mit Schraubenschlüssel,
Zange und notfalls auch dem Hammer zur Sache gehen können, stellen
die Mechaniker von M-Sport Ford bei Rallyes regelmäßig unter Beweis:
Dann reichen ihnen mitunter 20 Minuten, um aus einem kräftig
ondulierten Vehikel wieder einen vorzeigbaren und voll
funktionsfähigen Turbo-Allradler zu machen. Jetzt mussten die
Spezialisten auch zwischen zwei WM-Läufen mächtig zaubern: Nur drei
Tage blieben ihnen daheim im Workshop Dovenby Hall, um die auf dem in
Köln-Niehl produzierten Ford Fiesta basierenden World Rally Cars von
Elfyn Evans und Teemu Suninen nach der Rückkehr aus Portugal für den
Einsatz bei der bevorstehenden Sardinien-Rallye Italien
vorzubereiten. Und dies bedeutet: einmal komplett demontieren, warten
und reparieren sowie neu zusammensetzen. Das ist mehr als knapp
bemessen und verlangt vollen Einsatz. Die Lichter in den
Werkstatthallen von M-Sport brannten in der zweiten Wochenhälfte
nahezu nonstop.
Los ging es am frühen Mittwochmorgen, als der Lkw-Konvoi aus Porto
im Nordwesten Englands eintraf. Am Freitagnachmittag machte sich der
Tross bereits wieder auf den Weg Richtung Genua, wo am Samstag die
Nachtfähre gen Sizilien wartete. Vom Hafen in Porto Torres war es
dann nur noch eine Stunde Fahrt bis Alghero, dem Dreh- und Angelpunkt
des achten WM-Saisonlaufs.
Zeit für propere Testfahrten zur Vorbereitung auf die
Schotterveranstaltung blieb angesichts des eng gesteckten Zeitplans
nicht. Evans und Suninen zehren allerdings noch von den Erfahrungen,
die sie in Portugal auf ähnlichem Geläuf und bei vergleichbar heißen,
staubigen Bedingungen mit dem rund 380 PS starken Fiesta WRC
gesammelt haben. Als Viert- und Fünftplatzierte schrammten sie nur
knapp an Podestplatzierungen vorbei.
Der Rallye Italien auf der wunderschönen Mittelmeerinsel Sizilien
blickt M-Sport Ford gerne entgegen. Die schnellen und engen Pisten in
den schroffen Bergen mit ihren alten Wäldern und scheinbar
unberührten Landschaften halten schwierige Bedingungen bereit. Sie
werden von Felsblöcken und Steinen gesäumt, die jeden Fehler
unbarmherzig bestrafen. Ergo kommt es auf die präzise Zusammenarbeit
zwischen Fahrer und Copilot besonders an.
"Die Jungs bei uns im Workshop haben ein paar kurzweilige Tage
hinter sich", betont M-Sport-Teamchef Richard Millener. "Unsere Ford
Fiesta WRC trafen erst am Mittwoch aus Portugal ein, da war mehr als
eine Nachtschicht notwendig, damit sie am Freitag bereit standen für
den Transport nach Italien. Aber wir haben eine exzellente
Mechaniker-Mannschaft, die es natürlich geschafft haben - auch wenn
wir dafür ein paar Mal die Auslagen der örtlichen Konditorei plündern
mussten..."
"Mit unseren Fiesta WRC haben wir in den vergangenen Jahren auf
Sardinien gute Resultate erzielt", so der 35-Jährige. "Ott Tänak hat
mit uns in 2017 die Rallye gewonnen, 2018 schrammte Sébastien Ogier
nur 0,7 Sekunden am Sieg vorbei. Auch Elfyn Evans und Teemu Suninen
kennen sich mit der Veranstaltung gut aus. Sie wissen, worauf es
ankommt, um bei diesem Event schnell und erfolgreich zu sein. In
Portugal hatten wir Podestplätze bereits in Sichtweite. Die peilen
wir auch dieses Mal an: Wir würden gerne den einen oder anderen Pokal
mit in die Sommerpause nehmen."
Elfyn Evans / Scott Martin (Ford Fiesta WRC, Startnummer 33);
WM-Rang: 4; Rallye-Italien-Starts: 5. Bestes Ergebnis: Platz 4 (2015)
Es war die Rallye Sardinien 2013, als Elfyn Evans erstmals mit
einem World Rally Car bei einem WM-Lauf an den Start ging. 2015 fuhr
der Walliser mit Rang vier sein bestes Ergebnis auf der
Mittelmeerinsel ein. In diesem Jahr will sich der 30-Jährige um
mindestens einen Platz verbessern.
"Jeder von uns erinnert sich daran, wann und wo er erstmals bei
einem World Rally Car ins Lenkrad greifen durfte", erläutert Evans.
"Darum bleibt der WM-Lauf auf Sardinien für mich immer etwas
besonderes. Er ist eine schwierige Herausforderung, doch mit der Zeit
habe ich gelernt, die Eigenarten dieser Wertungsprüfungen zu
genießen. In diesem Jahr wollen wir auch dank einer intelligenten
Heransgehensweise unter die ersten Drei fahren, obwohl die Konkurrenz
hart ist. Einen speziellen Vortest konnten wir nicht mehr
durchführen. Dafür war ich bei einer Veranstaltung mit von der
Partie, die sich ,Red Bull Cut it'' nennt - ein Wettrennen für
Rasenmäher-Traktoren! Ich weiß nicht, wie weit mir dies in Italien
helfen wird, aber Spaß hatten wir auf jeden Fall eine ganze Menge..."
