Überwachung der Umweltverschmutzung: EAACI unterstützt Weltumwelttag
(ots) - Etwa 7 Millionen Menschen
sterben jedes Jahr vorzeitig an den Folgen der Luftverschmutzung
(WHO). Neben den Auswirkungen auf die globale Gesundheit trägt die
Luftverschmutzung auch zum Klimawandel bei. Die EAACI unterstützt den
Weltumwelttag, eine von den Vereinten Nationen geleitete
Veranstaltung, die sich in diesem Jahr mit dem Thema
Luftverschmutzung befasst. In Anlehnung an diese Aufforderung zur
Bekämpfung einer der größten ökologischen Herausforderungen unserer
Zeit untersucht eine Vielzahl von Sitzungen auf dem
EAACI-Jahreskongress 2019 bestehende Zusammenhänge zwischen
Umweltverschmutzung, allergischen Krankheiten und Asthma.
"Wir müssen unsere Kräfte bündeln und zum Kampf gegen die
Luftverschmutzung antreten. Die Gesundheitsexperten werden
ungeduldig. Wir wollen unsere Patienten behandeln, aber wir wollen
auch den Ursachen von Krankheiten vorbeugen", sagt Maria Neira,
Director Department for Public Health and Environment bei der
Weltgesundheitsorganisation, in einem Plädoyer an die Teilnehmer des
EAACI-Jahreskongresses 2019.
Zum ersten Höhepunkt der pollenbezogenen Allergien, die sich auf
die Atemwege auswirkten, kam es nach der industriellen Revolution und
er fiel mit einer Verschlechterung der Luftqualität zusammen. Seitdem
gilt die Exposition gegenüber Umweltverschmutzung als
mitverantwortlich für die erhöhte Prävalenz und Schwere allergischer
Erkrankungen. Einige Schadstoffe, wie zum Beispiel CO2, fördern das
Pflanzenwachstum und erleichtern die Bestäubung. Bei Sommerzypressen
erhöht CO2 die Biomasse der Sommerzypresse und ihre Pollenproduktion
um 60 bis 90 Prozent.
Darüber hinaus trägt CO2 zum Anstieg der globalen Temperatur bei,
was auch Auswirkungen auf Allergiker hat. "Je nachdem, wo Sie wohnen,
können höhere Temperaturen zu mehr Pflanzenwachstum führen. Eine
Verschiebung der Allergenexposition durch Pollen ist zu erwarten und
aus welcher Richtung sie kommt, hängt davon ab, wo man lebt", sagt
Jeroen Buters, Toxikologe von der TUM und ehemaliger Vorsitzender der
EAACI-Arbeitsgruppe für Aerobiologie und Luftverschmutzung.
Luftschadstoffe wie Stickoxide, Ozon, Diesel-Abgaspartikel und
flüchtige organische Verbindungen machen Pollen außerdem allergener.
Man stellte fest, dass Birken- und Weidelgraspollen, die von Pflanzen
entlang von verkehrsreichen Straßen gesammelt wurden, allergenreicher
waren als die von Pflanzen aus städtischen Parks.
Die Exposition von Pollen gegenüber Schadstoffen kann auch zu
Rissen in der Zellwandstruktur des Pollens führen, was die
Ausscheidung von allergenen Mikropartikeln hervorruft, die leicht in
die Atemwege eindringen und sogar die unteren Atemwege erreichen
können.
Forschungsarbeiten weisen auch auf einen Zusammenhang zwischen
Asthma und Luftverschmutzung hin. Es hat sich gezeigt, dass eine
pränatale Exposition sich auf die sich entwickelnde Lunge und das
Immunsystem des Fötus auswirkt und somit das Risiko von Pfeifatmung
und Asthma erhöht. Darüber hinaus kann die Luftverschmutzung,
insbesondere die verkehrsbedingte Luftverschmutzung, die
Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sich bei Erwachsenen Asthma
entwickelt.
"Die Exposition gegenüber Partikeln aus den Emissionen von
Dieselfahrzeugen steht mit Asthma und Allergien in Zusammenhang.
Obwohl jeder anfällig für Dieselverschmutzung ist, sind Kinder,
ältere Menschen und Personen mit bereits bestehenden
Atemwegserkrankungen am stärksten gefährdet. Da Fahrzeuge, die mit
fortgeschrittenen Dieselemissionskontrollen ausgestattet sind, auf
den Markt kommen, wird es wichtig sein, sicherzustellen, dass die
Emissionskontrolle während der gesamten Lebensdauer des Fahrzeugs
durch regelmäßige Überprüfungen aufrechterhalten wird", sagt Isabella
Annesi-Maesano von INSERM.
Solide wissenschaftliche Erkenntnisse dazu, wie die Luftqualität
die Konzentration von Pollen in der Luft und dessen Allergenität
verändert und gleichzeitig zu vermehrten allergischen Reaktionen und
einer verschärften Reaktion auf Allergene führt, stehen bereits zur
Verfügung. Wichtig ist jedoch auch, dass verschiedene genetische und
ökologische Faktoren eine zusätzliche Rolle bei der Entwicklung
allergischer Erkrankungen, einschließlich Asthma, spielen können.
Angesichts dessen schlägt das EAACI-Weißbuch 2018
(http://www.eaaci.org/documents/EAACI_White_Paper.pdf), in dem
Qualitätsstandards und Forschungsprioritäten für allergische
Erkrankungen und Asthma festgelegt werden, vor: "Es sind
expositionsbezogene Projekte erforderlich, um das komplexe
Zusammenspiel von Umwelt und Genetik zu untersuchen und um die
kostengünstigsten Eingriffsmöglichkeiten zur Verringerung des Risikos
allergischer Erkrankungen zu ermitteln."
Über EAACI:
Die Europäische Akademie für Allergie und klinische Immunologie
(EAACI) ist ein Zusammenschluss von Ärzten, Forschern und verbundenen
Gesundheitsexperten, die 1956 gegründet wurde. Die EAACI hat sich die
Verbesserung der Gesundheit von Menschen mit allergischen
Erkrankungen zum Ziel gesetzt. Mit mehr als 11.000 Mitgliedern aus
122 Ländern und über 75 nationalen Allergieverbänden ist die EAACI
hinsichtlich aller Aspekte von Allergien die wichtigste Quelle für
Fachwissen in Europa.
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EAACI-Zentrale
Chiara Hartmann
+41799561865
www.eaaci.org
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Datum: 06.06.2019 - 09:41 Uhr
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