Von wegen versierte Online-Shopper: 38 Prozent der Deutschen erkennen Merkmale von betrügerischen Shops nicht (FOTO)
(ots) -
Häkchen setzen und abschicken oder stundenlange Studie des
Kleingedruckten? Beim Online-Shoppen sind wir Deutschen
unterschiedlich kritisch. Laut einer YouGov-Umfrage* im Auftrag von
Trusted Shops gehört die Hälfte der Deutschen zu den aufgeklärten
"Abzocke-Erkennern", ein Drittel zu den peniblen "Fehler-Schnüfflern"
und nur wenige zu den sorglosen "AGB-Muffeln" oder sogar völligen
"Internet-Ignoranten".
Das Angebot an Online-Shops nimmt stetig zu - ebenso die Anzahl an
betrügerischen Shops. Daher laufen wir immer öfter Gefahr, einem der
so genannten illegalen "Fakeshops" in die Falle zu gehen. Da stellt
sich die Frage, wie sicher wir Deutschen beim Online-Shoppen wirklich
sind? Die Antwort: Zum Großteil sind wir es: 51 Prozent von uns
zählen zu den "Abzocke-Erkennern": Sie verschaffen sich einen groben
Überblick vom Shop und richten sich dann nach ihrer Erfahrung und
Intuition. Dabei laufen sie selten Gefahr, einem Fakeshop zu
erliegen, genießen gleichzeitig aber auch den Spaß am virtuellen
Schaufensterbummel.
Etwas genauer nimmt es da der so genannte "Fehler-Schnüffler": Er
prüft die Shops bis ins Detail und spürt jede noch so geringe
Unstimmigkeit eines Online-Shops auf. Denn er ist bestens über alle
Sicherheits- und Qualitätsmerkmale informiert. 37 Prozent von uns
Deutschen entlarven somit jeden Betrüger. Einen Nachteil bringt das
Dasein als Fehler-Schnüffler aber sicherlich mit sich: Der Spaß am
Online-Shopping geht schnell verloren.
Das genaue Gegenteil dazu ist der so genannte "AGB-Muffel": Er
shoppt sich durch die digitale Welt, wie es ihm gefällt. Immerhin 7
Prozent von uns Deutschen machen sich keinerlei Gedanken zur
Seriösität des Online-Shops, in dem sie einkaufen. Dass sie sich
dadurch tagtäglich in die Gefahr des Datenmissbrauchs oder
Identitätsdiebstahls begeben, ist ihnen nicht bewusst oder egal.
All diese Gefahren umgeht der völlige "Internet-Ignorant", denn er
hält vom Online-Shopping rein gar nichts. Frei nach der Devise "Ich
kaufe nur das, was ich sehen und anfassen kann", vertraut er
lediglich den stationären Händlern vor Ort. Laut Umfrage denken so 10
Prozent von uns Deutschen.
Jung und naiv, alt und kritisch
Der Blick auf die Altersgruppen zeigt ein deutliches Bild:
Bedenkenlose Shopper sind vor allem jüngere Menschen, kritische
zumeist ältere. Schon die Verteilung der Online-Shopping-Typologien
gibt wieder, dass mehr als jeder Fünfte sorglose AGB-Muffel gerade
mal 25 bis 34 Jahre alt ist und gut die Hälfte der peniblen
Fehler-Schnüffler 55 Jahre oder älter ist. Diese Generation neigt
auch am meisten dazu, Interneteinkäufe komplett abzulehnen. Gut zwei
Drittel der Internet-Ignoranten finden sich in dieser Alterskatogorie
wieder.
Geht es ans Kleingedruckte, spiegelt sich dieses Verhalten
ebenfalls wider. Die Hälfte derer, die sich AGB und Co. überhaupt
nicht durchlesen, sondern einfach nur das Häkchen setzen, sind
zwischen 18 und 24 Jahre alt. Der Anteil derer, die sich das
Kleingedruckte immer und komplett durchlesen, ist mit 14 Prozent für
die Altergsuppe 55+ am größten.
Glauben ist nicht Wissen: Wie gut kennen sich die Deutschen
wirklich aus?
Die überwiegende Mehrheit (88 Prozent) der Befragten lässt sich
also den "Abzocke-Erkennern" und den "Fehler-Schnüfflern" zuordnen -
Gruppen, die glauben, die Vertrauenswürdigkeit eines Onlineshops
richtig einschätzen zu können. Doch geht es konkret um
Sicherheitsmerkmale, liegen nur 62 Prozent mit ihrer Einschätzung
richtig. Folglich wissen mehr als ein Drittel der Deutschen immer
noch nicht über die Kennzeichen eines seriösen Shops Bescheid. Jedem
Fünften unterläuft beispielsweise der Irrtum, dass Bestnoten bei den
Kundenbewertungen für einen vertrauenswürdigen Onlineshop sprechen.
Genau dann ist allerdings Vorsicht geboten: Wenn ein Shop
ausschließlich Bestnoten hat, handelt es sich häufig um eingekaufte
Fake-Bewertungen. Vertrauenswürdige Shops erhalten durchaus manchmal
negative Bewertungen, zeichnen sich aber dadurch aus, dass sie darauf
professionell reagieren. Fazit: Die Deutschen sind oberflächlich ganz
gut informiert. Ist allerdings Detailwissen gefragt, zeigen sich doch
noch große Lücken, die uns im schlimmsten Fall in die Falle tappen
lassen.
*Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov
Deutschland GmbH, an der 2.003 Personen zwischen dem 23.04.2019 und
25.04.2019 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind
repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
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Datum: 06.06.2019 - 09:30 Uhr
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