Teemu Suninen / Jarmo Lehtinen (Ford Fiesta WRC, Startnummer 3);
WM-Rang: 6; Rallye-Italien-Starts: 3. Bestes Ergebnis: Platz 8 (2016)
Der junge Werksfahrer von M-Sport geht auf Sizilien unter neuen
Vorzeichen an den Start: mit dem erfahrenen Jarmo Lehtinen auf dem
heißen Sitz. Der 50-Jährige kann als Copilot von Mikko Hirvonen auf
15 WM-Laufsiege zurückblicken und bringt entsprechend viel Erfahrung
mit. Er wird Suninen für den Rest der Saison "vorbeten". Teemu
erinnert sich gerne an die Mittelmeer-Rallye: 2015 gewann er in
Italien die WRC 3-Wertung, 2016 die WRC 2-Klasse. Geht es nach dem 25
Jahre alten Finnen, kann es im laufenden Jahr so weiter gehen.
"Mit Jarmo Lehtinen habe ich für den weiteren Verlauf des Jahres
einen neuen Beifahrer", bestätigt der junge Finne. "Ich danke Marko
Salminen für die bisherige Unterstützung, wir haben gemeinsam im
vergangenen halben Jahr viel erreicht, Wertungsprüfungs-Bestzeiten
gesetzt und WM-Rallyes angeführt. Aber ich befinde mich weiter in
einer steilen Lernphase, von Jarmos immenser Erfahrung kann ich enorm
profitieren. Dies ist sehr wichtig, um meine ehrgeizigen Ziele in der
zweiten Saisonhälfte zu erreichen. Die Rallye Italien kenne ich recht
gut. Ich starte hier zum vierten Mal, das hilft sicherlich, um mich
schnell an Jarmo zu gewöhnen. Mit nur einer Woche Pause seit dem
portugiesischen WM-Lauf fiel die Vorbereitungszeit eher kurz aus.
Doch wenn alles nach Plan läuft, sollten wir unsere Performance
wiederholen können. Dazu müssen wir bereits beim Abfahren der
Strecken hochkonzentriert sein, denn die groben Schotterprüfungen auf
Sardinien erlauben kaum Fehler und setzen auch dem Material zu. Hinzu
kommt die intensive Hitze - viel Trinken und richtige Ernährung
werden eine große Rolle spielen, um das eigene Energielevel oben zu
halten."
Julius Tannert und Nico Knacker mit ihren Fiesta R2T in Junior-WM
am Start
Erst Schnee, dann Asphalt, nun Schotter: Für die beiden deutschen
Ford Fiesta R2T-Fahrer in der Junioren-Weltmeisterschaft wartet auf
Sizilien die nächste schwierige Aufgabe. Julius Tannert aus Zwickau
reist nach seinem Klassensieg auf Korsika mit hohen Erwartungen gen
Italien. Gemeinsam mit Beifahrer Jürgen Heigl hat er sich eine
Platzierung unter den besten Drei zum Ziel gesetzt. "Das wird eine
extrem anspruchsvolle Rallye. Von meinem Start vor zwei Jahren weiß
ich, dass bei dieser Rallye alles passieren kann und wir mit Köpfchen
fahren müssen", so der 29-Jährige. "Die Wertungsprüfungen sind nach
den World Rally Cars und R5-Autos, die vor uns starten, extrem
ausgefahren. Teilweise liegen fußballgroße Steine auf der Strecke.
Wir sind besonders motiviert und wollen unsere Erfahrung ausspielen."
Genau die fehlt dem 22 Jahre jungen Nico Knacker aus Siedenburg
noch: Mit seinem frontgetriebenen, rund 200 PS starken Ford stellt er
sich beim dritten Saisonlauf der Junior-WM seiner ersten reinen
Schotter-Rallye überhaupt. "Ich bin sehr gespannt, wie sich unser
Fiesta auf dem für mich neuen Untergrund verhalten wird", so das
Nachwuchstalent, der auf die Ansagen von Anne Katharina Stein hören
wird. "Ich bin sehr froh, dass ich mit Anne eine so erfahrene
Beifahrerin für diese anspruchsvolle Veranstaltung gewinnen konnte.
Wir wollen möglichst jede Wertungsprüfung absolvieren und wichtige
Erfahrungen sammeln, an meinem Aufschrieb arbeiten und diesen
verbessern."
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Ford-Werke GmbH
Die Ford-Werke GmbH ist ein deutscher Automobilhersteller und
Mobilitätsanbieter mit Sitz in Köln. Das Unternehmen beschäftigt an
den Standorten Köln, Saarlouis und Aachen mehr als 24.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit der Gründung im Jahr 1925
haben die Ford-Werke mehr als 46 Millionen Fahrzeuge produziert.
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Datum: 10.06.2019 - 11:42 Uhr
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