Feierliche Eröffnung der chinesischen Fotoausstellung "Qingdao - Insel der Jugend" im Museum für Hamburgische Geschichte (FOTO)
(ots) -
Am Vormittag des 7. Juni wurde im Museum für Hamburgische
Geschichte die Fotoausstellung "Qingdao - Insel der Jugend" feierlich
eröffnet. Die Veranstaltung fand in Anwesenheit von Repräsentanten
der Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland für Außenwirtschaft
und Standortmarketing (Germany Trade & Invest), des Hamburger Senats
und anderer Stadtregierungen des Hamburger Umlands statt. Unter den
mehr als 200 Teilnehmern befanden sich zudem zahlreiche Vertreter aus
Wirtschaft, Kultur und Medien, chinesischer Unternehmen und
Institutionen sowie in Deutschland lebende Auslandschinesen.
Gastgeber war die Stadtregierung der chinesischen Hafenmetropole
Qingdao unter Beteiligung des Generalkonsulats der Volksrepublik
China in Hamburg sowie der China Investment Promotion Agency & China
International Investment Promotion Agency (Germany).
In seinen Grußworten unterstrich Du Xiaohui, Generalkonsul der
Volksrepublik China in Hamburg, die traditionsreichen und engen
Beziehungen zwischen Deutschland und China. Diese veranschaulichte er
unter anderem anhand deutscher Lehnwörter im Chinesischen:
Beispielsweise habe das chinesische Wort für Bier ("pijiu") ebenso
seinen Ursprung in der deutschen Sprache wie das Wort "daman"
(Damen), das noch heute in Qingdao im alltäglichen Leben gebräuchlich
sei. Dass sowohl deutsche als auch chinesische Regierungsvertreter
sogar Feiertage (Christi Himmelfahrt am 30. Mai und das chinesische
Drachenbootfest am 7. Juni) zur Durchführung des Delegationsbesuchs
der Qingdaoer Stadtregierung in Deutschland opferten, zeige die tiefe
freundschaftliche Verbundenheit beider Länder. Diese sei von
"Offenheit, Zusammenarbeit und Toleranz" geprägt, betont
Generalkonsul Du. Die Fotoausstellung "Qingdao - Insel der Jugend"
werde das Wissen übereinander und Verständnis füreinander weiter
vertiefen.
Der Generalsekretär des Stadtkomitees von Qingdao, Zhu Hua, ging
in seiner Begrüßungsrede dem etymologischen Ursprung des Wortes
Fotografie auf den Grund. Dieses stamme aus dem Griechischen und
setze sich aus den Wörtern Licht und Bild zusammen. Die Fotografie
sei damit eine Kunst des Zusammenspiels von Licht und Schatten. Durch
ein Foto könnten nicht nur bestimmte Momente genau aufgezeichnet
werden; es ermögliche dem Betrachter zudem, aus einem ästhetischen
Blickwinkel heraus die Schönheit dieser Momente zu durchdringen und
damit Geist und Sinne zu erfreuen. Zhu Hua führte des Weiteren aus,
dass Deutschland zu den ersten Ländern gehörte, in denen die Technik
der Fotografie Anwendung fand: 1842 entstand in Hamburg das erste
Reportagefoto der Welt. Darüber hinaus habe Deutschland eine Reihe
weltbekannter Fotografen wie Heinrich Kuhn, August Sander sowie das
Künstlerpaar Bernd und Hilla Becher hervorgebracht. In der
Bundesrepublik hergestellte Kameras angesehener Marken wie Leica
repräsentierten in der heutigen Zeit die höchsten Standards der
Kameraindustrie weltweit. Mit der Fotoausstellung in Hamburg erhoffe
sich die Stadt Qingdao, durch den fotografischen Blickwinkel die
Kraft von Licht und Schatten zu nutzen, um den urbanen Charme und das
Charisma der Entwicklung der chinesischen Hafenstadt zu
transportieren. Zhu erläuterte: "Qingdao liegt an der Ostküste Chinas
und gehört zur wirtschaftsstarken, kulturell vielfältigen und
bevölkerungsreichen Provinz Shandong. Die Küstenmetropole Qingdao übt
mit ihrer hoch entwickelten Wirtschaft und dem rasanten
Entwicklungstempo einerseits und ihrem tief verankerten kulturellen
Erbe und der atemberaubenden Landschaft andererseits gewaltige
Anziehungskraft aus." Beim Besuch Qingdaos im Rahmen des 18. Gipfels
der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit im Juni letzten Jahres
habe auch Staats- und Parteichef Xi Jinping seine große Unterstützung
für die Entwicklung der Hafenstadt zu einer modernen internationalen
Metropole bekräftigt. Weltoffenheit, Modernität, Dynamik und
Zeitgeist sind die vier Schlagwörter, welche die Besonderheiten und
Zukunftsvisionen der Hafenstadt am besten verkörperten. Die mehr als
100 Fotografien der Ausstellung wurden anhand dieser vier Aspekte
ausgewählt und zeigen die Vielfältigkeit der Küstenmetropole in den
verschiedensten Bereichen der Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft,
Wissenschaft und Technik, Landschaft sowie des Alltagslebens der
Einwohner Qingdaos.
