Rheinische Post: Kommentar: DFB stützt Imperator
(ots) - Die Wiederwahl von Gianni Infantino hätte kaum
sinnbildlicher für die Fifa sein können. Beim Kongress des
Weltverbandes in Paris wurde er per Akklamation im Amt bestätigt. Mit
Applaus also. So wie einst Feldherren im Römischen Reich zum
Imperator geklatscht wurden. Seit 2016 herrscht Infantino wie ein
Sonnenkönig. Auf seinen Wunsch wurde die WM 2026 auf 48 Teams
ausgeweitet. Sein Vorhaben, schon die WM 2022 in Katar mit 48
Mannschaften auszutragen, scheiterte dagegen. Immerhin. Doch dass die
Gastarbeiter auf den WM-Baustellen unter unwürdigen Umständen leben
und arbeiten - Nebensache. Dass häufig ihre Pässe eingezogen und
Gehälter nicht ausgezahlt werden - für die Fifa irrelevant. Dass es
sogar mehrfach zu Todesfällen kam - für die Fifa kein Grund,
Konsequenzen zu ziehen. Und der DFB? Der mitgliederstärkste Verband
innerhalb der Fifa sah in alledem kein Hindernis, Infantinos
Wiederwahl einstimmig zu unterstützen. So bleibt der Schweizer also
weiter Imperator des Fußball-Reiches. Und weder ein Brutus, noch gar
ein seriöser Gegenspieler ist irgendwo in Sicht.
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Datum: 05.06.2019 - 19:35 Uhr
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