Führungswechsel an der Spitze / Orangensaft übernimmt wieder die Poleposition beim Verbraucher (FOTO)
(ots) -
Seit Jahren liefern sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Gunst
der Verbraucher: Apfel- und Orangensaft. 2018 überließ der Apfelsaft
mit 7,0 Litern nach sechs Jahren an der Spitze der Beliebtheitsskala
den ersten Platz wieder dem Orangensaft, der es auf 7,4 Liter pro
Kopf brachte.
Aber nicht nur dieser "Führungswechsel" prägte das Fruchtsaftjahr
2018. "Wir blicken auf ein sehr intensives und arbeitsreiches Jahr
zurück, das gekennzeichnet war von einer der längsten und
ertragreichsten Apfelkelterperioden der vergangen zwanzig Jahre". Mit
diesen Worten eröffnete Klaus-Jürgen Philipp, Präsident des Verbandes
der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) die diesjährige Jahrestagung
in Lübeck. "Wir konnten im vergangenen Jahr unsere Position als einer
der mengen- und absatzstärksten Fruchtsaftmärkte der Welt behaupten.
Unser Branchenumsatz lag 2018 mit 3,53 Mrd. EUR und einer
Produktionsmenge von 4,0 Mrd. Litern etwa auf dem Niveau des
Vorjahres", so Philipp in seinen Ausführungen.
Deutsche Verbraucher halten Spitzenposition
Seit vielen Jahren sind die Verbraucher in Deutschland
unangefochtene Fruchtsaft-Weltmeister. Die Spitzenposition im
Pro-Kopf-Konsum von 31,5 Litern konnte im vergangenen Jahr gegenüber
Norwegen (23,1 Liter), das seit Jahren hinter Deutschland auf dem
zweiten Platz liegt, noch ausgebaut werden. Es folgen Österreich
(21,8 Liter) und die USA (21,3 Liter) auf den weiteren Plätzen. Im
Durchschnitt werden in der Europäischen Union 18,3 Liter Fruchtsaft
und Fruchtnektar pro Kopf und Jahr konsumiert.
In einem preissensiblen und leicht rückläufigen Markt bauen
hochwertige Direktsäfte ihren Marktanteil kontinuierlich aus. Was die
Beliebtheit angeht, so hat es einen Wechsel an der Spitze gegen: Nach
sechs Jahren gibt der Apfelsaft mit 7,0 Litern Pro-Kopf-Konsum seine
Spitzenposition an den Orangensaft (7,4 Liter) ab. Mit deutlichem
Abstand folgen Multivitaminfruchtsaft (3,9 Liter) und Traubensaft
(1,0 Liter). Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich seit einigen
Jahren auch Gemüsesäfte und -nektare, die derzeit mit einem
Pro-Kopf-Konsum von 1,8 Litern in der Rangliste stehen.
Glas-Mehrweg-System wächst nachhaltig
Das verbandseigene Glas-Mehrwegsystem verzeichnet bereits zum
dritten Mal in Folge leichte Zuwächse und hat aktuell einen
Marktanteil von 11 Prozent. Genutzt wird das Glas-Mehrwegsystem von
rund 300 Fruchtsaftherstellern in ganz Deutschland. Aus sensorischer
und ökologischer Sicht ist Glas die ideale Verpackung für Fruchtsaft.
Es ist vollständig undurchlässig und neutral. Es nimmt weder Geruchs-
noch Farbstoffe auf und kann sie deshalb auch nicht an das Produkt
abgeben. Eine einzige Flasche kann dank der besonderen Eigenschaften
von Glas bis zu 40-mal wieder befüllt werden und erreicht ein
Durchschnittsalter von etwa 6 Jahren. Darüber hinaus ist die
Glasflasche uneingeschränkt kreislauffähig, d. h. sie kann beliebig
oft eingeschmolzen und zu einer neuen Flasche verarbeitet werden. Das
bringt die entscheidenden ökologischen und ökonomischen Pluspunkte,
was vom Verbraucher aktuell offensichtlich wieder verstärkt honoriert
wird.
Global wirtschaften - national handeln - regional profilieren
In keinem anderen Land der Welt gibt es mehr Fruchtsafthersteller
als in Deutschland. 344 Unternehmen, und damit jeder 2.
Fruchtsaftbetrieb der EU, hat seinen Firmensitz hierzulande. Die
vorwiegend mittelständisch geprägte Fruchtsaft-Branche blickt auf
eine lange Tradition zurück. Seit mehr als 125 Jahren werden in
Deutschland Fruchtsäfte auf höchstem Niveau produziert. Immer wieder
stellen sich die Hersteller neuen Herausforderungen und Ansprüchen.
Vor allem der Aspekt der Nachhaltigkeit nimmt immer stärkeren Raum
ein. Diese bei weltweitem Rohwarenbezug sicherzustellen, ist eine
besondere Herausforderung, die eine enge Zusammenarbeit der
Marktbeteiligten in vielen Ländern erforderlich macht. Aber auch
Verantwortung zu übernehmen für das Fortbestehen der heimischen
Streuobstbestände ist für die deutschen Keltereien ein zentrales
Anliegen zur Sicherung wertvoller Rohstoffe.
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Klaus Heitlinger
Geschäftsführer
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Datum: 05.06.2019 - 14:37 Uhr
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