Corinna Nienstedt, Leiterin des Staatsamtes der Freien und
Hansestadt Hamburg, lobte und begrüßte in ihrer Rede die hochkarätige
Fotoausstellung der Stadt Qingdao im Museum für Hamburgische
Geschichte. Beide Metropolen, sowohl Qingdao und Hamburg, seien
wichtige Hafenstädte mit vielfältigen internationalen Beziehungen und
zahlreichen Gemeinsamkeiten in ihrer Entwicklung. Nienstedt hob die
große Bekanntheit chinesischer Unternehmen wie Haier und Tsingtao
Brewery in Deutschland hervor. Sie sieht ein hervorragendes Potential
für weitere Kooperationen zwischen Qingdao und Hamburg im Bereich der
maritimen Wirtschaft und Forschung, aber auch im auf dem Gebiet der
erneuerbaren Energien.
Auch Lars Neumann, Leiter Vorstandsprojekte und
Geschäftsentwicklung der Hamburger Hafen Logistik AG (HHLA),
bekräftigte die Funktion der Fotoausstellung aus Qingdao für einen
vertieften kulturellen Austausch und Dialog zwischen Deutschland und
China. In seiner Rede sprach er über die langen und
freundschaftlichen Kooperationsbeziehungen der HHLA mit China, die
bereits seit über 30 Jahre bestehen. Insbesondere die erfolgreichen
Verbindungen zu Qingdao hob Neumann hervor. In der Zukunft werde die
HHLA in ihrer internationalen Zusammenarbeit im Bereich Logistik
vermehrt digitale und intelligente Lösungen anbieten. Er freue sich
auf eine noch intensivere und nachhaltige Kooperation mit China.
Im Rahmen der Eröffnungszeremonie der Fotoausstellung fand
abschließend der Startschuss für die Inbetriebnahme des
"Qingdao-Busses" in Europa statt. Dieser Informationsbus wird in
Zukunft eine Vielzahl großer deutscher und europäischer Städte
ansteuern. Ziel ist es, Impressionen und Wissen über die chinesische
Küstenmetropole zu vermitteln und deren Bekanntheit in Europa zu
steigern.
Nach Beendigung der Ausstellungseröffnung stellte sich der
Generalsekretär des Stadtkomitees von Qingdao, Zhu Hua, den Fragen
deutscher und chinesischer Medienvertreter. Hierbei äußerte er: "In
den letzten Tagen habe ich Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg bereist.
