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55.000 Unterschriften gegen Lebensmittelverschwendung: Deutsche Umwelthilfe und foodsharing stellen Ernährungsministerin Julia Klöckner Petition vor

ID: 1711512


(ots) - 55.000 Menschen fordern Ende der
Lebensmittelverschwendung - DUH und foodsharing stellen
Ernährungsministerin Julia Klöckner gemeinsame Petition auf
Preisverleihung vor - Handel wirft 90 Prozent der unverkauften
Lebensmittel weg - Wegwerfstopp und verbindliche Zielvorgaben zur
Reduzierung von unnötigem Essensmüll müssen kommen

90 Prozent der unverkauften Lebensmittel in Deutschland landen vom
Supermarktregal direkt in der Tonne. Das sind 11,5 Millionen
Mahlzeiten, die pro Tag unnötig verloren gehen. Insgesamt wandern in
Deutschland jedes Jahr 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll.
Mit einer Petition von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und
foodsharing fordern nun 55.000 Menschen ein Ende dieser
Lebensmittelverschwendung. Am Abend des 3. April stellten die beiden
Organisationen Ernährungs- und Landwirtschaftsministerin Julia
Klöckner die Unterschriften vor und forderten sie auf, selbst
Lebensmittelverschwendung zu fasten.

Während der Verleihung des Bundespreises "Zu gut für die Tonne"
für Engagement bei der Reduzierung der Lebensmittelverschwendung
erhielt Klöckner die Petitionsunterschriften. Dazu Valentin Thurn,
Gründer von foodsharing: "Die riesigen Berge an Essensmüll werden nur
kleiner, wenn alle Unternehmen dazu gesetzlich in die Pflicht
genommen werden. Stattdessen inszeniert Ministerin Klöckner für die
wenigen Vorreiter eine Preisverleihung mit gestellten Fotos. Das
bringt uns nicht weiter, denn gleich im ersten Jahr wurden wir als
foodsharing e.V. mit dem "Zu gut für die Tonne"-Preis ausgezeichnet.
Trotzdem stehen uns noch immer gesetzliche Hürden beim Retten von
Lebensmitteln im Weg. Wir brauchen eine Ministerin, die nicht nur
Preise, sondern auch Gesetze in die Hand nimmt."

Die DUH und foodsharing fordern einen Wegwerfstopp von
Lebensmitteln für Supermärkte sowie verbindliche Zielvorgaben bei der




Reduzierung von Lebensmittelverschwendung für Unternehmen. Einen
Wegwerfstopp wie in Frankreich, bei dem der Einzelhandel unverkaufte
Lebensmittel spenden muss, lehnt Klöckner hingegen ab.

"Laut Ministerin Klöckner bewahren die Tafeln bereits 260.000
Tonnen Lebensmittel vor der Verschwendung. Frau Klöckner verschweigt
jedoch, dass jährlich das Neunfache durch den Einzelhandel
weggeworfen wird", kritisiert Sascha Müller-Kraenner,
Bundesgeschäftsführer der DUH. "Es gibt ein riesiges Potential, die
Verschwendung von Lebensmitteln zu stoppen. Doch dafür benötigt es
couragierte Politiker, die nicht nur den Verbraucher, sondern auch
die Konzerne in die Pflicht nehmen. Die Ministerin schlägt bisher nur
freiwillige Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung
vor. So reduziert sich der Essensmüll bis 2030 allerdings nicht um
die Hälfte - trotz verpflichtender Vorgabe."

Zur aktuellen Fastenzeit bis zum 20. April fordern DUH und
foodsharing gemeinsam mit 55.000 Menschen Ministerin Klöckner zum
Fasten von Lebensmittelverschwendung auf. Alle Unterzeichnenden der
Aktion haben sich verpflichtet, selbst während der Fastenzeit
Lebensmittelabfälle drastisch zu reduzieren. Schauspielerin Marion
Kracht, Politikerin Renate Künast, die ehemalige Boxweltmeisterin
Tina Schüssler und weitere Prominente unterstützen die Aktion.
Interessierte sind noch immer aufgerufen, an der Aktion teilzunehmen.

Links:

- Petition: http://l.duh.de/afr3l

- Gemeinsamer Aktionsplan und Berechnungen zur
Lebensmittelverschwendung in Deutschland:
http://l.duh.de/p190305

- Aktion Verschwendungsfasten:
https://www.duh.de/verschwendungsfasten-2019/

Über die Deutsche Umwelthilfe:

Seit 1975 setzt sich die Deutsche Umwelthilfe (DUH) für den Erhalt
unserer natürlichen Lebensgrundlagen ein. Wie keine andere
Organisation in Deutschland verbindet die DUH dabei den Schutz von
Umwelt und Verbrauchern. Sie ist politisch unabhängig, gemeinnützig,
klageberechtigt und engagiert sich für eine nachhaltige
Wirtschaftsweise, die die ökologischen Belastungsgrenzen respektiert.
Mehr Informationen: https://www.duh.de/

Die DUH setzt sich aktiv für einen wertschätzenden Umgang mit
Lebensmitteln ein, z.B. mit Partnern wie foodsharing e.V. oder in
Projekten wie dem EU- LIFE Projekt "Clean Air Farming"

Über foodsharing: Seit sechs Jahren rettet die mehrfach
ausgezeichnete foodsharing-Bewegung täglich tonnenweise gute
Lebensmittel vor der Vernichtung und verteilt sie ehrenamtlich und
kostenfrei im Bekanntenkreis, in Obdachlosenheimen, Kindergärten und
über die Plattform foodsharing.de. Über 200.000 Menschen aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen regelmäßig die
Internetplattform im Sinne "Teile Lebensmittel, anstatt sie
wegzuwerfen!". Darüber hinaus engagieren sich 50.000 Menschen
ehrenamtlich als Foodsaver, indem sie überproduzierte Lebensmittel
von Bäckereien, Supermärkten, Kantinen und Großhändlern abholen und
verteilen. Das geschieht kontinuierlich über 500 Mal am Tag bei über
5.000 Kooperationspartnern.



Pressekontakt:
Manuel Wiemann, Vorstand foodsharing e.V.
0176 57860567, ManuelW(at)foodsharing.de

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner(at)duh.de

DUH-Pressestelle:

Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse(at)duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe

foodsharing-Pressestelle:

David Jans, Kerstin Bergmann
0177 8780792, presse(at)foodsharing.de

www.foodsharing.de, www.facebook.com/foodsharing.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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Datum: 04.04.2019 - 11:32 Uhr
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