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Ausbildung Heilerziehungspflege: Beruf mit Zukunft wird lebendig begraben

ID: 1727081


(ots) - Die Heilerziehungspflege ist ein Zukunftsberuf, er
macht Teilhabe und damit das Ziel einer inklusiven Gesellschaft
möglich. Für die Umsetzung des "Übereinkommens über die Rechte von
Menschen mit Behinderungen" wird gut ausgebildetes Fachpersonal
benötigt. Doch in Berlin scheint man anderer Meinung zu sein. Denn
wer hier so eine Fachkraft werden will, wird keineswegs gefördert.

Viele Interessenten schrecken schon in der Bewerbungsphase zurück.
Auszubildende der Heilerziehungspflege müssen weiterhin Schulgeld
zahlen, während dies bei den Pflegeberufen und seit kurzem auch bei
der Ausbildung Sozialpädagogik abgeschafft wurde. Die
berufsbegleitende Ausbildung zur Heilerziehungspflege dauert außerdem
vier Jahre und ist damit ein Jahr länger als die zum/zur Erzieher*in.

Als Erzieher*in kann man später auch im Bereich der
Heilerziehungspflege arbeiten, denn sie werden als Fachkräfte in der
Behindertenhilfe anerkannt, obwohl die Ausbildung kaum darauf
vorbereitet. Umgekehrt dürfen aber Heilerziehungspfleger*innen trotz
ihrer pädagogischen Expertise nicht in Kitas arbeiten. Und es gibt
eine weitere Hürde in der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger: es
ist nicht möglich, das Kolloquium zur Facharbeit direkt zu
wiederholen. Zusätzlich machen die neuen 2+2-Modelle Sorgen. Da diese
den Weg zum Erzieherberuf auf vielen Ebenen vereinfachen, wird die
Ausbildung zur Heilerziehungspflege noch weniger attraktiv. Alles in
allem entscheiden sich Interessenten eher für die Ausbildung zum/zur
Erzieher*in.

Torsten Fähnrich, Koordinator für den Bildungsgang
Heilerziehungspflege bei Campus Berufsbildung e.V., findet das alles
andere als fair. Die politisch forcierten Hindernisse seien
frustrierend. Oft muss er tatenlos zuschauen, wie Interessierte sich
trotz ihrer Motivation gegen den Beruf entscheiden. Bald wird man in




der Erzieherausbildung auch bezahlt. Das könnte für die Ausbildung
der Heilerziehungspflege den Todesstoß bedeuten - ein Beruf mit guten
Perspektiven und motivierten Bewerber*innen. Wenn die Bedingungen in
Berlin so bleiben wie aktuell, so Fähnrich, dann überlebe die
Ausbildung nicht mehr das Jahr 2020.



Pressekontakt:
Friederike Aps
030 75512100-27
f.aps(at)campus-bb.de

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Datum: 06.06.2019 - 10:00 Uhr
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