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Vermüllung der dänischen Grenzregion mit pfandfreien deutschen Getränkedosen stoppen

ID: 1719283


(ots) - Deutsche Umwelthilfe und die dänische
Umweltschutzorganisation Danmarks Naturfredningsforening fordern
sofortige Umsetzung der 2015 beschlossenen Vereinbarung zur
Bepfandung von Getränkedosen im deutsch-dänischen Grenzbereich -
Dänische Umweltschützer sammeln mehr als 70.000 in der Umwelt
entsorgte Dosen - Deutsche "Bordershops" verkaufen noch immer
massenhaft pfandfreie Dosen - Schleswig-Holstein muss notfalls selbst
das deutsche Einwegfand auf Dosen im Grenzhandel erheben

Anlässlich der am heutigen Freitag beginnenden Aktionstage der
Initiative "Let´s Clean Up Europe" für ein müllfreies Europa fordern
die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die dänische
Umweltschutzorganisation Danmarks Naturfredningsforening den Stopp
des pfandfreien Verkaufs deutscher Getränkedosen nach Dänemark. Dort
werden weite Teile der Landschaft mit dem übrig bleibenden
Dosenschrott zugemüllt. Die dänischen Umweltschützer sammelten in nur
einer Woche mehr als 70.000 pfandfreie Getränkedosen aus der Umwelt,
die fast alle aus deutschen Grenzshops stammen. Angesichts der pro
Jahr aus Deutschland über die Grenze verkauften 650 Millionen Büchsen
ohne Pfand ist das allerdings nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Die beiden Umweltschutzorganisationen fordern die deutsche und
dänische Regierung sowie das Bundesland Schleswig-Holstein dazu auf,
eine im Jahr 2015 unterzeichnete Vereinbarung zur Bepfandung von
Getränkedosen im deutsch-dänischen Grenzhandel unverzüglich
umzusetzen. Zur Not müsse das Land Schleswig-Holstein das deutsche
Einwegpfand auf Dosen selbst erheben, um die Vermüllung der dänischen
Grenzregion mit deutschen Bierdosen zu beenden.

Seit dem 1. Januar 2003 gilt in Deutschland eine Pfandpflicht auf
Einweggetränkeverpackungen in Höhe von 25 Cent. Dosen und
Plastikflaschen werden deshalb im Handel zurückgegeben und nicht in




der Umwelt entsorgt. Dennoch verkaufen seit nunmehr 16 Jahren
sogenannte "Bordershops" im deutsch-dänischen Grenzbereich massenhaft
pfandfreie Getränkedosen an skandinavische Kunden. Vor allem in
Dänemark landeten deshalb im Laufe der Jahre zig Millionen
Getränkedosen in der Natur.

"In Dänemark werden die Schrottberge aus deutschen Dosen in der
Umwelt immer größer. Die Dosen enthalten eine Innenbeschichtung aus
Kunststoff, sind außen lackiert und verbleiben viele Jahre in der
Natur. Dadurch gelangen Stoffe in die Umwelt, die bei Lebewesen
Schäden hervorrufen können. Bei Blechbüchsen bestehen zudem der
Unter- und Oberboden aus Aluminium, das in der Umwelt ebenfalls
negative Auswirkungen haben kann. Deshalb muss dieser Umweltskandal,
der sich seit Jahren vor unseren Augen abspielt, unverzüglich
gestoppt werden", fordert der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft
Thomas Fischer.

Eigentlich liegt eine Lösung bereits auf dem Tisch. Im Jahr 2015
unterzeichneten Dänemark, Deutschland und das Bundesland
Schleswig-Holstein eine Vereinbarung, dass auf im Grenzbereich
verkaufte deutsche Getränkedosen das dänische Pfand in Höhe von einer
Krone (ca. 13 Cent) erhoben werden muss. Wenn dänische Verbraucher
deutsches Bier mit über die Grenze nehmen, müssten sie die Dosen
demnach im Handel zurückgeben können und das gezahlte Pfand
zurückerhalten. Doch der Pfandkompromiss wird trotz der geschlossenen
Vereinbarung bis heute nicht umgesetzt.

"Der dänische Handel hat wenig Interesse daran, die vielen
Bierdosen aus Deutschland zurückzunehmen. Schleswig-Holstein möchte
Kasse machen und möglichst viel Bier verkaufen, wobei ein Pfand nur
hinderlich ist. Die deutsche Bundesregierung zeigt wenig Interesse
daran, Druck auf die dänische Regierung auszuüben, damit die
Pfandvereinbarung endlich umgesetzt wird. Wenn nicht bald etwas
passiert, verkommt die Vereinbarung zur Farce", fasst Fischer die
problematische Situation zusammen.

Als alternative Lösung schlägt Fischer vor: "Im Zweifel muss das
Bundesland Schleswig-Holstein das deutsche Einwegpfand auf die Dosen
im Grenzhandel erheben. Dann bringen die Dänischen Käufer die Büchsen
beim nächsten Einkaufstripp in den deutschen Bordershops wieder mit
zurück und sie landen nicht in der Umwelt."



Pressekontakt:
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400867-43, 0151 18256692, fischer(at)duh.de

DUH-Pressestelle:

Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse(at)duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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Datum: 10.05.2019 - 12:34 Uhr
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