Ford Fiesta WRC-Pilot Elfyn Evans verliert Rallye-Korsika-Sieg unglücklich auf den letzten Metern (FOTO)
(ots) -
- Elfyn Evans/Scott Martin, mit ihrem Fiesta WRC die dominierende
Crew des vierten WM-Saisonlaufs, wird auf der Schlussprüfung von
einem Reifendefekt gebremst
- Platz drei und zweites Podiumsresultat für Evans/Martin in Folge
unterstreichen starken Saisonstart für M-Sport Ford und den rund
380 PS starken Fiesta WRC
- Starker Auftritt von Teemu Suninen/Marko Salminen führt die
Finnen auf Rang fünf
- Erfolg für Julius Tannert: Ford Fiesta R2T-Pilot gewinnt
zusammen mit Beifahrer Jürgen Heigl auf Korsika die
Junior-WM-Wertung; Nico Knacker/Michael Wenzel auf Platz neun
Elfyn Evans und Beifahrer Scott Martin haben die Sensation knapp
verpasst: Mit ihrem Ford Fiesta WRC sahen die beiden bereits wie die
sicheren Sieger der WM-Rallye Korsika aus. Ein unglücklich
eingefangener Reifenschaden machte diesen Traum jedoch auf der 14.
und letzten Wertungsprüfung (WP) der ersten reinen
Asphalt-Veranstaltung buchstäblich auf den letzten der insgesamt
347,51 WP-Kilometern noch zunichte. Der Waliser und sein britischer
Copilot erreichten das Ziel in Calvi auf Rang drei. Es ist die zweite
Podiumsplatzierung für die beiden und ihr Team M-Sport Ford in Folge.
Auch Teemu Suninen/Marko Salminen lieferten im zweiten Fiesta WRC,
der auf dem in Köln-Niehl produzierten Kleinwagen basiert, auf der
Mittelmeerinsel eine starke Vorstellung ab: Die Finnen fuhren bei
Suninens Korsika-Debüt am Steuer eines World Rally Cars fehlerfrei
auf Rang fünf und wehrten dabei auch die Attacken ihres früheren
Teamkollegen Ott Tänak ab.
Evans war klar der Fahrer, den es an diesem Wochenende zu schlagen
galt. Gleich auf der ersten Prüfung setzte er sich mit einer Bestzeit
an die Spitze des Feldes und eroberte die Führungsposition mit drei
weiteren gewonnenen WP noch zweimal wieder zurück - so auch am
Sonntagmorgen, als er mit einem wahren Parforce-Ritt seinen
Hauptgegner Thierry Neuville um 16 Sekunden niederkämpfte und sich
mit 11,5 Sekunden Vorsprung als Erstplatzierter auf den Weg zur
abschließenden "Power Stage" machte. Bei noch ausstehenden 19,34
Prüfungskilometern eine scheinbar sichere Sache. Ein aufgewirbelter
Stein, der auf der Ideallinie lag, zog jedoch den vorderen rechten
Reifen in Mitleidenschaft und kostete bis zur Ziellichtschranke die
entscheidenden Sekunden.
Teemu Suninen wollte nach Null-Punkte-Runden in Schweden und
Mexiko auf Korsika definitiv das Ziel erreichen und fuhr mit
entsprechend kontrolliertem Tempo. Dennoch ließ der 25-Jährige sein
Talent in dem schwierigen Kurvenlabyrinth speziell am Finaltag
aufblitzen, als er jeweils als Drittschnellster aus den letzten
beiden Prüfungen zurückkehrte - und sich damit neben den zehn Punkten
für Rang fünf noch drei weitere Zähler in der sogenannten "Power
Stage" sicherte.
"Das ist schwer zu verdauen - Elfyn Evans und Scott Martin waren
an diesem Wochenende klar die schnellste Crew und haben allen
gezeigt, zu was sie und der Ford Fiesta WRC in der Lage sind",
gesteht M-Sport-Teamchef Richard Millener. "Ihre erste Prüfung am
Sonntagmorgen lief einfach sensationell. Niemand würde behaupten,
dass sie den Sieg nicht absolut verdient gehabt hätten. Platz eins
auf der letzten WP noch zu verlieren, trifft das gesamte Team ins
Herz. Aber wir behalten die positiven Punkte der Rallye Korsika im
Blick - und da konnten wir einige sammeln. Wir stehen zum zweiten Mal
in Folge auf dem Podest und haben mit dem Fiesta bemerkenswerte
Fortschritte erzielt. Jeder Einzelne bei M-Sport Ford arbeitet enorm
hart, damit wir auch weiterhin für Topresultate in Frage kommen. Ich
bin mir sicher, dass wir das können. Neben Elfyns unglaublicher
Vorstellung hat auch Teemu Suninen eine ziemlich bemerkenswerte
Rallye abgeliefert. Er ist sicher über die Runden gekommen und hat
seinen fünften Platz gegen Ott Tänak verteidigt, dabei enorm wichtige
Erfahrung auf Asphalt gesammelt und sich für seinen Speed mit drei
Zusatzpunkten auf der ,Power Stage'' belohnt. Ich denke, damit haben
wir deutlich gezeigt, dass mit M-Sport Ford auch in dieser Saison
gerechnet werden muss. Teemu hat in Schweden eine WM-Rallye
angeführt, Elfyn lag auf Platz eins, der Fiesta WRC ist auf praktisch
jedem Geläuf ziemlich schnell. Wir sind fest gewillt, genau so
weiterzumachen."
