Dax-Konzerne mit 17,5 Milliarden Euro Rückstellungen für Rechtsrisiken
(ots) - Deutsche Auto-Konzerne mit den höchsten
Rückstellungen / Bayer hat für die Glyphosat-Prozesse in den USA nur
Anwaltskosten, aber kein Geld für eventuelle Strafen zurückgestellt
Berlin, 22. Mai 2019 - Die Dax-Konzerne haben im Jahr 2018
insgesamt 17,5 Milliarden Euro an Rückstellungen für Rechtsrisiken
gebildet. Volkswagen liegt mit 4,9 Mrd. Euro an der Spitze vor
Daimler (4,3 Mrd. Euro), BMW (2,1 Mrd. Euro), Bayer (1,4 Mrd. Euro)
und Deutsche Bank (1,2 Mrd. Euro). Dies hat jetzt eine Auswertung des
Flossbach von Storch Research Institute für das Wirtschaftsmagazin
,Capital'' (Ausgabe 6/2019, EVT 23. Mai) ergeben. Im Vergleich zu den
Vorjahren sind die Rückstellungen der Dax-Unternehmen für Prozesse
und mögliche Urteile allerdings rückläufig. Im bisherigen Rekordjahr
2016 lag der Wert bei 31,2 Mrd. Euro. Fast ein Drittel ging damals
auf das Konto von VW als Vorsorge für die Folgen des Diesel-Skandals.
"Für Anleger sind die Rückstellungen für Rechtsrisiken eine
Blackbox", erklärt Flossbach-Experte Kai Lehmann gegenüber ''Capital''.
Laut Bilanzrecht können Rückstellungen für absehbare Kosten aus
Rechtsstreitigkeiten gebildet werden, die mit mehr als
50-prozentiger Wahrscheinlichkeit eintreten. So kalkulierte der
Agrar- und Chemiekonzern Bayer 2018 laut ''Capital'' mit 1,4 Mrd. Euro
Kosten für Rechtsrisiken. Für die Glyphosat-Prozesse in den USA
berücksichtigte Bayer aber nur Anwaltskosten und keine Summen für
eventuelle Strafen.
Trotz spektakulärer Prozesse und hoher Strafen bilden die großen
deutschen Aktienkonzerne eher zu hohe Rückstellungen für
Rechtsrisiken und schaffen so erhebliche Puffer in der Bilanz. Allein
2018 lösten die Top 5 mehr als 1,8 Mrd. Euro dieser Rückstellungen
auf und konnten so ihr Ergebnis verbessern.
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Monika Dunkel, Redaktion ''Capital''
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Datum: 22.05.2019 - 10:15 Uhr
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