Guggenheim richtet mit Unterstützung von Verwalter Vladimir Potanin Restauratorenstipendium ein
(ots) - Anlässlich einer
besonderen Veranstaltung in der Peggy Guggenheim Collection in
Venedig, die zur Vernissage der Biennale Venedig 2019 stattfand,
kündigte das Solomon R. Guggenheim Museum and Foundation an, dass es
ein internationales Stipendium zur Bewahrung moderner und
zeitgenössischer Kunst einrichtet, das durch eine Stiftung des
Guggenheim-Treuhänders Vladimir Potanin ermöglicht wird.
Damit der Themenbereich dieses Stipendienprogramms deutlich wird,
wurde diese Nachricht bei einer Podiumsdiskussion mit dem Titel
"Preserving the Future: Conserving Contemporary Art in the Digital
Age" (Die Zukunft bewahren: Pflege zeitgenössischer Kunst im
digitalen Zeitalter) bekanntgegeben, die von Lena Stringari,
Stellvertretende Direktorin und Chefrestauratorin des Solomon R.
Guggenheim Museum in New York geleitet wurde. Mit dem Vladimir
Potanin Restauratorenstipendium erhält ein herausragender
russischsprachiger Restaurator die Möglichkeit, zwölf bis achtzehn
Monate lang tief in die Arbeit des Guggenheim einzutauchen und durch
eigene Erfahrungen die Rolle der Restauration in einer immer
globaleren Welt zu erkunden. Das Programm wurde dank der
Unterstützung von und in Zusammenarbeit mit der Vladimir Potanin
Foundation und Vladimir Potanin, seit 2002 Treuhänder des Vorstands
der Solomon R. Guggenheim Foundation und seit 2003 Vorsitzender des
Kuratorium des Eremitage-Museums in St. Petersburg, entwickelt.
Richard Armstrong, Direktor des Guggenheim Museum and Foundation,
erläuterte in einer Erklärung: "Mit ambitionierten, interkulturellen
Initiativen wie dem Vladimir Potanin Restauratorenstipendium stellen
wir sicher, dass sich neue Generationen engagiert an der Bewahrung
unseres kulturellen Erbes beteiligen. Dank der großzügigen
Unterstützung und des Weitblicks von Vladimir Potanin wird dieses
Stipendium einen erheblichen Beitrag zur internationalen Branche der
Restauratoren leisten, neue Wissenschaftsbereiche eröffnen und
Restauratoren, Künstler, Wissenschaftler und Historiker an einen
Tisch bringen, um komplexe Bereiche rund um die Pflege von
Materialien und Verfahren in der modernen und zeitgenössischen Kunst
zu erforschen. Wir danken unserem Freund Vladimir Potanin für seine
Großzügigkeit, aber genauso für seine weise Voraussicht in Bezug auf
die Anforderungen dieser Arbeit."
Vladimir Potanin erklärte: "In der heutigen Welt ist es wichtiger
denn je, Plattformen zu entwickeln und zu unterstützen, auf denen
Kreativität mit Wissen sowie Innovation mit Erbe kombiniert werden,
und einen Dialog zwischen Kulturen und Gemeinschaften in Gang zu
setzen. Moderne Museen, deren erstes Ziel die Pflege und Bewahrung
von Kunst ist, müssen lokale und globale gesellschaftliche Probleme
angehen und Lösungen über geografische und politische Grenzen hinweg
teilen. Das Guggenheim ist eines der wichtigsten Museen, die für ihre
globale Sichtweise, intellektuellen Wagemut und herausragende
Errungenschaften in Wissenschaft und Restauration bekannt sind. Keine
Institution ist in der modernen und zeitgenössischen Kunst besser auf
ein solches Stipendienprogramm vorbereitet. Ich bin stolz, dass die
Stipendiaten des Vladimir Potanin-Stipendiums lebhaft dazu beitragen
werden, das Wissen in diesem Bereich zu erweitern, neue Talente zu
hervorzubringen und den interkulturellen Austausch zu fördern.
Der Potanin Restaurationsstipendiat wird im Guggenheim in New York
untergebracht werden und dort an der laufenden Sammlungsforschung
sowie an der Vorbereitung von Ausstellungen in unterschiedlichen
Entwicklungsphasen mitarbeiten. Dazu wird er mit dem Team des
Guggenheim-Museums zusammenarbeiten und Restaurationstechniken
erlernen. Der Schwerpunkt des Programms liegt auf den Prioritäten des
Guggenheim sowie des Museums in der Heimat des Stipendiaten, seinem
Hintergrund und seinen Interessen. Der erste Stipendiat im Jahr 2020
wird eng mit den Restauratoren des Guggenheim an einer umfassenden
Studie der Bilder von Wassily Kandinsky aus der Sammlung des Museums
zusammenarbeiten, in der die Methoden des Künstlers erforscht und die
Gemälde für eine Wanderausstellung vorbereitet werden.
