Burda-Vorstand Philipp Welte: "Der Kampf um die Freiheit hat wieder begonnen." (FOTO)
(ots) -
Mit einem leidenschaftlichen Appell für die Freiheit der Presse
eröffnete in Wien der diesjährige European Publishing Congress. "Der
Tag an dem wir aufhören, für die Freiheit zu kämpfen, ist der Tag, an
dem die Freiheit stirbt", sagte Philipp Welte, Vorstand Medienmarken
National von Hubert Burda Media, in seiner Eröffnungsrede im Wiener
Rathaus vor über 500 führenden Medienmanagern.
"Weltweit ist der freie Journalismus in Gefahr", so Welte mit
Blick auch auf europäische Länder in denen es Tendenzen gibt, die
Pressefreiheit einzuschneiden, aber auch angesichts von massiven
Bestrebungen, die qualitätsvolle Arbeit der Verlage in Zeiten von
Fake News und Lügenpresse-Vorwürfen zu diskreditieren. "Wir stehen
mitten in einem epischen Kampf, in der es um die Freiheit des
Journalismus geht", so der Burda-Vorstand, der auch Vizepräsident im
Verband Deutscher Zeitschriftenverleger ist. "Die Aufgabe der Vierten
Gewalt war noch nie so wichtig, aber gleichzeitig auch so bedroht wie
heute."
Große Gefahren für die Existenzgrundlage der Presse gehen dabei
auch von einer Erosion der wirtschaftlichen Basis der Verlage in
Zeiten rückläufiger Werbeeinnahmen aus. In diesem Zusammenhang
kritisierte Welte das, wie er sagte, "ungezügelte hegemoniale
Streben" von marktdominierenden Medienunternehmen und US-Plattformen.
Wachstum im Werbemarkt gebe es nur bei drei Unternehmen - Google,
Facebook und Amazon, so Philipp Welte. "Wir alle sind Zwerge im Kampf
mit den größten Unternehmen, die es auf diesem Planeten je gegeben
hat."
Gleichzeitig plädierte er vor den versammelten Vertreter
europäischer Medienhäuser dafür, sich selbstbewusst für neue
ordnungspolitische Rahmenbedingungen stark zu machen. "Europa braucht
eine ausgewogene Plattformregulierung", sagte der Burda-Vorstand und
forderte in Wien von Unternehmen wie Facebook ein "Recht auf
diskriminierungsfreien Zugang zu Plattformen" ein.
Was noch bis vor wenige Jahr als unverrückbare Gewisshalt galt,
dass Medien sich frei entfalten können und in ihrer existenziellen
Bedeutung für den demokratischen Diskurs gesellschaftlich
uneingeschränkt akzeptiert sind, kann nicht mehr vorausgesetzt
werden, so Philipp Welte. "Der Kampf um die Freiheit hat wieder
begonnen", lautete das Fazit seiner Eröffnungsrede in Wien.
Beim European Publishing Congress 2019 vom 11. bis 14. Mai in Wien
tauschen 500 Chefredakteure und Medienmanager ihre besten Konzepte
aus, berichten über erfolgreiche Cases und diskutieren über Werte und
Verantwortung. Der European Publishing Congress wird vom
Medienfachverlag Johann Oberauer, der Stadt Wien und Norbert Küpper,
Zeitungsdesigner in Deutschland, veranstaltet.
Pressekontakt:
Johann Oberauer, Tel. +43 664 2216643
Original-Content von: Medienfachverlag Oberauer GmbH, übermittelt durch news aktuell
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Datum: 13.05.2019 - 11:51 Uhr
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