Studie Automobilbranche: Neue CO2-Richtlinie gefährdet Wirtschaft und Arbeitsplätze
(ots) -
- Nicht der Brexit oder drohende Autozölle, sondern die neue
CO2-Richtlinie in der EU ist das größtes Problem für europäische
Autobauer
- Kein Autobauer erfüllt Ziele aktuell - hohe Geldbußen
drohen
- Ohne Nachbesserung bei Emissionen wären bis zu 160.000 Jobs
in Gefahr
- Selbst mit schnellen Anpassungsstrategien werden sie
maximal 30% der Vorgaben erfüllen
- In der Folge werden dadurch vermutlich 60.000 Arbeitsplätze
gefährdet sein
- Teufelskreis: Geldbußen führen zu höheren Produktionskosten,
Weitergabe an Kunden zu sinkendem Absatz
Das größte Problem der europäischen Autobauer ist aktuell weder
der Brexit noch drohende Automobilzölle in den USA, sondern die im
April verabschiedeten neuen Richtlinien der Europäischen Union (EU)
zur Begrenzung der Kohlendioxid-Emissionen (CO2)[1]. Zu diesem
Schluss kommt die aktuelle Studie des weltweit führenden
Kreditversicherers Euler Hermes.
"Dunkle CO2 Wolken zeigen sich am Horizont: Die europäischen
Automobilhersteller müssen gemäß der Richtlinie die CO2-Emissionen
innerhalb von nur zwei Jahren um -20% senken. Zum Vergleich: In den
letzten 10 Jahren waren es -25%. Das ist mehr als sportlich", sagt
Ludovic Subran, Chefvolkswirt der Euler Hermes Gruppe und
stellvertretender Chefvolkswirt der Allianz. "Hinzu kommen weitere
ehrgeizige Ziele, die sie bis 2025 und 2030 erreichen sollen. Das
wird ein Wettlauf mit der Zeit, den die Autobauer sehr wahrscheinlich
verlieren werden."
Die neuen Emissionsziele könnten für die Automobilindustrie laut
der Studie sogar ein katastrophales Szenario auslösen. Aktuell
erfüllt kein Hersteller die geforderten Abgasnormen.
Wolken am Horizont: Hohe Geldbußen in Sicht - bis zu 160.000
Arbeitsplätze in Gefahr
"Für die Autohersteller ist es gleich in dreierlei Hinsicht eine
riesige Herausforderung: industriell, finanziell und kommerziell",
sagt Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich
und der Schweiz. "Es erfordert zum einen eine schnelle und drastische
Anpassung des Antriebsstrangmix'' zugunsten von alternativ
angetriebenen Fahrzeugen, insbesondere Elektrofahrzeugen. Zum anderen
drohen bei Nichterreichen hohe Geldbußen: Wenn man von den Zahlen von
2018 ausgeht, könnten sich diese auf 30 Milliarden (Mrd.) Euro (EUR)
summieren. Das entspricht der Hälfte der gesamten Nettogewinne der
Automobilhersteller."
Die Produktionskosten könnten bis Ende 2020 um bis zu +7% und bis
2025 um bis zu +15% steigen. Die vollständige Weitergabe dieser an
die Kunden würden zu Einbußen bei den Autoverkäufen um -9% bis Ende
2020 und um -18% bis 2025 führen.
"Wenn man also vom schlimmsten Fall und den aktuell erreichten
Emissionswerten der europäischen Autobauer ausgeht, würde dies sowohl
das französische als auch das deutsche BIP-Wachstum in den Jahren
2019 und 2020 mit jeweils -0,1 Prozentpunkten belasten. Das würde
etwa 160.000 Arbeitsplätze gefährden", sagt Subran. "Darüber hinaus
würde ein zunehmender Wettbewerb der Elektro-Hersteller den
Abwärtsdruck auf Umsätze und Margen erhöhen. Die Automobilhersteller
werden jedoch ihr Bestes tun, um diesen perfekten Sturm zu vermeiden
- aber es wird ein Kraftakt, der manchem an die Substanz geht."
Selbst mit schnellen Anpassungen sind nur etwa 30% machbar -
60.000 Jobs gefährdet
Europäische Autobauer dürften nach Einschätzung der Euler Hermes
Experten die vorhandenen finanziellen Puffer nutzen, versuchen weiter
Kosten zu senken und "Superkredite" zu nutzen. Auch
Partnerschaftsverträge und sogenannte "Pools" sowie eine weitere
Konsolidierung werden wahrscheinliche Folgen sein.
"Es ist eine fast sichere Gewissheit, dass die Automobilhersteller
die geforderten CO2-Ziele nicht einhalten werden", sagt Van het Hof.
"Selbst mit einer schnellen Anpassungsstrategie werden sie
voraussichtlich maximal ein Drittel der Ziele erreichen. Wir erwarten
daher bis Ende 2020 einen Anstieg der durchschnittlichen Pkw-Preise
um etwa +2,6 % und in der Folge einen Rückgang der Neuzulassungen um
-3,1%. Das dürfte zu einem Minus von 2,9 Mrd. EUR bei den verkauften
Fahrzeugen führen und dadurch etwa 60.000 Arbeitsplätze gefährden."
Weitere Unsicherheiten wie die weiterhin drohenden Zölle auf
europäische Autos in den USA sowie durch den Brexit kommen hinzu.
Angesichts der Größe der europäischen Automobilindustrie, auf die
13 % der Produktion im verarbeitenden Gewerbe und 13,3 Mio. direkte
und indirekte Arbeitsplätze entfallen, werden vermutlich Verbraucher
und Regierung gefordert sein, um das Szenario abzumildern.
[1] http://ots.de/5AyDIa
Die vollständige Studie zur Automobilindustrie und den neuen
CO2-Richtlinien "A perfect storm for car manufacturers?" (ENG, PDF)
finden Sie hier: http://ots.de/uHy0qz
Eine Studie zur Elektromobilität "Electric Vehicles - From horse
to power" (ENG, PDF) finden Sie hier: http://ots.de/qQTsFi
Eine Pressemeldung und Studie zum eskalierenden Handelskonflikt
zwischen USA und China finden Sie hier: http://ots.de/jTrE60
CEO Blog Ron van het Hof zum eskalierenden Handelskonflikt
USA-China: http://ots.de/JmNFFt
Eine Pressemeldung und Studie zum weltweiten Zahlungsverhalten
(ENG, PDF) finden Sie auf: http://ots.de/o0aoKS
Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im
Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist für Kaution
und Garantien, Inkasso sowie Schutz gegen Betrug oder politische
Risiken. Das Unternehmen verfügt über mehr als 100 Jahre Erfahrung
und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an, um sie
im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen.
Über das unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und
analysiert Euler Hermes täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als
40 Millionen kleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen.
Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die 92% des
globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen.
Mit dieser Expertise macht Euler Hermes den Welthandel sicherer
und gibt den weltweit über 66.000 Kunden das notwendige Vertrauen in
ihre Geschäfte und deren Bezahlung. Als Tochtergesellschaft der
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Hermes im Schadensfall der finanzstarke Partner an der Seite seiner
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2018 wies Euler Hermes einen konsolidierten Umsatz von EUR 2,7
Milliarden Euro aus und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen
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Datum: 29.05.2019 - 09:29 Uhr
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