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USA-China Konflikt: Welthandel würde bei Eskalation zum Handelskrieg schrumpfen

ID: 1719125


(ots) -

- Eskalation im Handelskonflikt zum "Handelskrieg" könnte das
Wachstum des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den
kommenden zwei Jahren um 2 Prozentpunkte kappen
- Welthandel würde bei Handelskrieg sogar schrumpfen
- Welthandel im Zuge der Zölle und Unsicherheiten aus dem
Handelskonflikt bereits seit 2018 deutlich eingebrochen
- Unsicherheiten fallen dabei bisher stärker ins Gewicht
als Strafzölle
- 3 Gründe: Investitionen auf Eis, Konsum verhalten, hohe
Lagerbestände und sinkende Preise
- Einigung zwischen USA und China kein Selbstläufer - jede weiteren
zwei Monate der Unsicherheit kosten 0,1pp Welthandelswachstum

Mit der Ankündigung von US-Präsident Trump, ab Freitag Strafzölle
von 25% statt bisher 10% auf chinesische Importe im Wert von rund 200
Milliarden (Mrd.) US-Dollar (USD) erheben zu wollen, spitzt sich der
seit nunmehr einem Jahr schwelende Handelskonflikt zwischen den
Vereinigten Staaten und China zu. Durchschnittliche Importzölle der
Amerikaner lägen damit oberhalb der 6%-Grenze, was sich noch deutlich
negativer als bisher auf den Welthandel und das weltweite
Bruttoinlandsprodukt (BIP) auswirken würde: Ein solcher Schritt würde
nach Einschätzungen des weltweit führenden Kreditversicherers Euler
Hermes in den kommenden zwei Jahren das Wachstum des weltweiten
Bruttoninlandsprodukt um 0,5 Prozentpunkte (pp) kappen. Beim
Welthandel wären es im gleichen Zeitraum sogar 2pp.

"Wir haben dann einen waschechten Handelskonflikt mit Potenzial
zum Handelskrieg", sagt Ludovic Subran, Chefvolkswirt der Euler
Hermes Gruppe und stellvertretender Chefvolkswirt der Allianz. "Es
ist aber auch noch Luft nach unten. Ginge die US-Regierung so weit,
zusätzliche Zölle auf importierte chinesische Waren im Wert von 325
Mrd. USD und auf Automobilimporte im Wert von rund 200 Mrd. USD




belegen, wäre das definitiv der Startschuss für einen regelrechten
Handelskrieg. Durchschnittlich 12% Zölle würden die USA dann auf
importierte Güter erheben. Das weltweite BIP würde dann um satte 2pp
rasiert, der Welthandel würde sogar schrumpfen.".

"Unsicherheits-Abschlag": Zölle sind bisher nicht einmal das
größte Problem

Schon 2018 hat der Konflikt zu erheblichen Einbußen geführt. Das
Wachstum des Welthandels ist 2018 von 5,2% auf +3,8% geschrumpft. Für
das erste Halbjahr 2019 sind die Erwartungen ebenfalls gedämpft. Erst
im zweiten Halbjahr ist eine leichte Erholung in Sicht - aber nur
dann, wenn die USA und China ihren Konflikt bis zum Sommer beilegen
und eine Einigung finden. Erschwerend kommt hinzu, dass Welthandel
und Weltwirtschaft mit einem erheblichen "Unsicherheits-Abschlag" zu
kämpfen haben.

"Die Zölle sind bisher nicht das größte Problem", sagt Subran.
"Die Unsicherheit durch den schwelenden Konflikt hat die Wirtschaft
bisher tatsächlich stärker belastet als die bereits eingeführten
Zölle. Das ist ähnlich wie beim Brexit - auch da ist die Unsicherheit
und mangelnde Planbarkeit der größte Faktor in der Krise, ganz egal,
wie am Ende das Ergebnis aussieht."

Die Euler Hermes Volkswirte gehen davon aus, dass die Zölle den
Welthandel 2018 rund 0,3 Prozentpunkte (pp) an Wachstum gekostet
haben - die Unsicherheit jedoch mit 0,5pp wesentlich mehr.
Entspannung zeichnet sich aktuell nicht ab, auch wenn die Experten
weiterhin von einer Einigung ausgehen. Euler Hermes rechnet selbst
bei einer Einigung mit einem weiteren deutlichen Abflauen des
Wachstums beim Welthandel auf 3,0% im Jahr 2019 und 2,7% für 2020.

Wachstum: Wie ein Countdown zählt die Uhr bei jedem weiteren Monat
Unsicherheit herunter

"Es ist wie eine Art Countdown", sagt Ron van het Hof, CEO von
Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Die Uhr
zählt allerdings nicht die Zeit herunter bis zu einem großen Event,
sondern das Wachstum bei Welthandel und Weltwirtschaft. Man kann es
regelrecht schwinden sehen: Jede weiteren zwei Monate der
Unsicherheit im Handelskonflikt kosten den Welthandel etwa 0,1pp an
Wachstum. Bei der Weltwirtschaft sind es etwa 0,1pp alle vier Monate.
Exportnationen wie Deutschland sind von dieser Entwicklung besonders
stark betroffen, denn ihre Exportrisiken steigen erheblich: Weniger
Wachstum bei gleichzeitig steigenden Kreditrisiken und Insolvenzen
sind ein ungünstiger Risiko-Cocktail."

