Bundestagspetition: Sicherheitslücken bei Pestizidkontrollen schließen (VIDEO)
(ots) -
Glyphosat ist nur eines von vielen Pflanzenschutzmitteln, die
zurzeit verstärkt in der Kritik stehen. Immer wieder werden
zugelassene Pflanzenschutzmittel nach jahrelanger Anwendung vom Markt
genommen oder in ihrer Anwendung eingeschränkt, weil sie Bienen und
andere Blütenbestäuber krankmachen oder töten. Das Problem: Als
Ersatz für die verbotenen Wirkstoffe werden andere Pestizide
eingesetzt, die nach denselben, offensichtlich unzureichenden
Prüfungen zugelassen wurden. Ziel der aktuellen Bundestagspetition
"Pestizidkontrolle" ist es deshalb, die Gesetze zur Überwachung von
Pestiziden zu verbessern.
Worum geht es dabei?
Es geht um den Schutz der Bienen, der Artenvielfalt und der
Gesundheit der Menschen: Initiator Thomas Radetzki will die
Zulassungsverfahren von Pestiziden reformieren. Dafür braucht er bis
zum 1. Mai mindestens 50.000 Unterschriften, ca. 30.000 fehlen noch.
Die Petition ist noch für eine Woche online auf der Petitionswebseite
des Deutschen Bundestags unter dem Titel "Tierschutz - Reformierung
der Risikoprüfung für Pestizide zum Schutz von Bienen und anderen
Insekten" zu finden. Auch Minderjährige oder Menschen ohne deutschen
Pass können sich beteiligen.
Wieso sind Pestizide gefährlich?
Thomas Radetzki, Imkermeister und Vorsitzender der
Aurelia-Stiftung in Berlin, hat selbst erlebt, wie seine Bienenvölker
durch Pestizide geschädigt wurden. Einige Pflanzenschutzmittel sind
zwar nicht unmittelbar tödlich für Bienen und andere Insekten,
schwächen aber das Immunsystem und schädigen Orientierungssinn sowie
Fortpflanzungsfähigkeit. Die Folge: ein weltweites Insekten- und
Artensterben. Auch der Mensch ist betroffen. Die Aurelia Stiftung
stellte im Frühjahr 2016 in einigen Honigproben fest, dass die
zulässige Höchstmenge von Glyphosat-Rückständen um mehr als das
Hundertfache überschritten wurde. Dem aktuellen Agrar-Atlas 2019
zufolge sind bei rund 44 Prozent der Deutschen Pestizid-Rückstände
anhand von Haarproben im Körper nachweisbar; diese können auch durch
angereichertes Grundwasser entstehen. Auch das Europäische Gericht
kommt in einem Urteil von 2018 zu dem Schluss, dass es bei der
Pestizid-Risikoprüfung erhebliche Defizite gibt.
Wie geht es besser?
"Zum Schutz von Mensch und Biene brauchen wir eine grundlegende
Reform der bisherigen Zulassungsverfahren für Pestizide", so Thomas
Radetzki. Er fordert unter anderem, dass auch indirekte und
langfristige Umweltbelastungen unter Realbedingungen untersucht und
von unabhängigen Instituten bewertet werden müssen. Im Fall eines
Erfolgs kann die Bundestagspetition nicht nur bewirken, dass die
Reformvorschläge im Bundestag öffentlich diskutiert werden, sondern
auch direkt in die Gesetzgebung einfließen.
Alle Informationen: www.pestizidkontrolle.de
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Pressekontakt:
Thomas Radetzki
Petent & Vorsitzender Aurelia Stiftung
Telefon: +49 (0)30 577 00 39 69
Mobil: +49 (0)171 336 65 69
Email: thomas.radetzki(at)aurelia-stiftung.de
Florian Amrhein
Leitung Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (0)30 577 00 39 66
Mobil: +49 (0)176 34 51 52 07
Email: florian.amrhein(at)aurelia-stiftung.de
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Datum: 24.04.2019 - 09:20 Uhr
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