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NABU-Studie: Beim Recycling durchgefallen

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(ots) - Mehr als eine Million Tonnen Elektroaltgeräte wie
kaputte Bügeleisen und Smartphones werden in Deutschland im
Durchschnitt jährlich nicht getrennt erfasst - das ist das Gewicht
von 100 Eiffeltürmen. Diese Menge geht somit dem nachgelagerten
Recycling verloren. Und auch das Recycling schafft nicht die
tatsächliche Ausbeute, die berichtete Recyclingquoten von
durchschnittlich 80 Prozent versprechen. Die Quoten werden nach
Gewicht der Materialien bemessen, die in die Recyclinganlage
reinkommen. Was tatsächlich beim Recycling rauskommt, liegt
Hochrechnungen zufolge nur bei 60 Prozent der zugeführten
Gerätemasse. Statt ökologisch relevante, wie seltene Erden, werden
hauptsächlich die schweren Rohstoffe, wie Kupfer und Aluminium,
wiedergewonnen. Dies zeigt eine NABU-Studie, die vom Institut für
Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) und dem Institut für
Ökologie und Politik GmbH (Ökopol) durchgeführt wurde.

In der Studie wurden die aktuelle Erfassungs- und Recyclingpraxis
von Elektrokleingeräten analysiert und bewertet sowie bestehende
Defizite identifiziert und entsprechende Verbesserungspotenziale
aufgezeigt. "Damit Verwerter mehr Elektroaltgeräte recyceln, muss die
Erfassungsquote der Geräte verbessert werden. Deutschland muss daher
ein Pfandsystem für besonders ressourcenrelevante Gerätekategorien im
Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) festlegen. Dafür
sollten das Bundesumweltministerium und Verbände Forschungsvorhaben
fördern, welche offene Fragen wie beispielsweise die Pfandhöhe, wer
das System trägt, wohin der Pfandschlupf geht oder auf wen die Kosten
verteilt werden, beantworten", fordert NABU-Bundesgeschäftsführer
Leif Miller.

"Wir konzentrieren uns beim Recycling nur auf die einfachsten
Materialien, lassen aber strategische Rohstoffe wie seltene Erden




außer Acht. Auch die heutige Vielfalt an Kunststoffen und
Zusatzstoffen stellt ein hochwertiges Recycling vor kaum lösbare
Aufgaben", so Volker Handke vom IZT.

"Konkrete Anforderungen an ein derartiges hochwertiges Recycling,
welches neben der reine Masse auch die Qualität in den Fokus nimmt
fehlen bislang in den gesetzlichen Regelungen sowohl auf der EU und
auf nationaler Ebene. Hier muss dringend nachgesteuert werden, wenn
wirklich ein Kreislauf für die in Elektrogeräten eingesetzten
Materialien erreicht werden soll", sagt Dirk Jepsen,
Ökopol-Geschäftsführer.

Ein Hauptproblem für den Verbraucher sei auch das Fehlen von
leicht erreichbaren Rückgabeorten. "Der Handel, auch der
Online-Handel und Discounter mit Aktionswarenangebot, müssen
Rückgabeorte für Elektroaltgeräte in der Nähe der Konsumentin und des
Konsumenten, auch im ländlichen Raum, mitfinanzieren", sagt
NABU-Ressourcenexpertin Verena Bax.

Elektroschrott ist eine der am schnellsten anwachsenden Abfälle
weltweit. "Immer wieder sehen wir Bilder von Elektroschrottdeponien
in Ländern des globalen Südens ohne vernünftige Recyclingstrukturen.
Einige Wertstoffe werden unter giftigen Dämpfen händisch
wiedergewonnen, Restteile werden zu Lasten der Umwelt verbrannt,
deponiert oder in Flüssen gelagert. Obwohl E-Schrott hier in
Deutschland verwertet werden kann und muss, gelangen immer wieder
kaputte Geräte aus Deutschland in diese Länder", so Bax.

Alle Forderungen des NABU zu finden unter:
www.NABU.de/elektroschrott

Pdf der Studie unter: http://ots.de/EtA9Zo



Für Rückfragen:
Verena Bax, NABU-Expertin für Umweltpolitik, Tel.: 030-284 984-1178,
Verena.Bax(at)NABU.de

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Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1952 | -1722 | -1958
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Datum: 29.05.2019 - 09:01 Uhr
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