Die mangelnde Planbarkeit ist der Haupttreiber hinter den Einbußen
- und diese äußert sich über drei verschiedene Kanäle: Investitionen
der Unternehmen werden auf Eis gelegt, der Konsum schwächt sich ab da
Anschaffungen verschoben werden. Hinzu kommen hohe Lagerbestände und
sinkende Preise.

Teufelskreis: Steigende Lagerbestände, sinkende Produktion und
Kampfpreise

"Wenn sich das Wachstum abschwächt und Handelsbarrieren in den
größten Volkwirtschaften zunehmen, trifft es die Schwächsten zuerst",
sagt Van het Hof. "Weniger wettbewerbsfähige Unternehmen haben dann
Probleme, ihre Waren an den Mann zu bekommen. Dann fängt ein
Teufelskreis an: steigende Lagerbestände, eine verlangsamte
Produktion und sinkende Preise. Am Ende heißt es für manches
Unternehmen Endstation Insolvenz. Das wiederum geht auch an anderen
Firmen nicht spurlos vorbei, auch wenn sie größere Puffer haben. Es
zeigt sich einmal mehr, dass es bei Protektionismus und andauernden
Handelskonflikten nur Verlierer gibt."

Der Schwebezustand könnte sich noch länger hinziehen - Einigung
kein Selbstläufer

Der aktuelle Schwebezustand könnte sich nach den jüngsten
Ereignissen jedoch durchaus verlängern.

"Eine Einigung ist kein Selbstläufer, auch wenn wir letztlich
weiterhin davon ausgehen", sagt Subran. "Die Verhandlungen sind
ebenso verfahren und kompliziert wie die unterschiedlichen Positionen
der Protagonisten. Unter Druck stehen beide - vor allem in ihren
Heimatländern. Beide Nationen sind zudem darauf erpicht, ihren
wirtschaftlichen und politischen Einfluss auszuweiten. Es ist also
unrealistisch zu glauben, dass China Zugeständnisse ohne
Gegenleistung machen wird."

Noch läuft die Wirtschaft in den USA, aber für 2020 kündigt sich
eine deutliche Abkühlung an. Keine guten Nachrichten für Präsident
Trump, denn 2020 stehen in den Vereinigten Staaten
Präsidentschaftswahlen ins Haus. Schlechte Nachrichten sind dann
doppelt unerwünscht. Trump braucht Erfolge - oder einen Sündenbock.

Ganz ähnlich die Situation in China: Dort läuft aktuell nicht
alles rund. Das Wirtschaftswachstum kennt auch im Reich der Mitte
inzwischen durchaus Grenzen. Zwar läuft der zwischenzeitlich etwas
stotternde Wirtschaftsmotor wieder, allerdings vor allem angekurbelt
durch ein umfangreiches staatliches Programm. Im Oktober will die
Kommunistische Regierungspartei den 70. Jahrestag ihrer Führung
feiern. Dafür kann auch Präsident Xi Jinping keine schlechten
Nachrichten gebrauchen.

Die vollständige Studie "Final cost of trade uncertainty" (ENG,
pdf) finden Sie beigefügt und auf: http://ots.de/ZHtF5b

Die vollständige Pressemeldung und Studie zu den 3 möglichen
Szenarien im Handelskonflikt finden Sie hier: http://ots.de/SsOZFQ

Entwicklung weltweite Insolvenzen 2019 (Pressemeldung und Studie):
http://ots.de/PVIpVv

Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im
Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist in den
Bereichen Kaution, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt
über 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende
Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und
Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene
Monitoring System verfolgt und analysiert Euler Hermes täglich die
Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler
Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die
92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in 52 Ländern vertreten und
beschäftigt rund 5.800 Mitarbeiter. Euler Hermes ist eine
Tochtergesellschaft der Allianz und wird von Standard & Poor?s mit
einem Rating von AA bewertet. 2018 wies das Unternehmen einen
konsolidierten Umsatz von EUR 2,7 Milliarden aus und versicherte
weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 962 Milliarden.
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einschließlich der ?Emerging Markets? einschließlich
Marktvolatilität, Liquidität und Kreditereignisse, (iii) die
Häufigkeit und das Ausmaß der versicherten Schadenereignisse
einschließlich solcher, die sich aus Naturkatastrophen ergeben;
daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv) Stornoraten, (v)
Ausmaß der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii)
Wechselkursentwicklungen einschließlich des Wechselkurses EUR-USD,
(viii) Entwicklung der Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und
aufsichtsrechtliche Änderungen einschließlich solcher bezüglich der
Währungskonvergenz und der Europäischen Währungsunion, (x) Änderungen
der Geldpolitik der Zentralbanken bzw. ausländischer Regierungen,
(xi) Auswirkungen von Akquisitionen, einschließlich der damit
verbundenen Integrationsthemen, (xii) Umstrukturierungsmaßnahmen,
sowie (xiii) allgemeine Wettbewerbsfaktoren jeweils in einem
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Pressekontakt:

Euler Hermes Deutschland
Antje Wolters
Pressesprecherin
Telefon: +49 (0)40 8834-1033
Mobil: +49 (0)160 899 2772
antje.wolters(at)eulerhermes.com

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Datum: 10.05.2019 - 09:05 Uhr
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