"ZDFzoom" beleuchtet "die dunkle Seite der Zeitarbeit" (FOTO)
(ots) -
Mehr als eine Million Menschen arbeiten in Deutschland als
Zeitarbeiter. Nicht überall werden sie auch gut behandelt, berichten
Insider dem ZDF. Gesetzlich sei alles gut geregelt, viele
Zeitarbeits-Unternehmen würden diese Regeln aber umgehen, klagen
Beschäftigte in der Zeitarbeitsbranche. Es gebe zu wenige Kontrollen,
um die schwarzen Schafe zu bestrafen. Am Mittwoch, 15. Mai 2019,
22.45 Uhr, beleuchtet "ZDFzoom" "die dunkle Seite der Zeitarbeit".
In Deutschland kann jeder eine Zeitarbeitsfirma gründen -
spezielle Fachkenntnisse sind nicht erforderlich. Es gibt mehr als
52.000 Verleihbetriebe, und in den meisten werde auch ordentlich
gearbeitet, sagt Manuela Schwarz, selbst Chefin eines
Zeitarbeitsunternehmens und zudem im Bundesvorstand des
Branchenverbandes IGZ tätig: "Unternehmen sollen so flexibler mit
Schwankungen der Auftragslage umgehen können. Zeitarbeit hat sich
bewährt", sagt sie.
Kritiker wie Professor Klaus Dörre von der Universität Jena sehen
das anders: "Zeitarbeit ist ein Beschäftigungsverhältnis, schlecht
bezahlt, mit einem hohen Risiko und ohne Chance auf bessere
Verhältnisse." Und es gebe viele Missstände, sagt er: "Es geht bis
dahin, dass der Lohn nicht gezahlt wird, dass Arbeitsschutzregelungen
nicht eingehalten werden, dass Akkordbestimmungen nicht eingehalten
werden, und das geht auf Kosten der Gesundheit." Nach Untersuchungen
von Dörre ist jeder zehnte Betrieb auffällig. Zudem gibt es Kritik an
den Kontrollen in den Verleihbetrieben. Zuständig dafür sind die
Bundesagentur für Arbeit sowie der Zoll.
Beate Müller-Gemmeke, Bundestagsabgeordnete der Grünen, hat eine
parlamentarische Anfrage an die Bundesregierung gestellt. Ihr hat die
Regierung geschrieben, dass es 85 Planstellen für Kontrolleure in der
Bundesagentur für Arbeit gebe. Das sei viel zu wenig, kritisiert
Müller-Gemmeke: "Ich habe mal ausgerechnet, auf einen Prüfer fallen
615 Verleihbetriebe und rund 12.000 Leiharbeitskräfte. Das ist
natürlich eine Riesenzahl, die da geprüft werden soll. Von daher
wundert''s nicht, dass nachher gerade mal zehn Prozent der
Leiharbeitsfirmen geprüft werden können, das heißt, alle zehn Jahre
schaut mal jemand vorbei." Die Bundesregierung hingegen hält die
Kontrollen für ausreichend. Eine Regelungslücke gebe es nicht.
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Datum: 13.05.2019 - 14:01 Uhr
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