Wenn ein Wahlzettel nicht ausreicht / Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Indonesien
(ots) - Eine Mammutwahl, die es so bisher nicht
gegeben hat: Gleich fünf unterschiedliche Stimmzettel muss die zur
Wahl aufgerufene Bevölkerung Indonesiens am 17. April 2019 ausfüllen.
Neben den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen finden gleichzeitig
noch Wahlen zur Nationalen Provinzvertretung (136 Abgeordnete), den
Provinzparlamenten (2.207 Abgeordnete) sowie den Städten und Kreisen
(17.610 Abgeordnete) statt. Präsident Joko Widodo, liegt laut
Umfragen mit etwa 60:40 Prozent vor seinem Herausforderer Prabowo
Subianto.
"Die Wahlen gelten als weitgehend frei und fair, Unterlegene
erkannten in der Vergangenheit ihre Niederlagen an. Gewalttätigkeiten
werden nicht erwartet. Für die deutsche Wirtschaft wäre Joko Widodo
wohl die bessere Wahl, da sein Herausforderer Prabowo mit
nationalistischen Äußerungen und Kritik an Importen aufgefallen ist",
sagt Frank Malerius, Indonesien-Experte bei Germany Trade & Invest
(GTAI) in Jakarta. Indonesien ist tatsächlich größtenteils von
Importen abhängig: Laut Handelsministerium sind 75 Prozent aller
Einfuhren Vorprodukte und 16 Prozent Investitionsgüter. Ohne diesen
stetigen Warenzufluss würde die Industrie unmittelbar implodieren.
Eine Abschottung wäre nicht hilfreich. Freier Handel könnte in
Indonesien enorme wirtschaftliche Potenziale heben, denn das Land
liegt noch immer abseits der großen Warenströme. Das
Außenhandelsvolumen betrug 2018 nur 370 Milliarden US-Dollar. Das
entspricht etwa der Hälfte des Handelsvolumens des Stadtstaates
Singapur.
Doch obwohl Globalisierung und Handel in den letzten Jahren zu
einem steigenden Wohlstand beigetragen haben, sind Arbeitslosigkeit
und Unterbeschäftigung die größten sozialen Probleme auf dem
Archipel. Knapp 60 Prozent der Arbeitnehmer sind im informellen
Sektor tätig und damit oftmals prekär beschäftigt. "Schwache Zahlen
bei ausländischen Investitionen haben zudem eine Debatte darüber
entfacht, wie offen die heimische Wirtschaft sein soll. Schließlich
kommt mit den ausländischen Kapitalzuflüssen Technologie ins Land.
Außerdem werden damit dringend benötigte Arbeitsplätze geschaffen",
so Malerius. Indonesien gilt im Vergleich zu anderen ASEAN-Ländern
als investitionsfeindlich. Viele Bereiche sind für ausländische
Investoren geschlossen, bürokratische Hürden hoch, und die
Rechtssicherheit ist gering.
Trotz erschwerter Voraussetzungen hat Indonesien als
Handelspartner für deutsche Unternehmen klar an Bedeutung gewonnen:
Deutschland lieferte 2018 Waren im Wert von 3,4 Milliarden US-Dollar
nach Indonesien. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um
11,2 Prozent und gegenüber 2016 um 19,8 Prozent. Wichtigstes
Exportgut sind weiterhin Maschinen mit einem Lieferwert von fast 1
Milliarde US-Dollar, gefolgt von Produkten der Chemieindustrie sowie
Elektrotechnik und Kfz bzw. Kfz-Teilen.
Weitere Informationen zu Indonesien unter: www.gtai.de/indonesien
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Datum: 16.04.2019 - 10:00 Uhr
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