Handel und Konsumgüterbranche rüsten sich mit Zukäufen für die Rezession (FOTO)
(ots) -
M&A Consumer & Retail Report 2019: Nähe zum Kunden und Digitales
prägen die Deals.
"Mit Blick auf neue Kundenbedürfnisse, den digitalen Wandel und
eine drohende wirtschaftliche Abkühlung investieren Handels- und
Konsumgüterunternehmen jetzt aktiv in M&A", bilanziert Dr. Mirko
Warschun, Partner und Leiter der Retail und Konsumgütersparte der
Unternehmensberatung A.T. Kearney. "Auf der Suche nach den
Kompetenzen, die ihnen vor allem im E-Commerce und für verbesserte
Kundenerlebnisse fehlen, investieren sie strategisch in Unternehmen,
die ihre Lücken füllen, und in junge, vielversprechende Marken. Mit
einer Vielzahl von kleinen und mittelgroßen Deals wird sich das
Transaktionsniveau 2019 auf dem von 2018 halten. Große Deals werden
wir nicht sehen."
2018 haben die Transaktionen bei Handel und Konsumgütern einen
leichten Rückgang erlebt, doch ist für 2019 mit einem weiterhin
aktiven M&A Geschäft zu rechnen. So das Ergebnis des vierten M&A
Reports von A.T. Kearney für den Handel und die Konsumgüterindustrie.
Der Bericht basiert auf der Analyse von Fusions- und
Akquisitionsdaten aus dem Jahr 2018 und leitet aus Interviews mit
mehr als 100 Top-Führungskräften global agierender Unternehmen aus
Handel, Konsumgüterindustrie und von Private-Equity-Firmen Prognosen
für 2019 ab.
Den Rückgang von 392 Milliarden US Dollar Gesamtdeal im Jahr 2017
auf 308 Milliarden Dollar in 2018 führen die Autoren vor allem auf
fehlende Mega-Deals zurück. 2018 hat es keinen Deal über 30
Milliarden US Dollar gegeben, während das Niveau von Deals darunter
gleich hoch geblieben ist.
Für 2019 sieht der Report einen weiterhin aktiven Markt mit
attraktiven Übernahmegelegenheiten. So gehen 88 Prozent der befragten
Experten davon aus, dass die Aktivitäten 2019 im Vergleich zu 2018
stabil bleiben oder sogar zunehmen werden.
Drei Trends werden das M&A Geschehen in diesem Jahr prägen:
Erstens konzentrieren sich die Handels- und Konsumgüterunternehmen
auf ihr Kerngeschäft und stärken ihre Portfolios, indem sie nicht
dazugehörige Unternehmensteile abstoßen und fehlende und benachbarte
hinzukaufen, wie das Fruchtsaftunternehmen Eckes, das sich an dem
Smoothie-Hersteller True Fruits beteiligt, um vom "To-Go"-Trend zu
profitieren. Die Autoren rechnen für 2019 entsprechend auch mit einer
Vielzahl von Veräußerungen.
Zweitens liegt der Fokus auf der Verbesserung des
Kundenerlebnisses und der Gewinnung junger Kundengruppe. Unternehmen
erwerben gezielt ''Kleine Marken'', mit denen sich junge Generationen
identifizieren, und in-vestieren in digitale Fähigkeiten,
E-Commerce-Plattformen wie auch in Supply-Chain- und operatives
Know-How für eine stärkere Personalisierung ihres Kundenangebots. So
erwarb das Unternehmen Dr. Oetker das Torten-Start-up deineTorte.de,
eine Online-Plattform für individuelle Foto-Torten. METRO hat in das
in Prag ansässige Start-up Restu investiert, ein digitaler
Reservierungsservice, mit dem der Konzern sein Technologiean-gebot
für selbstständige Gastronomen erweitert. Der dritte Trend im M&A
Markt für Handel und Konsumgüterindustrie ist der regionale
Markteintritt, wie die Übernahme des Berliner Functional Food
Start-ups "food spring" durch den neuseeländischen Molkereikonzern
Fonterra, der sich damit den deutschen Markt eröffnet.
"Wir erleben eine klare Verschiebung von Mega-Deals, die auf Größe
und Expansion zielen hin zu Transaktionen mit kleineren, regionalen
Marken, die mit den Wertvorstellungen der Kunden übereinstimmen,"
kommentiert Warschun. "Die Androhung einer Rezession Ende 2019 ändert
auch die M&A-Strategien: Ab jetzt zählen organisches Wachstum und
eine Vertiefung der Kundenbeziehung vor Ort - und Zeit, denn mit
Beginn der Rezession wird auch die Liquidität knapp."
Über A.T. Kearney
A.T. Kearney ist eine der weltweit führenden
Unternehmensberatungen für das Top-Management und berät global tätige
Konzerne als auch führende mittelständische Unternehmen und
öffentliche Institutionen. Das Beratungsunternehmen unterstützt seine
Klienten bei der Transformation ihres Geschäftes und ihrer
Organisation, um langfristig Vorteile zu erzielen. Im Mittelpunkt
stehen dabei die Themen Wachstum und Digitalisierung, Innovation und
Nachhaltigkeit sowie die Optimierung von komplexen Produktions- und
Lieferketten. A.T. Kearney wurde 1926 in Chicago gegründet. 1964
eröffnete in Düsseldorf das erste Büro außerhalb der USA. Heute
beschäftigt A.T. Kearney mehr als 3.600 Mitarbeiter in über 40
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Datum: 11.04.2019 - 09:23 Uhr
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