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Studie: Schlechteste Zahlungsmoral in China - viele Südeuropäer erfüllen Klischees (FOTO)

ID: 1720503


(ots) -
- Forderungslaufzeit sinkt 2018 im weltweiten Durchschnitt um 1
Tag auf 65 Tage
- Für 2019 weiterer Rückgang auf 64 Tage erwartet
- Rote Laterne für China, aber Südeuropäer zurück in schlechten
alten Gewohnheiten
- Deutschland auf Rang 12 im oberen Mittelfeld, Schnellzahler
sitzen in Neuseeland, Südafrika, Österreich und der Schweiz

Das weltweite Zahlungsverhalten hat sich im vergangenen Jahr
leicht verbessert. Die sogenannten "Days of Sales Outstanding" (DSO),
also die Forderungslaufzeit zwischen Rechnungslegung und der
tatsächlichen Bezahlung, waren 2018 mit weltweit durchschnittlich 65
Tage einen Tag kürzer als noch im Vorjahr. 2017 hatte allerdings den
höchsten Stand seit zehn Jahren markiert. Die leichte Verbesserung
des Zahlungsverhaltens dürfte sich auch 2019 fortsetzen. Der weltweit
führende Kreditversicherer Euler Hermes geht in seiner aktuellen
Studie für 2019 von einer Forderungslaufzeit von durchschnittlich 64
Tagen aus (-1 Tag).

Gute Zeiten - schlechte Zeiten: Wie Wirtschaft und Unsicherheit
die Zahlungsmoral beeinflusst

"In wirtschaftlich guten Zeiten drücken Unternehmen bei ihren
Kunden gerne mal ein Auge zu. Sie gewähren längere Zahlungsziele und
dulden auch eher eine schlechtere Zahlungsmoral", sagt Ron van het
Hof, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
"Die große Unsicherheit, die 2018 durch den Brexit, den
Handelskonflikt und die plötzlich stark steigenden Handelsbarrieren
entstanden, hat jedoch das Risikobewusstsein vielerorts wieder
geschärft. Das hat zu einer stärkeren Disziplin bei den
Zahlungszielen geführt. In schlechten Zeiten scheuen Unternehmen das
Risiko, haben weniger Vertrauen und bringen lieber ihre Schäfchen ins
Trockene. Das stößt nicht immer auf Gegenliebe, denn umgekehrt




versuchen Abnehmer in schlechteren Zeiten vermehrt, ihre
Zahlungsziele zu verlängern - insbesondere dann, wenn sie selbst
recht knapp bei Kasse sind."

Diese beiden gegensätzlichen Trends haben dazu geführt, dass sich
der weltweite Durchschnitt der DSO nur leicht verbessert hat.

China: rote Laterne für Spätzahler - aber Südeuropäer mit Rückfall
in schlechte Gewohnheiten

"Die rote Laterne geht erneut an China", sagt Ludovic Subran,
Chefvolkswirt der Euler Hermes Gruppe und stellvertretender
Chefvolkswirt der Allianz. "Unternehmen müssen in China im Schnitt
ganze drei Monaten auf ihr Geld warten. Allerdings folgen nur knapp
dahinter gleich fünf Mittelmeerstaaten, darunter zahlreiche Europäer.
Sie sind zum Teil in schlechte alte Gewohnheiten zurückgefallen und
erfüllen 2018 vielerorts das Klischee, dass Südeuropäer bei der
Zahlungsmoral nicht gerade zu den Klassenbesten gehören."

Hinter China (92 Tage) gehören Griechenland (90), Italien (86),
Marokko (84), die Türkei (79) und Spanien (78) ebenfalls zu den
schlechtesten Zahlern. Nach Saudi-Arabien (77) und Taiwan (74) folgen
mit Frankreich und Portugal (je 73) zwei weitere europäische Staaten
in den "Negativ-Top-10". In Italien ist die Verschlechterung der
Zahlungsmoral mit +5 Tage besonders eklatant, aber auch Frankreich,
Griechenland (je +2) und Spanien (+1).

Deutschland auf Rang 12 - Schnellzahler wohnen in Neuseeland,
Südafrika und Österreich

Deutschland liegt mit 54 Tagen (unverändert im Vergleich zum
Vorjahr) 11 Tage unter dem weltweiten Durchschnitt. Das bedeutet Rang
12: Für die "Top 10" der Schnellzahler hat es nicht gereicht. Die
vorbildlichsten Zahlen sitzen in Neuseeland (47), Südafrika (48)
sowie den deutschen Nachbarn Österreich (49) und der Schweiz (50).

Branchen: Elektronikbranche, Maschinenbau und Baugewerbe zahlen
spät Weltweit müssen Unternehmen in der Elektronikbranche (89 Tage)
sowie im Maschinenbau (86) und Baugewerbe (82) besonders lange auf
ihr Geld warten. Letztere Branche war 2018 zudem von der höchsten
Anzahl an Großpleiten betroffen. Weltweit meldeten 51 große
Bauunternehmer im Jahr 2018 Insolvenz an.

