Exodus aus Venezuela hält an / 3,7 Millionen Menschen auf der Flucht
(ots) - Aufgrund der sich weiter verschlechternden
humanitären, politischen und wirtschaftlichen Situation haben
inzwischen 3,7 Millionen Venezolaner ihr Land verlassen. Nach
Aussagen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR)
sind die meisten von ihnen auf internationalen Flüchtlingsschutz
angewiesen.
Bis Ende 2018 beantragten bereits 460.000 Venezolaner formell
Asyl, mehrheitlich in den benachbarten Ländern Südamerikas. Der UNHCR
empfiehlt in einer Handlungsrichtlinie die Anwendung der Genfer
Flüchtlingskonvention von 1951 für bestimmte gefährdete
Personenkreise. Das Leben vieler Venezolaner sei ebenso wie ihre
Sicherheit oder Freiheit von den chaotischen Zuständen bedroht, die
die öffentliche Ordnung derzeit massiv gefährden. Falls sich der
aktuelle Trend fortsetztet, dann wird nach UNHCR-Angaben die Zahl der
Geflüchteten bis Ende des Jahres die fünf Millionen überschreiten.
Ein solche Entwicklung würde einen immensen Bedarf an zusätzlichen
Unterkünften, gesundheitlicher Versorgung und Hilfsgütern erzeugen.
Die UNO-Flüchtlingshilfe, der nationale Partner des UNHCR,
appelliert daher an die internationale Gemeinschaft, die Flüchtlinge
und die Aufnahmeländer stärker zu unterstützen. "Es ist zu
befürchten, dass aufgrund der schlechten Versorgungslage und
fehlender Sicherheit immer mehr Frauen und Kinder zur Flucht
gezwungen werden. Wir müssen schnelle und umfangreiche Hilfe auf den
Weg bringen", fordert der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe,
Peter Ruhenstroth-Bauer.
Massenflucht aus Venezuela
Der Exodus der Venezolaner ist der größte der jüngeren Geschichte
von Lateinamerika und der Karibik-Region. Im vergangenen Jahr
verließen jeden Tag 5.000 Menschen das Land und, ebenfalls in 2018,
waren es Venezolaner, die weltweit die viertmeisten Anträge auf Asyl
stellten - nach Afghanen, Syrern und Irakern.
Mehr als 80 Prozent der venezolanischen Flüchtlinge wurden von
Ländern in Südamerika aufgenommen, die weiterhin eine Politik der
offenen Grenze, Solidarität und Großzügigkeit zeigen. Jedoch stoßen
die Länder zunehmend an die Grenzen ihrer Kapazitäten, was das
friedliche Zusammenleben mit der einheimischen Bevölkerung gefährden,
zu Diskriminierungen und Fremdenfeindlichkeit führen kann. Um diese
negativen Auswirkungen zu verhindern, haben der UNHCR und seine
Partner seit 2017 ihre Präsenz in Venezuela und den Nachbarstaaten
massiv ausgebaut und sowohl die Unterstützung der Geflüchteten als
auch der Gastbevölkerung verstärkt.
Pressekontakt:
Marius Tünte
Tel. 0228-90 90 86-47
tuente(at)uno-fluechtlingshilfe.de
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Datum: 23.05.2019 - 14:05 Uhr
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