Elfyn Evans / Scott Martin (Ford Fiesta WRC, Startnummer 33):
Platz 3, WM-Rang: 4
"Natürlich fühlt sich die Enttäuschung im Moment groß an - alles
in allem aber haben wir ein sehr positives Wochenende erlebt und den
Speed, um zu gewinnen", bilanziert Evans. "Die erste Prüfung am
Sonntagmorgen lief wirklich gut, wir sind auch in die abschließende
,Power Stage'' mit einem guten Rhythmus gestartet. Ich weiß nicht
genau, was exakt passiert ist, aber es fühlte sich wie ein Stein
mitten auf der Ideallinie an. Wir haben ihn so unglücklich getroffen,
ich wusste anhand des Geräuschs auch gleich, dass dies nicht gut war.
Wenige hundert Meter später ging auch schon der Reifendruckalarm los.
Da lagen noch elf Kilometer vor uns, ein Stopp zum Reifenwechsel kam
nicht in Frage. Darum sind wir weitergefahren und haben es
glücklicherweise noch ins Ziel geschafft. Platz drei ist nicht
unbedingt das Ergebnis, das wir uns gewünscht haben, aber unser Speed
passt und diese Fortentwicklung stimmt uns alle froh. Mit dem Start
in die Saison können wir zufrieden sein, ich war mit dem Fiesta bei
allen vier bisherigen Rallyes glücklich. Die Jungs und Mädels bei
M-Sport spucken wirklich in die Hände, ständig kommen neue
Entwicklungen. Ich bin sicher, dass wir unsere Form bei den
bevorstehenden Veranstaltungen bewahren können."
Teemu Suninen / Marko Salminen (Ford Fiesta WRC, Startnummer 3):
Platz 5, WM-Rang: 10
"Ein wirklich gutes Wochenende für uns - ich bin mit dem Job, den
wir abgeliefert haben, sehr zufrieden", erklärt Suninen. "Vor der
Rallye hatte ich damit gerechnet, dass uns die schwierigste
Herausforderung der Saison bevorsteht - auf Korsika war ich noch nie
mit einem World Rally Car unterwegs. Speziell in den vielen langsamen
Kurven muss ich sehr kämpfen. Auf den sauberen Streckenabschnitten
war ich jedoch ziemlich zügig unterwegs und konnte einige starke
Zeiten setzen. Arbeiten müssen wir vor allem an jenen Passagen, wenn
die Vorderleute in den Kurven viel Dreck auf die Straße geschaufelt
haben. Aber wir sind mit einer guten Platzierung ins Ziel gekommen
und konnten drei Extrapunkte in der ,Power Stage'' einfahren, das ist
gut."
Tannert/Heigl gewinnen auf Korsika Lauf zwei der
Junior-Weltmeisterschaft
Die Entscheidung um den Klassensieg in der
Junior-Weltmeisterschaft fiel erst in der letzten Wertungsprüfung:
Der 28 Jahre alte Julius Tannert aus Zwickau und sein
österreichischer Beifahrer Jürgen Heigl haben im Cockpit ihres
frontgetriebenen Fiesta R2T mit einer begeisternden Aufholjagd ihren
ersten Saisonerfolg eingefahren. Dabei mussten sie einen Rückstand
von gut einer Minute aufholen, den sie sich auf der WP 7 durch einen
Dreher eingefangen hatten. Einen großen Teil machten sie dabei am
Samstagmorgen durch eine wahre Fabelzeit auf der WP 9 wieder wett,
mit fast 50 Kilometern ihre längste der gesamten Asphalt-Rallye. In
der Junior-WM-Zwischenwertung haben sie mit nunmehr 28 Punkten und
Rang vier den Kontakt zur Spitze wieder hergestellt.
"Ein fantastisches Gefühl - es ist, als würde für mich ein Traum
in Erfüllung geben", freut sich Tannert über den Erfolg. "Ein tolles
Ergebnis nach so einem intensiven Kampf. Vielen Dank an Dennis
Radström und Tom Kristensson für die harte Konkurrenz, das hat
wirklich Spaß gemacht. Wir haben am Samstagmorgen eine Minute
verloren und dachten bereits, damit wäre die Rallye für uns gelaufen.
Aber wir haben nicht aufgegeben und bis zur letzten Wertungsprüfung
alles gegeben."
Bei seinem Korsika-Debüt erreichte Nico Knacker aus Siedenburg das
Ziel mit Ersatzbeifahrer Michael Wenzel auf Platz neun der
Junior-WM-Wertung. "Die Rallye Korsika ist für uns die einzige
Asphalt-Rallye in diesem Jahr. Anfangs hatten wir etwas Probleme mit
dem Bremsen, dann kamen wir immer besser in Fahrt", so Knacker, 21
Jahre jung. "Bei den tiefen ,Cuts'' in den korsischen Straßen muss man
manchmal echt Mut aufbringen. Abgesehen von den beiden längsten
Prüfungen, die für uns am Samstag leider abgesagt wurden, konnten wir
jeden Kilometer mitnehmen und ganz wichtige Erfahrungen sammeln. Nun
wartet eine knapp elfwöchige Pause auf uns, bevor es im Juli zur
Rallye Sardinien geht. In dieser Zeit werde ich weiter an meinem
Aufschrieb arbeiten."
Ford-Werke GmbH
Die Ford-Werke GmbH ist ein deutscher Automobilhersteller und
Mobilitätsanbieter mit Sitz in Köln. Das Unternehmen beschäftigt an
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Datum: 01.04.2019 - 10:08 Uhr
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