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Jeder Kunde ein Markt: Warum Video-Streaming-Dienste ihre Umsätze bis 2023 verdoppeln dürften

ID: 1727025


(ots) - Die Individualisierung des User-Verhaltens
beschert der weltweiten Medienindustrie die nächste Revolution, zeigt
der "Global Entertainment & Media Outlook" von PwC / Größte
Profiteure sind Video-Streaming-Anbieter wie Netflix und Amazon Prime
/ Sie dürften ihre Umsätze von zuletzt 38,2 Mrd. US Dollar bis 2023
nochmals verdoppeln / Dagegen drohen klassischen Mediensegmenten
weitere Verluste / PwC-Experte Ballhaus: "Wer überleben will, braucht
nicht nur gute Inhalte - sondern muss verstehen, wie diese konsumiert
werden."

Die weltweite Unterhaltungsindustrie steht angesichts immer
individuellerer User-Präferenzen vor weiteren Umbrüchen. Das ist das
zentrale Ergebnis des "Global Entertainment & Media Outlook
2019-2023" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.
"Nachdem die lineare Mediennutzung in den vergangenen Jahren mehr und
mehr vom On-Demand-Konsum ergänzt und teilweise sogar substituiert
wurde, steht nun die nächste Revolution bevor. Die Nutzer möchten
ihre Medienangebote zunehmend persönlich maßschneidern", sagt Werner
Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und
Telekommunikation bei PwC in Deutschland. "Anbieter, die verstärkt
auf das neue Nutzerbedürfnis eingehen, werden ihre Erlöse in den
nächsten Jahren noch einmal deutlich steigern. Allen anderen droht
der weitere Verlust von Marktanteilen."

Insgesamt dürfte die Branche mit 4,3 Prozent jährlich wachsen

Die größten Profiteure dieser Entwicklung dürften laut PwC-Studie
Video-Streaming-Portale wie Netflix, Amazon Prime, DAZN oder
Eurosport Player sein. Im vergangenen Jahr kamen diese im Fachjargon
"OTT" ("Over the top") genannten Anbieter weltweit bereits auf
Umsätze in Höhe von 38,2 Mrd. US-Dollar. Bis 2023 prognostiziert der
"Globale Entertainment & Media Outlook" nochmals eine markante




Steigerung ihrer Erträge auf 72,8 Mrd. US-Dollar im Jahr 2023, was
einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 13,8 Prozent
entspricht. "Angesichts des mittlerweile hohen Ausgangsniveaus sind
das imposante Zuwachsraten", so die Einschätzung von Werner Ballhaus.

Gleichwohl profitieren nicht nur die OTT-Anbieter vom immer
individuelleren Nutzerverhalten. So traut der "Global Entertainment &
Media Outlook" der gesamten Branche in den nächsten fünf Jahren
jährliche Zuwächse von 4,3 Prozent zu. Damit würde der Gesamtumsatz
der weltweiten Medien- und Unterhaltungsindustrie von zuletzt etwa
2,1 Billionen auf rund 2,6 Billionen US-Dollar steigen. Am stärksten
dürften die Werbeerlöse aus dem Segment "Podcasts" zulegen, dem die
Studie ein durchschnittliches Wachstum von 28,5 Prozent p.a.
voraussagt. "Virtual Reality" könnte mit einem durchschnittlichen
jährlichen Plus von 22,2 Prozent rechnen, die eSport-Branche mit 18,3
Prozent. Was es dabei zu berücksichtigen gilt: Sowohl im "Virtual
Reality"-Bereich (zuletzt 2,2 Mrd. US-Dollar Umsatz) als auch bei den
Werbeerlösen im Bereich "Podcasts" (0,9 Mrd.) und eSport (0,8 Mrd.)
ist das Ausgangslevel deutlich bescheidener als beim Video-Streaming.

