Erfolg: Endlich keine Pelzfarmen mehr in Deutschland - Tierrechtler fordern komplettes Handelsverbot für Pelzprodukte in Deutschland
(ots) - Laut Medienberichten und Aussagen des
Betreibers stellt die letzte Pelzfarm in Rahden (Nordrhein-Westfalen)
offiziell den Betrieb ein. Momentan werden die Käfige der Nerzfarm,
auf der zuvor ca. 4.000 - 5.000 Tiere gehalten wurden, abgebaut und
der Betrieb abgewickelt. Die letzten verbliebenen Tiere verkaufte der
Besitzer nach Finnland, wo sie den dortigen tierquälerischen
Bedingungen der Pelzindustrie ausgesetzt sind. Damit schließt auch
die letzte in Deutschland befindliche Pelzfarm schon drei Jahre vor
dem Ende der bis 2022 befristeten Übergangsgenehmigung. Der Betreiber
begründet die plötzliche Stilllegung mit dem andauernden Druck durch
Tierschützer und das zuständige Veterinäramt Minden-Lübbecke. Die
Nachricht über die Schließung erfolgt kurz nach der Veröffentlichung
von im Januar 2019 entstandenem, durch eine Drohne über und innerhalb
der Anlage gefilmtem, Videomaterial aus dem Betrieb durch das
Deutsche Tierschutzbüro Ende März. Das Deutsche Tierschutzbüro feiert
das Ende der Pelzfarm in Rahden als großen Erfolg: "Jahrelang haben
wir gegen die unnötige Grausamkeit auf der Anlage in Rahden gekämpft
und protestiert - jetzt endlich mit einem Erfolg für die Tiere! Es
war mehr als überfällig, dass Deutschland frei von Pelzfarmen ist.
Allerdings leiden noch immer Millionen von Tiere weltweit auf Grund
der Pelzproduktion, wogegen wir uns weiter einsetzen werden", so
Fabian Steinecke, Pressesprecher des Deutschen Tierschutzbüros.
Die Nerzfarm in Rahden war die letzte bestehende Pelzfarm in
Deutschland. Seit einer Verschärfung der Haltungsbedingungen im Jahr
2017 war das Unterhalten von Pelzfarmen in Deutschland de facto
unrentabel. Dies liegt an den verschärften minimalen
Haltungsbedingungen, die bei der Einhaltung zur Unwirtschaftlichkeit
führen würden. Die Farm in Rahden erhielt jedoch eine
Übergangsgenehmigung, die den Betrieb der Anlage und das Halten der
Nerze unter den alten Bedingungen eigentlich bis 2022 erlaubt. Nach
der Schließung der zur damaligen Zeit noch geöffneten Farmen nach der
Einführung der neuen Vorgaben, stellt nun also auch die Anlage in
Rahden vorzeitig den Betrieb ein.
Die Gewinnung von Pelz gehört weiterhin zu den qualvollsten
Elementen in einem System der Ausbeutung von Tieren. Die meisten
Pelztierfarmen befinden sich in Fernost, Finnland und Polen, also in
Ländern, in denen es nur ein sehr schlechtes bzw. überhaupt kein
Tierschutzgesetz gibt. In winzigen Käfigen, in denen Umdrehen meist
nicht möglich ist, leiden die, oft extra hochgemästeten, Tiere. Nach
nur wenigen Lebensmonaten werden die Füchse, Marderhunde, Kaninchen
und Nerze brutal getötet, um ihnen das Fell abzuziehen. Die Felle der
geschundenen Tiere werden zu Pelz verarbeitet und auch in Deutschland
in rauen Mengen vor allem als Accessoires an Jacken und Mützen
verkauft. Trotz des zunehmenden Verzichts auf Pelz durch
Modeunternehmen, finden weiterhin viele Produkte den Weg an den
Verbraucher. Das Deutsche Tierschutzbüro fordert daher ein komplettes
Handelsverbot für Pelz in Deutschland. US-Amerikanische Städte wie
San Francisco, Los Angeles und Berkeley haben solche Verbote bereits
durchgeführt oder angekündigt. "Es kann und darf nicht sein, dass die
grausame Gewinnung von Pelz in Deutschland nicht mehr stattfindet und
ein Verbot droht, aber solche Produkte aus dem Ausland ihren Weg in
den Verkauf in Deutschland finden. Der gesamte Handel mit Pelz in
Deutschland muss daher verboten werden", so Fabian Steinecke.
Weitere Informationen und Bildmaterial (vom Januar 2019)finden Sie
auf unserer Website unter:
https://www.tierschutzbuero.de/pelzfarm_rahden/
Das gesamte Bildmaterial vom Januar 2019, auch von bereits leeren
Käfigen, erhalten Sie auf Anfrage.
Pressekontakt:
Fabian Steinecke, Pressesprecher Deutsches Tierschutzbüro, Telefon:
030-2700496-11 / 0174 - 6970841; fabian.steinecke(at)tierschutzbuero.de
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Datum: 01.04.2019 - 12:52 Uhr
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