junge Welt: Russischer Botschafter weist Kritik an Einbürgerung ukrainischer Bürger in Russland zurück
(ots) - Der Botschafter der Russischen Föderation in
Deutschland, Sergej J. Netschajew, hat Kritik an der erleichterten
Einbürgerung ukrainischer Bürger in Russland zurückgewiesen. Aufgrund
der Politik der Regierung in Kiew stelle die Verleihung der
russischen Staatsbürgerschaft an die Einwohner des Donbass de facto
die einzige Möglichkeit dar, »ihr Recht zu schützen, Russisch zu
sprechen, sich ihrer Vergangenheit bewusst zu sein, soziale
Unterstützung zu erlangen, an russischen Hochschulen zu studieren«,
schrieb er in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende
Tageszeitung »junge Welt« (Donnerstagausgabe).
Das Kiewer Regime setze seinen Kurs auf eine politische,
wirtschaftliche, soziale und kulturelle Isolation der östlichen
Regionen der Ukraine fort und zeige sich unwillig, die Menschen im
Donbass in den Staat zu integrieren und ihrer Meinung Rechnung zu
tragen, so der Diplomat weiter.
»Die humanitäre Lage im ukrainischen Südosten ist verheerend«, so
Botschafter Netschajew abschließend. »Eine Verbesserung ist deshalb
nicht in Sicht, weil Kiew nicht gewillt ist, die Minsker
Vereinbarungen zu erfüllen und einen direkten Dialog mit Donezk und
Lugansk zu führen. Angesichts dessen kann Russland Menschen nicht im
Stich lassen, die nur daran ''schuld'' sein sollen, dass sie ihre
Sprache, Kultur und Geschichte bewahren, auf ihrem Boden im Sinne
eigener Regeln, Traditionen und Bräuche leben wollen.«
Der Beitrag erscheint am Donnerstag, 16. Mai 2019, in der
Tageszeitung junge Welt.
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Datum: 15.05.2019 - 14:23 Uhr
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