Verlierer ist nicht nur Print, sondern auch TV und physisches
Heimkino

Naturgemäß produzieren die anstehenden Umbrüche nicht nur
Gewinner. So stehen den sechs Segmenten, die in fünf Jahren laut
PwC-Studie mehr erwirtschaften werden als heute, sieben Segmente
gegenüber, in denen die Erlöse fallen dürften. Besonders stark trifft
dies weiterhin Zeitungen und Publikumsmagazine, die laut Prognose
jährliche Verluste von 2,3 Prozent fürchten müssen. Während dieser
Abwärtstrend indes seit Jahren zu beobachten ist, muss sich ein
anderes prominentes Segment erstmals überhaupt auf sinkende Erträge
gefasst machen - nämlich die traditionelle Fernseh- und
Heimkinobranche. Hier prognostiziert die PwC-Studie insgesamt bis
2023 jährliche Verluste von 0,7 Prozent.

Während die Studie für den physischen Heimkinomarkt drastische
Verluste von durchschnittlich 12,6 Prozent prognostiziert, werden die
Umsätze im traditionellen Fernsehmarkt laut Prognose um etwa 0,3
Prozent jährlich zurückgehen. Und selbst hier gilt es noch einmal zu
differenzieren: Sinkende Erlöse drohen lediglich den Abo-finanzierten
Modellen, die naturgemäß unter der Konkurrenz der Streaming-Anbieter
leiden. Das werbefinanzierte Fernsehen hingegen dürfte weiter
zulegen, und zwar laut PwC-Prognose um durchschnittlich rund
anderthalb Prozent pro Jahr. Zuwächse von 8,5 Prozent stehen hierbei
in der Online-TV-Werbung bevor - auch das eine Folge der zunehmenden
Individualisierung des Nutzerverhaltens.

"Dass sich der Trend zur digitalen Mediennutzung fortsetzt bzw.
sogar noch einmal verstärkt, bedeutet nicht, dass die klassischen
Anbieter automatisch auf verlorenem Posten stehen", betont
PwC-Experte Ballhaus. "Es heißt lediglich, dass der Druck steigt, die
Geschäftsmodelle zu transformieren." Eine interessante Entwicklung,
die im "Global Entertainment & Media Outlook" beschrieben wird, ist
dabei folgende: "Weil immer mehr Nutzer ihre Medienpakete selbst
zusammenstellen, verlieren die lange Zeit sehr beliebten
Bündelangebote der großen Kabel- und Netzanbieter an Attraktivität",
sagt Ballhaus. Das bedeute entsprechend auch: "Anbieter, die nicht
nur den Geschmack des Publikums treffen, sondern auch verstehen, wie
die Menschen heutzutage Inhalte konsumieren möchten, haben alle
Chancen, am künftigen Wachstum der Branche zu partizipieren." Davon
könnte laut Einschätzung des Experten auch die Kreativbranche
profitieren: "Wenn Streaming-Anbieter und klassische Fernsehsender
mit immer individuelleren Inhalten um die Nutzer buhlen - dann kann
das einen Aufschwung für die Film- und Fernsehproduzenten bedeuten."

Über diese Studie: Der "Global Entertainment & Media Outlook" von
PwC erscheint in diesem Jahr zum 20. Mal und bietet ein umfassendes
Bild über die weltweite Unterhaltungs- und Medienbranche in 53
Ländern und die Entwicklungen der vierzehn Segmente Buchmarkt,
Business-to-Business, Kinomarkt, Datenkonsum, Internetzugang,
Außenwerbung, OTT-Videomarkt, Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt,
Musik-, Radio- und Podcast-Mark, Internetwerbung, TV-Werbung,
Videospiele und eSport sowie Virtual Reality und Fernseh- und
Heimkinomarkt.

Weitere Informationen zu der Studie (Segment-Definitionen,
Methodologie etc.) finden Sie hier: https://pwc.to/GEMO19-tzr

Über PwC:

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 250.000
Mitarbeiter in 158 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.

Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder
eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen
Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.



Pressekontakt:
Julia Wollschläger
PwC Communications
Tel.: (0211) 981 - 5095
E-Mail: julia.wollschlaeger(at)pwc.com

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Datum: 06.06.2019 - 09:15 Uhr
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