Rheinische Post: Ex-Volleyball-Präsident Krohne attestiert deutschem Sport ein Kompetenzproblem
(ots) - Der frühere Präsident des Deutschen
Volleyball-Verbandes (DVV), Thomas Krohne, findet die Organisation
des deutschen Sports rückständig. "Meine Erfahrung als
Verbandspräsident war die, dass wir an vielen Stellen im deutschen
Sport ein Struktur- und Kompetenzproblem haben. Es ist doch so, dass
ein olympischer Spitzensportverband heute geführt werden müsste wie
ein mittelständisches Unternehmen. Das wird er aber in der Regel
nicht, weil der Verband eine ehrenamtliche Führung hat. Weil er
föderale Strukturen hat, die zu veraltet sind", schrieb Krohne in
einem Gastbeitrag für die Düsseldorfer "Rheinische Post"
(Donnerstag). Der 56-jährige Unternehmer aus München, der dem DVV von
2012 bis 2018 voranstand und bei Fußball-Bundesligist Werder Bremen
im Aufsichtsrat sitzt, kritisiert, dass der Sport hierzulande zu
lange braucht, bis er Entscheidungen treffen kann. "Dass sich ein
Landesverband in eine nationale Vermarktungsstrategie einmischen
muss, finde ich zu weit gegriffen. Solange alles über alle Ebenen
abgestimmt werden muss, bleibt es ein zäher, zu langwieriger und
häufig im Sande verlaufender Prozess", schrieb Krohne. Alle im
deutschen Sport wüssten, dass sie die Strukturen, wie wir sie
vorfinden, nur bedingt weiterbringen. Diese aufzubrechen und
hauptamtliche Stellen zu schaffen, scheitere aber in der Regel an der
Finanzierung, schrieb Krohne weiter.
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Datum: 25.04.2019 - 04:00 Uhr
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