5G Ausbau: Bundesamt für Strahlenschutz sieht (fast) keine gesundheitliche Bedenken
(ots) -
- Erkenntnisse zur Wirkung elektromagnetischer Felder auch für 5G
weitestgehend übertragbar
- aktuell keine wissenschaftlich nachvollziehbaren Belege für
nachteilige Gesundheitswirkungen bei Einhaltung der
EU-Grenzwerte
- BfS sieht aber offene Fragen bei höheren Frequenzbereichen ab 26
GHz - bisher wenig Untersuchungsergebnisse, aber
Forschungsvorhaben laufen
- keine gentoxischen Effekte bei Untersuchungen über 106 GHz -
Tests für 5G mmWave-Bänder steht noch aus
- momentane Grenzwerte gelten auch für 5G
Bereits im Vorfeld der Versteigerung neuer 5G-Frequenzen, wurden
Befürchtungen über mögliche negative, gesundheitliche Auswirkungen
durch 5G-Funk laut. Kritiker bemängeln insbesondere, dass die Wirkung
von hohen Frequenzen im Millimeterbereich (mmWave), mit denen die 5.
Mobilfunkgeneration in Zukunft arbeiten soll, bisher wenig erforscht
sind. Zudem nehme die Strahlungsexposition durch eine größere
Zelldichte weiter zu. Doch wie bewertet das Bundesamt für
Strahlenschutz die Sachlage? Das Informationsportal 5G-Anbieter.info
(www.5g-anbieter.info) hat in einem Interview mit Nicole Meßmer vom
BfS die wichtigsten Fragen in Bezug auf den 5G-Ausbau und möglicher
Gesundheitsrisiken erörtert. Wie schätzt man dort die Sachlage ein?
Zunächst gibt das Bundesamt für Strahlenschutz Entwarnung. Die
"[...] vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den Wirkungen
elektromagnetischer Felder auf den Menschen [...]" könne man auch auf
5G übertragen. Denn die in der ersten Auktion versteigerten Bänder
bei 2 GHz und 3,6 GHz, seien zu den heute eingesetzten Bändern eng
benachbart. Sofern die aktuell gültigen Grenzwerte (§26. BlmSchv
Anhang 1b) von maximal 61 Volt/Quadratmeter eingehalten werden, sehe
das BfS "[...] keine wissenschaftlich nachvollziehbaren Belege für
nachteilige Gesundheitswirkungen [...]", einschließlich kanzerogene
Wirkungen, so Meßmer gegenüber 5G-Anbieter.info weiter. Allgemein
gelten diese Werte "[...] auch für die fünfte Generation des
Mobilfunks [...]".
Allerdings sehe man noch offene Fragen bei Frequenzbereichen ab 26
GHz. Für anvisierte Datenraten von 10 GBit/s oder mehr, bedarf es
neuer, breiterer Frequenzbereiche. Künftig sollen daher Bänder bei 26
GHz oder darüber eingesetzt werden, wo noch freie Bereiche zur
Disposition stehen. Zu deren Einsatz gebe es bisher allerdings wenig
Untersuchungsergebnisse. Daher vergebe das BfS "[...]
Forschungsvorhaben zu Exposition und möglichen Wirkungen neuer
Frequenzbereiche und wird auch diese Technologie aus Sicht des
Strahlenschutzes bewerten und bei Handlungsbedarf geeignete Maßnahmen
einleiten [...]". Untersuchungen zu gentoxischen Effekten, selbst bei
Frequenzen über 100 GHz, seien zwar ohne Ergebnis verlaufen, doch
stehen Tests für 5G mmWave-Bänder noch aus. "Da diese Frequenz am
oberen Ende der für 5G diskutierten Frequenzbereiche liegt, werden
vorsorglich die niederfrequenteren 5G Kandidatenbänder überprüft", so
Meßmer weiter. Noch sind also längst nicht alle Fragestellungen
hinsichtlich des anvisierten 5G-Ausbaus im Bereich ab 26 GHz geklärt!
Große Ambivalenz sieht die Expertin zudem hinsichtlich der
Expositionszeit. Zwar erwarte auch das BfS künftig eine wesentlich
höhere Anzahl an Sendestationen (Stichwort Micro-Cells), doch wie
sich dies auf die Exposition der Bevölkerung am Ende auswirkt, kann
noch nicht abgeschätzt werden.
Einerseits sinkt aufgrund der höheren Übertragungsrate von 5G die
nötige Zeit und damit die Länge der Strahlungsexposition des Nutzers.
Andererseits sind bekanntlich mit 5G auch Anwendungen geplant, welche
diese verstetigen könnten. Wie zum Beispiel autonom fahrende
Fahrzeuge oder das Internet der Dinge (IoT).
Das komplette Interview kann hier eingesehen werden:
http://ots.de/w6Juzw
Ansprechpartner:
Herr Dipl. Kfm. Sebastian Schöne
presse(at)5g-anbieter.info
Telefon: (01575) 180 22 22
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Datum: 15.05.2019 - 08:40 Uhr
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