Schnelle Bezahlung heißt nicht risikofrei - Einzelhandel bestes
Beispiel

"Eine durchschnittliche schnelle Bezahlung heißt nicht zwingend,
dass alles rund läuft", sagt Van het Hof. "Der weltweite Einzelhandel
zahlt beispielsweise am Schnellsten. Die Forderungslaufzeit (DSO) hat
sich 2018 um 5 Tage auf 43 Tage reduziert. Der Grund ist hier
allerdings, dass sich durch den massiven Strukturwandel die
Bedingungen in der Branche verschärft und Banken die eingeräumten
Überziehungskredite deutlich gekürzt haben. Die Unternehmen haben
also weniger Spielraum, um Liquiditätsengpässe abzupuffern. Sie
müssen pünktlich bezahlen. Das könnte sich in Zukunft aber auf die
Zulieferkette auswirken. Zulieferer könnten eventuell gezwungen
sein, ihre Zahlungsziele für Einzelhändler zu verlängern. Das birgt
Risiken, denn einige Unternehmen sind Spitz auf Knopf finanziert und
hängen am seidenen Faden. Vorsicht ist also auch bei kurzen
Zahlungsfristen geboten - das ist kein sorgloser Freifahrtschein."

Deutschland: Luftfahrt-, Pharmaindustrie und Elektronikbranche
zahlen am spätesten

In Deutschland werden Unternehmen in der Luftfahrt- und
Pharmaindustrie sowie der Elektronikbranche am spätesten bezahlt. In
der Luftfahrt müssen Lieferanten mit 77 Tagen über drei Wochen länger
auf ihr Geld warten als im bundesweiten Durchschnitt von 54 Tagen.
Aber auch in der Pharmaindustrie bezahlen Unternehmen erst nach 72
Tagen ihre Rechnungen (Vorjahr: 77 Tage), in der Elektronikbranche
nach 67 Tagen (Vorjahr: 66 Tage). Besonders schnelle Zahler hingegen
findet man in Deutschland vor allem in endkundennahen Sektoren,
insbesondere im Einzelhandel (28 Tage, Vorjahr: 29 Tage), in der
Telekommunikationsbranche (38 Tage, Vorjahr: 42 Tage) sowie im
Lebensmittelsektor (44 Tage, Vorjahr: 39 Tage). Die stärkste
Verbesserung verzeichneten 2018 die freiberuflichen Dienstleistungen
in Deutschland mit einem Rückgang der Forderungslaufzeit von
durchschnittlich sieben Tagen. Sieben Tage länger als noch im Vorjahr
müssen hingegen Unternehmen aus den Bereichen Freizeitindustrie und
Haushaltswaren warten.

Eine Infografik zum weltweiten Zahlungsverhalten finden Sie hier:
http://ots.de/owDfoX

Grafik Ranking "Heat Map" weltweites Zahlungsverhalten nach
Ländern und Branchen: http://ots.de/lR5qXa

Die vollständige Studie zum weltweiten Zahlungsverhalten (ENG,
PDF) finden Sie beigefügt und auf: http://ots.de/wxacAk

Eine Pressemeldung und Studie zum eskalierenden Handelskonflikt
zwischen USA und China finden Sie hier: http://ots.de/IdRpui

CEO Blog Ron van het Hof zum eskalierenden Handelskonflikt
USA-China: http://ots.de/jwNxV2

Die vollständige Studie zu den Folgen des eskalierenden
Handelskonflikts zwischen den USA und China (ENG, PDF) finden Sie
hier: http://ots.de/RZtTr3

Entwicklung weltweite Insolvenzen 2019 (Pressemeldung und Studie):
http://ots.de/Zp4FQb

Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im
Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist für Kaution
und Garantien, Inkasso sowie Schutz gegen Betrug oder politische
Risiken. Das Unternehmen verfügt über mehr als 100 Jahre Erfahrung
und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an, um sie
im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen.

Über das unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und
analysiert Euler Hermes täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als
40 Millionen kleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen.
Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die 92% des
globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen.

Mit dieser Expertise macht Euler Hermes den Welthandel sicherer
und gibt den weltweit über 66.000 Kunden das notwendige Vertrauen in
ihre Geschäfte und deren Bezahlung. Als Tochtergesellschaft der
Allianz und mit einem AA-Rating von Standard & Poor''s ist Euler
Hermes im Schadensfall der finanzstarke Partner an der Seite seiner
Kunden.

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in über 50 Ländern
vertreten und beschäftigt rund 5.800 Mitarbeiter weltweit. 2018 wies
Euler Hermes einen konsolidierten Umsatz von EUR 2,7 Milliarden Euro
aus und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR
962 Milliarden.

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einschließlich solcher, die sich aus Naturkatastrophen ergeben;
daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv) Stornoraten, (v)
Ausmaß der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii)
Wechselkursentwicklungen einschließlich des Wechselkurses EUR-USD,
(viii) Entwicklung der Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und
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Terroranschläge und deren Folgen noch weiter steigen. Das Unternehmen
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aktualisieren.



Pressekontakt:
Euler Hermes Deutschland
Antje Wolters
Pressesprecherin
Telefon: +49 (0)40 8834-1033
Mobil: +49 (0)160 899 2772
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Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 15.05.2019 - 10:24 Uhr
Sprache: Deutsch
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