Die Restaurationsabteilung des Guggenheim-Museums nimmt derzeit
Bewerbungen für das Vladimir Potanin Restauratorenstipendium über
seine Website (www.guggenheim.org/careers) entgegen.
Bewerbungsschluss ist für das geplante Startdatum im Januar 2020 der
15. Juni 2019.
Die Restaurationsabteilung des Guggenheim arbeitet unter der
Leitung von Lena Stringari mit Kuratoren, Stipendiaten, Ingenieuren,
Wissenschaftlern und Künstlern zusammen, um Arbeiten der
Museumskollektion kunsthistorisch und wissenschaftlich zu erforschen.
Dabei werden Richtlinien und Verfahren angewendet, mit denen die
Nachhaltigkeit und der langfristige Schutz der Werke gewährleistet
werden, es werden Verfahren für die Lagerung, den Transport und den
Umgang mit Kunstwerken entwickelt und Projekte zu neuen Aspekten der
Restauration durchgeführt. Das Restauratorenteam des Guggenheim hat
im Bereich zeitbasierter Medien einen erheblichen Beitrag geleistet
und neue Methodologien für die Behandlung unkonventioneller
Kunstwerke und den Erhalt sowohl materieller als auch immaterieller
Ressourcen entwickelt. Alle diese Aktivitäten in Forschung,
Bearbeitung und Erkenntnissen haben aus dem Guggenheim das führende
Museum im Bereich der Restauration gemacht.
Die Podiumsdiskussion "Die Zukunft bewahren: Pflege
zeitgenössischer Kunst im digitalen Zeitalter" wurde von Stringari
moderiert, die bereits didaktische Ausstellungen organisiert hat, wie
z. B. Imageless: The Scientific Study and Experimental Treatment of
an Ad Reinhardt Black Painting (2008) und Jackson Pollock: Exploring
Alchemy (2017). Sie spielte eine Schlüsselrolle bei der Ausarbeitung
der Panza Collection-Initiative und der Variable Media-Initiative im
Guggenheim. Außerdem ist sie Lehrbeauftragte am Institute of Fine
Arts an der New York University und hat bereits zahlreiche
Vorlesungen zum Thema Restauration von zeitgenössischer Kunst
gehalten.
Neben Stringari war das Podium von folgenden
Diskussionsteilnehmern besetzt:
- Ysbrand Hummelen, Leitender Wissenschaftler an der nationalen
Entscheidungsgremiums für Stätten und Denkmalschutz in den
Niederlanden.
- Dimitrij Ozerkov, Leiter der Abteilung für Zeitgenössische Kunst am
Eremitage-Museum, St. Petersburg, und Leiter des Eremitage-Projekts
20/21 für Zeitgenössische Kunst.
- Alisa Prudnikova, Direktorin für Regionale Entwicklung des
ROSIZO-NCCA (Nationale Zentrum für zeitgenössische Kunst) und
Kommissionsmitglied und Künstlerische Leiterin der Ural Industrial
Biennial of Contemporary Art
Informationen zur Vladimir Potanin Foundation
Die Vladimir Potanin Foundation, eine der größten, privaten
Stipendienorganisationen in Russland, wurde 1999 vom Unternehmen
Vladimir Potanin mit dem Ziel gegründet, gesellschaftlich bedeutsame
Projekte im Bereich von Bildung und Kultur umzusetzen.
Die Mission der Stiftung besteht darin, Kreative, die eine
wichtige Rolle bei der Lösung aktueller öffentlicher Probleme
spielen, zusammenzubringen, damit sie eine Kultur strategischer
Philanthropie in Russland entwickeln. Mithilfe gemeinsamer
Schulungsprogramme zur Stärkung von Partnerschaften und Netzwerken
innerhalb der Community von Museumsspezialisten hat die Stiftung mit
Institutionen wie dem Trust for Mutual Understanding, der Robert
Bosch Stiftung, dem Institut Français de Russie, der Caixa
Foundation, der Saïd Business School der University of Oxford und
anderen kooperiert. Am Programm für kulturelle Exzellenz, das in
Zusammenarbeit mit der Tretjakow-Galerie in Moskau durchgeführt
wurde, nahmen namhafte Kulturschaffende aus der ganzen Welt teil,
darunter Eike Schmidt, Direktor der Uffizien, Florenz, Filmproduzent
Alexander Sokurov, Laurence des Cars, Direktorin des Musée d''Orsay,
Paris, Richard Armstrong, Direktor des Solomon R. Guggenheim Museum
and Foundation sowie Alistair Spalding, Künstlerischer Leiter und
Geschäftsführer des Sadler''s Wells Theatre, London. Einige der
kürzlich unterstützten Projekte der Stiftung werden auf der Biennale
Venedig vorgestellt, darunter NEMOSKVA, ein Projekt für
interregionale Kooperation im Bereich zeitgenössischer Kunst, das
auch im Juli auf einer Ausstellung im BOZAR im Brüssel zu sehen ist.