Diese Städte besitzen einzigartige Besonderheiten, eine sehr
ausgeprägte künstlerische Atmosphäre, aber auch die Lebendigkeit
moderner Metropolen. Dies hat bei mir tiefe und schöne Eindrücke
hinterlassen." Überdies führte Zhu aus: "Die Entscheidung der
Stadtregierung von Qingdao, eine Reihe von Marketing-Veranstaltungen
in Deutschland durchzuführen, basiert auch auf Grundlage des in den
letzten Jahren immer enger werdenden wirtschaftlichen und kulturellen
Austausches zwischen Qingdao und Deutschland. Wir möchten Qingdao in
der Bundesrepublik und in Europa als weltoffene, moderne, trendige
und dynamische Metropole vorstellen. Die Küstenstadt bietet ein
vollständig entwickeltes Industriesystem, in dem alle Industriezweige
vertreten sind. Die Fertigungsindustrie deckt 31 Hauptkategorien ab
und verzeichnet eine Reihe weltbekannter Unternehmen wie Haier,
Hisense, CRRC Qingdao Sifang und Tsingtao Brewery. Öffnung und
Entwicklung bilden auch weiterhin wichtige Grundpfeiler der Arbeit
der Qingdaoer Stadtregierung. Die Hafenstadt unterhält
Handelsbeziehungen zu 216 Ländern und Regionen der Welt. Im Jahre
2018 erzielte Qingdao ein internationales Handelsvolumen von 127
Milliarden US-Dollar. Insgesamt 156 der 500 vom US-amerikanischen
Wirtschaftsmagazin Fortune gelisteten umsatzstärksten Unternehmen
weltweit investierten in 294 Projekte in Qingdao. Im "Global
Financial Centers Index" belegt die Stadt den 29. Platz. Auch
Bildung, Wissenschaft und Technik sind in Qingdao hoch entwickelt.
Die Stadt verfügt über herausragende regionale
Innovationsfähigkeiten. Letztere sind im Bereich Meereswissenschaften
und -technologie landesweit unübertroffen: Nahezu 30 Prozent der
hochrangigen chinesischen Wissenschaftler dieser Disziplinen forschen
in Qingdao. Die Metropole beheimatet fast ein Drittel der
renommiertesten Forschungs- und Entwicklungsplattformen Chinas, 25
Universitäten sowie neun nationale Schwerpunktlabore. 193 namhafte
Unternehmenstechnologiezentren, 292 Forschungseinrichtungen für
Ingenieurtechnologien sowie 3.112 High-Tech-Unternehmen sind hier
ansässig." Der Generalsekretär fügt hinzu: "Derzeit ist Qingdao sehr
darum bemüht, für Unternehmen und Menschen aller Länder ein
exzellentes Marktumfeld mit guten politischen, rechtstaatlichen und
kulturellen Bedingungen sowie einer lebenswerten Umwelt zu schaffen.
Wir heißen alle deutschen und europäischen Unternehmer sowie Freunde
aus aller Welt bei uns herzlich willkommen, Investitionen zu tätigen
und unsere schöne Stadt am Meer zu besuchen. Auf diese Weise möchten
wir die traditionsreichen und freundschaftlichen Beziehungen stärken
und eine Zusammenarbeit zum Nutzen aller erzielen."
Angesprochen auf den Prozess der Öffnung Qingdaos nach außen und
die Perspektiven der Zusammenarbeit mit Deutschland wies Zhu Hua
darauf hin, dass die Küstenmetropole über eine sehr solide Basis für
eine weitere erfolgreiche Kooperation mit Europa, insbesondere mit
Deutschland, verfüge: "Deutschland ist für die chinesische
Küstenmetropole der größte Handelspartner in Europa. Das
Handelsvolumen belief sich im Jahre 2018 auf 2,37 Milliarden
US-Dollar, davon betrug das Exportvolumen 1,51 Milliarden US-Dollar.
Die Bundesrepublik ist auch das Land in Europa, das die meisten
Auslandsinvestitionen in Qingdao tätigt. Bis Ende März dieses Jahres
flossen deutsche Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 2,6
Milliarden US-Dollar in 356 Projekte der ostchinesischen Hafenstadt.
Der Chinesisch-Deutsche Ökopark in Qingdao gilt als erstes
Leuchtturm- und Modellprojekt der Zusammenarbeit beider Regierungen
auf dem Gebiet der nachhaltigen Entwicklung."
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Datum: 10.06.2019 - 10:29 Uhr
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