Unökologisch und rückwärtsgewandt: Deutsche Umwelthilfe kritisiert das Angebot umweltschädlicher Getränkedosen bei Aldi und Lidl
(ots) - Discounter mitverantwortlich für den deutlichen
Anstieg von Getränkedosen im Bierbereich - Aldi und Lidl
widersprechen mit dem dauerhaften Angebot umweltschädlicher
Getränkedosen den angeblichen Unternehmensgrundsätzen der
ökologischen Verantwortung - DUH fordert das Angebot von
Mehrwegflaschen und den schnellen Abschied von der Getränkedose -
Gesetzliche Mehrwegquote von 70 Prozent gilt auch für Discounter
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert das dauerhafte Angebot
von Getränkedosen bei den Discountern Aldi und Lidl als unökologisch
und rückwärtsgewandt. Durch den deutschlandweiten Verkauf von
Getränkedosen in zusammen mehr als 6.600 Märkten sind die Discounter
mitverantwortlich für den besorgniserregenden Anstieg des Absatzes
von Getränkedosen im Bierbereich mit zweistelligen Zuwachsraten für
das Jahr 2018. Damit widersprechen die Unternehmen ihren eigenen
Grundsätzen zur Übernahme ökologischer Verantwortung. Inzwischen
liegt der Gesamtanteil von Dosen im Bierbereich bei rund acht
Prozent, nachdem er nach der Einführung des Einwegpfandes im Jahr
2003 gegen Null tendierte. Auch die Supermarktketten Edeka und Rewe
sowie die angeschlossenen Tochterunternehmen Netto Marken-Discount
und Penny verkaufen inzwischen wieder massenhaft Dosen. Die DUH
fordert die Lebensmitteleinzelhändler dazu auf, wiederbefüllbare
Mehrwegflaschen anzubieten, die gesetzliche Mehrwegquote von 70
Prozent umzusetzen und unökologische Getränkedosen auszulisten.
Unabhängige Ökobilanzen des Umweltbundesamtes und eine von
Dosenherstellern selbst in Auftrag gegebene Studie beim Heidelberger
IFEU-Institut bestätigen die ökologischen Nachteile von
Getränkedosen. Sie verbrauchen bei der Herstellung besonders viel
Energie, legen zumeist lange Transportstrecken zurück und beinhalten
nur teilweise Recyclingmaterial. Wiederbefüllbare Mehrwegflaschen
sind die deutlich umweltfreundlichere Getränkeverpackung.
"Während zehntausende Schüler bei den Fridays for Future-Demos für
mehr Klimaschutz auf die Straße gehen, verkaufen Aldi und Lidl immer
mehr Getränkedosen und demonstrieren damit vor allem Profitgier. Das
Einschmelzen von Metall für die immerwährende Produktion neuer
Getränkedosen verbraucht viel Energie und belastet das Klima
besonders stark. Das passt weder in unsere Zeit noch zum
selbstkreierten Umweltimage, das sich Aldi und Lidl auf die Fahnen
schreiben wollen. Wenn die Discounter es ernst meinen mit dem
Klimaschutz, dann müssen sie auf Mehrwegflaschen statt auf
Getränkedosen setzen", fordert die Stellvertretende
DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.
"Das bisherige Angebot von Bier in Einwegplastikflaschen bei Aldi
und Lidl ist weitestgehend gescheitert und findet kaum Akzeptanz bei
den Verbrauchern. Doch anstatt Mehrwegflaschen anzubieten, wird mit
der Dose einfach auf eine andere umweltschädliche Einwegverpackung
gesetzt. Die Mehrwegquote von 70 Prozent im Verpackungsgesetz
interessiert die Discounter offenkundig nicht. Umweltgesetze scheinen
für sie nicht zu gelten", kritisiert der DUH-Leiter für
Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.
Wenn die gesetzliche Mehrwegquote nicht umgesetzt wird, fordert
die DUH von Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Einführung
einer Abgabe auf Einwegplastikflaschen und Dosen von mindestens 20
Cent zusätzlich zum Pfand. Die Einnahmen aus einer solchen Abgabe
sollten zur Durchführung von Abfallvermeidungskampagnen, der
Verbrauchersensibilisierung und Weiterentwicklung des Mehrwegsystems
eingesetzt werden.
Links:
Informationen zur Umweltfreundlichkeit von Getränkeverpackungen
http://ots.de/z7WpIH
Pressekontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz(at)duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400867-43, 0151 18256692, fischer(at)duh.de
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030 2400867-20, presse(at)duh.de
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Datum: 05.04.2019 - 09:42 Uhr
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