Viele von der Stiftung initiierte und organisierte Projekte und
Programme wurden als Rollenmodelle in Russland anerkannt und die von
ihr entwickelten Technologien werden in großem Umfang von anderen
Stiftungen, Nicht-Regierungsorganisationen sowie Kultur- und
Bildungsorganisationen eingesetzt. In den letzten zwanzig Jahren
haben mehr als vierhundert Museen in Russland von der Unterstützung
der Stiftung profitiert.
Informationen zu Vladimir Potanin
Vladimir Potanin ist ein in Moskau geborener Unternehmer, Investor
und Philanthrop. Im Verlauf seiner Karriere hat Potanin einen
Großteil seiner Zeit und Ressourcen Wohltätigkeitsprojekten gewidmet.
Um seinen Tätigkeiten eine feste Struktur zu verleihen, gründete er
1999 die Vladimir Potanin Foundation, die die Entwicklung
strategischer Philanthropie in Russland fördern soll. 2010 hat sich
Potanin öffentlich dazu verpflichtet, einen Großteil seines Vermögens
für philanthropische Zwecke zu stiften, und in 2013 war er der erste
russische Geschäftsmann, der der von Bill Gates und Warren Buffett
ins Leben gerufenen Giving Pledge-Initiative beitrat.
Seit 2002 ist er Treuhänder des Vorstands der Solomon R.
Guggenheim Foundation und wurde 2003 zum Vorstandsvorsitzenden des
Eremitage-Museums gewählt. Gemeinsam mit Generaldirektor Michail
Piotrowski gründete Potanin den Endowment Fund des Eremitage-Museums
in Sankt Petersburg.
Potanin hat wichtige Projekte ins Leben gerufen und unterstützt,
mit denen die russische Kultur weltweit gefördert wird, wie z. B. das
Russian Lounge-Projekt im John F. Kennedy Center for Performing Arts,
Washington, D.C. und die große Ausstellung When Russia Spoke French:
Paris-St. Petersburg 1800-1830 im Hôtel des Invalides in Paris
(2003). 2005 fand im Solomon R. Guggenheim Museum die von der
Vladimir Potanin Foundation unterstützte Ausstellung Russia! statt,
bei der mehr als 275 Meisterwerke der Sammlung des staatlichen
Eremitage-Museums, Sankt Petersburg, der Tretjakow-Galerie in Moskau
und des staatlichen Kremlmuseums in Moskau zu sehen waren.
In Anerkennung seiner Rolle bei einer außergewöhnlichen
Gesamtspende von mehr als 250 Werken der sowjetischen und russischen
zeitgenössischen Kunst an das Centre Pompidou in Paris berief die
Republik Frankreich Potanin 2016 in die Ehrenlegion.
Informationen zur Solomon R. Guggenheim Foundation
Die Solomon R. Guggenheim Foundation wurde 1937 gegründet, um die
Kenntnis und Anerkennung moderner und zeitgenössischer Kunst über
Ausstellungen, Bildungsprogramme, Forschungsinitiativen und
Veröffentlichungen zu fördern. Zur internationalen
Guggenheim-Museumsgruppe gehören das Solomon R. Guggenheim Museum,
New York; die Peggy Guggenheim Collection, Venedig, das Guggenheim
Museum Bilbao und das zukünftige Guggenheim Abu Dhabi. 2019 feiert
das von Frank Lloyd Wright gestaltete Solomon R. Guggenheim Museum
sein 60-jähriges Jubiläum als architektonisches Kultobjekt und
"Tempel des Geistes", in dem radikale Kunst auf Architektur trifft.
Weitere Informationen zu den Aktivitäten des Guggenheim auf der
ganzen Welt finden Sie unter guggenheim.org (https://c212.net/c/link/
?t=0&l=de&o=2457348-1&h=3016406806&u=https%3A%2F%2Fc212.net%2Fc%2Flin
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.org).
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Solomon R. Guggenheim Foundation
212 423 3840
seaton(at)guggenheim.org
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Datum: 09.05.2019 - 10:00 Uhr
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