Der beste Schutz der Demokratie ist eine freie Presse / BDZV-Umfrage zum Grundgesetzjubiläum am 23. Mai
(ots) - Für drei Viertel der Deutschen sind die Zeitungen
unverzichtbar für eine freie Meinungsbildung. Gefahren für die freie
Presse sehen 39 Prozent. Die große Mehrheit der Deutschen weiß um die
Bedeutung der Pressefreiheit für eine demokratische
Gesellschaftsordnung: 87 Prozent sagen, dass die freie Presse für sie
eine wesentliche Grundlage der Demokratie ist.
Wichtigstes Medium für die freie Meinungsbildung sind die
Zeitungen. Mit ihren gedruckten und digitalen Angeboten sind sie für
75,1 Prozent der deutschen Bevölkerung unverzichtbar, um sich eine
eigene Meinung zu bilden. Dabei wird den Zeitungen diese Relevanz von
allen Altersgruppen gleichermaßen zugeschrieben. Auch 70,7 Prozent
der 14- bis 29-Jährigen halten die Zeitungen für essenziell für die
Meinungsbildung.
Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die die ZMG
Zeitungsmarktforschung Gesellschaft anlässlich des 70. Jubiläums des
Grundgesetzes im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher
Zeitungsverleger (BDZV) durchgeführt hat.
Redaktionelle Medien haben höchste Relevanz
Insgesamt zeigt die Befragung, dass redaktionellen Medien ein
deutlich höherer Stellenwert für die Meinungsbildung attestiert wird
als Angeboten ohne journalistische Redaktion. Auf die Zeitungen
folgen Radio (für 73 Prozent unverzichtbar), Fernsehen (68,7 Prozent)
und Zeitschriften (55,3 Prozent). Weniger als die Hälfte der
Bevölkerung gibt dagegen an, dass nichtredaktionelle Angebote für die
Meinungsbildung relevant sind: Google / Google News (41,4 Prozent),
soziale Netzwerke wie Facebook (31 Prozent), Blogs / Foren (19,4
Prozent) und Twitter (13,1 Prozent) sind laut Studie weniger wichtig,
um sich eine eigene Meinung zu bilden. Allerdings haben Facebook und
Co. ihre Fans bei den unter 30-Jährigen: Für 57,9 Prozent sind sie
unverzichtbar.
Ohne unabhängige Medien keine Demokratie - und trotzdem sehen 39
Prozent auch in Deutschland Gefahren für die freie Presse. Dazu
BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff: "Für freie Meinungsbildung
sind die Zeitungen mit ihren vielfältigen Angeboten eine besonders
wichtige Quelle, denn sie sind der Garant für verlässliche, geprüfte
Informationen. Aber wir dürfen auch nicht die Augen vor den Gefahren
verschließen, vielmehr muss sich die freie Presse weiterhin mit allen
zur Verfügung stehenden Mitteln gegen Angriffe wehren." Das
zurückliegende Jahr sei erneut von teils erbitterten
Auseinandersetzungen über dieses Grundrecht geprägt gewesen, sagte
der BDZV-Hauptgeschäftsführer. In Erinnerung blieben unter anderem
die wachsende Zahl gewalttätiger Angriffe aus dem vornehmlich
rechtsradikalen Milieu auf Journalisten und Redaktionen. "Diese
Entwicklungen fordern eine klare Haltung", forderte Wolff. "Beharren
wir, Zeitungen und Leser gemeinsam, auch weiterhin selbstbewusst auf
der Pluralität der Meinungen und der Freiheit, sie zu äußern."
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Datum: 22.05.2019 - 09:22 Uhr
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