Inkassounternehmen steigern Ergebnis: 5,8 Milliarden Euro rückgeführte Forderungen im letzten Jahr - BDIU veröffentlicht neue Branchenstudie
(ots) - Inkassounternehmen haben 2018 5,8 Milliarden Euro
der deutschen Wirtschaft wieder zurückgeführt. Das sind 16 Prozent
mehr als noch vor drei Jahren. So lautet das Ergebnis einer neuen
Branchenstudie, die der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen
e.V. (BDIU) jetzt veröffentlicht hat.
"Inkassodienstleister sind ein Stützpfeiler unserer Wirtschaft.
Sie versorgen alle unsere Branchen mit Liquidität, verhindern
Zahlungsausfälle und sichern dadurch Jobs und unternehmerische
Existenzen. Damit sind sie gerade jetzt, wo sich die
Konjunkturaussichten allmählich eintrüben, ein Garant für die weitere
Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft", sagt Kirsten Pedd,
Präsidentin des Inkassoverbands, am Montag in Berlin.
Derzeit bearbeiten die Rechtsdienstleister 42,9 Millionen
Forderungen - über ein Drittel weniger als noch bei der letzten
Untersuchung im Jahr 2016 (67,4 Millionen). Grund für diesen
deutlichen Rückgang ist die lange Phase der Hochkonjunktur. Sie hat
dazu geführt, dass viele ehemalige Schuldner einen wirtschaftlichen
Neuanfang geschafft haben. Dadurch konnten die Inkassodienstleister
auch viele alte Forderungen noch realisieren.
84 Prozent der Forderungen richten sich gegen säumige Verbraucher.
2016 lag dieser Wert noch bei 95 Prozent. Aktuell richten sich 16
Prozent der Inkassofälle gegen gewerbliche Schuldner.
Die durchschnittliche Inkassomahnung betrifft einen säumigen
Verbraucher und basiert auf einem Kaufvertrag, zum Beispiel mit einem
Onlineshop. Bis zur ersten Inkassomahnung sind drei bis vier Monate
nach dem Kauf vergangen. In der Regel mahnt der Gläubiger zweimal
selbst, worauf der Schuldner aber nicht reagiert - erst dann erfolgt
die Übergabe an das Inkassounternehmen. Die typische Forderungshöhe
liegt zwischen 100 und 450 Euro.
Positiv für die Verbraucher: Die Rechtsdienstleister arbeiten
weitestgehend beanstandungsfrei. Im letzten Jahr erreichten den BDIU
nur 733 Verbraucherbeschwerden. Rund ein Drittel davon richtete sich
gegen die Hauptforderung. 21 Prozent monierten die Arbeitsweise des
Inkassounternehmens, 16 Prozent kritisierten die Höhe der geltend
gemachten Kosten. In Relation zum Gesamtbestand der
Inkassounternehmen kam damit eine Beschwerde auf 58.527 Forderungen.
Die Inkassowirtschaft schafft auch selbst Arbeitsplätze. Insgesamt
beschäftigen die Unternehmen 19.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Diese Zahl ist trotz des Auftragsrückgangs innerhalb der letzten drei
Jahre konstant geblieben.
Vom 10. bis 12. April trifft sich die Branche in Berlin zum
Jahreskongress des BDIU, um sich über aktuelle Themen auszutauschen.
Auf der Veranstaltung diskutieren die Unternehmen mit Vertretern von
Politik, Justiz und Wirtschaft über einen neuen Code of Conduct, der
die Regeln für seriöse Inkassotätigkeit weiter konkretisieren soll.
Weitere Infos und Grafiken:
www.inkasso.de/presse/branchenstudie2019
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Pressesprecher: marco.weber(at)inkasso.de
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Datum: 08.04.2019 - 11:47 Uhr
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