Kann sich ein neuartiges, temporäres und vollständig resorbierbares chirurgisches Implantat positiv auf das Heilungsergebnis häufiger Hockey- und Fußballverletzungen auswirken?
(ots) - Forscher des Erasmus
University Medical Center in Rotterdam, Niederlande, untersuchen, ob
das synthetische und vollständig resorbierbare chirurgische Netz
TIGR®Matrix (Novus Scientific AB, Uppsala, Schweden) die typischen
Risiken reduzieren kann, die mit der chirurgischen Reparatur einer
Sportlerhernie einhergehen.
Leistenriss - gemeinhin auch als Sportlerhernie bezeichnet - ist
ein Sammelbegriff für schmerzhafte Verletzungen in der Leistengegend,
die durch wiederholte Belastung und intensives Training verursacht
werden. Er tritt bei 28 % aller Hochleistungssportler auf, wobei
vereinzelt auch Nichtsportler betroffen sein können.[1,2]
Im Gegensatz zu echten Leistenbrüchen treten bei einer
Sportlerhernie die Organe bzw. das Fettgewebe nicht durch ein Loch in
den geschwächten Muskel- bzw. Sehnenbereich des Unterleibs.[1]
Die Erstbehandlung einer Sportlerhernie umschließt Physiotherapie
und Rehabilitationsprogramme, teilweise zusammen mit
Steroidinjektionen.[1]
"Patienten, die auf Erstbehandlungsmaßnahmen nicht ansprechen,
können sich durch einen minimal invasiven Eingriff ein permanentes
Netz einsetzen lassen", erklärt Prof. Johan Lange von der
chirurgischen Fakultät des Erasmus University MC. "Mithilfe eines
solchen Netzes sollen die beschädigten Sehnen gestützt und der Druck
während körperlicher Betätigung verringert werden."
Doch trotz der vielversprechenden Resultate und oftmals schnellen
Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten nach einer chirurgischen
Reparatur wird häufig von chronischen Schmerzen und anderen
ernsthaften Nebeneffekten berichtet, die mit der Implantation eines
permanenten Netzes in Zusammenhang stehen.[3]
Laut Prof. Gert-Jan Kleinrensink von der neurowissenschaftlichen
Fakultät des Erasmus University MC, können permanente,
nicht-resorbierbare Netze ernsthafte Komplikationen verursachen,
einschließlich chronischer postoperativer Schmerzen. "Wir sind sehr
daran interessiert, zu untersuchen, ob ein langsam resorbierbares
chirurgisches Netz, wie das TIGR®Matrix, diese Probleme vermeiden
könnte."
Die Forscher der Studiengruppe R.E.P.A.I.R, die etwa 200
Peer-Review-Artikel zur Verwendung chirurgischer Netze bei
verschiedenen Eingriffen veröffentlicht haben, planen nun im Rahmen
einer Studie zu untersuchen, wie nützlich das chirurgische Netz
TIGR®Matrix für die Behandlung eines Leistenriss ist.
Informationen zu TIGR®Matrix
TIGR®Matrix ist das erste langfristig resorbierbare, zu 100 %
synthetische, chirurgische Netz. Die einzigartige Technologie aus
zweistufiger Degradation und vollständiger Resorption, gepaart mit
einer einfachen Handhabung, ist ein bedeutender Fortschritt in der
chirurgischen Implantattechnologie.
Der schnell degradierende Teil verbessert die Flexibilität und
Dehnbarkeit des Netzes, verleiht zusätzliche Festigkeit in der
unmittelbaren Heilungsphase und wird in den ersten vier Monaten
schrittweise absorbiert. Der langsam degradierende Teil des Netzes
bietet eine optimale Festigkeit für bis zu neun Monate bei
vollständiger Resorption innerhalb von etwa drei Jahren. TIGR®Matrix
verwendet zu 100 % synthetische Polymere, deren Einsatz durch
Unterlagen belegt, klinisch erprobt und seit den 70er-Jahren für
Medizinprodukte üblich ist.
Informationen zu Novus Scientific
Novus Scientific AB (www.novusscientific.com) entwickelt,
produziert und vertreibt resorbierbare Implantate, welche die
körpereigene Heilung unterstützen. Der Hauptsitz, die Forschungs- und
Produktionsanlagen befinden sich in Uppsala, Schweden.
Quelle
[1] Sheen AJ, et al. Br J Sports Med. 2014;48(14):1079-87.
[2] Nam A u. Brody F. J Am Coll Surg. 2008; 206(1):154-64.
[3] Doctor HG. J Minim Access Surg. 2006; 2(3):110-6.
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Datum: 21.05.2019 - 15:00 Uhr
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