ZDF-Magazin "Frontal 21": Doping-Mediziner war schon 2013 im Visier der Staatsanwaltschaften / Verfahren wurde eingestellt: "Kein Anhaltspunkt für Dopingnetzwerk" (FOTO)
(ots) -
Der mutmaßliche Kopf eines international operierenden
Dopingnetzwerkes, der Erfurter Sportmediziner Dr. Mark Schmidt, war
schon im Jahr 2013 im Visier der Staatsanwaltschaften. Grund der
Ermittlungen war eine Anzeige des Doping-Experten Prof. Werner Franke
bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen des Verdachts auf
Arzneimittelmissbrauch. Diese gab das Verfahren an die
Doping-Schwerpunktstaatsanwaltschaft Freiburg ab, die es wiederum
nach Erfurt weiterleitete. Dort wurde das Ermittlungsverfahren im
Jahr 2015 eingestellt. Auf Nachfrage heißt es in einem Schreiben an
das ZDF-Magazin "Frontal 21": "Aus den damals vorliegenden
Ermittlungsergebnissen ergaben sich keine greifbaren Anhaltspunkte
für ein bestehendes Dopingnetzwerk." Das Magazin berichtet in seiner
Sendung am Dienstag, 26. März 2019, 21.00 Uhr.
Doch nach neuen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft München I
existierte das Dopingnetzwerk rund um Dr. Mark Schmidt schon seit
2011. Inzwischen wurde er nach einer Razzia zusammen mit vier
weiteren Deutschen verhaftet. Die Ermittler überführten außerdem bis
jetzt 21 Athleten aus acht Nationen des Eigenblutdopings.
Anlass für Frankes Anzeige war der Prozess am Landgericht
Stuttgart im Jahr 2013 gegen den Radprofi Stefan Schumacher. Sein
ehemaliger Arbeitgeber, der Radsport-Rennstall "Team Gerolsteiner",
klagte gegen ihn wegen Betrugsverdachts, weil er des Dopings
überführt worden war. Schumacher bestritt den Vorwurf. Sein Argument:
Teamleitung und Mannschaftsärzte, darunter Dr. Mark Schmidt, hätten
von den Dopingpraktiken gewusst. Das Gericht sprach Schumacher
schließlich frei. In ihrer Urteilsbegründung schreibt die Kammer,
dass die Teamärzte "Doping möglicherweise sogar aktiv unterstützten."
"Frontal 21" liegen das Gerichtsurteil sowie die Strafanzeigen vor.
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Datum: 26.03.2019 - 13:30 Uhr
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