Bertelsmann beschleunigt Wachstum und erzielt Milliardengewinn im Jahr 2018
(ots) -
- Umsatz auf 17,7 Mrd. Euro gesteigert, den höchsten Wert seit
2007
- Wachstumsplattformen mit organischer Umsatzsteigerung von 10
Prozent
- Digitalerlöse bei knapp 50 Prozent
- Operating EBITDA auf vergleichbarer Basis über Vorjahresniveau
- Konzernergebnis zum vierten Mal in Folge bei mehr als 1 Mrd.
Euro
- Michelle Obamas Autobiografie "Becoming" bislang nahezu 10 Mio.
Mal verkauft
- Globales CRM-Unternehmen Majorel geschaffen; Bildungsbereich
ausgebaut
- Über Fonds seit 2012 rund 800 Mio. Euro investiert; Rückflüsse
von mehr als 400 Mio. Euro
- Rund 6 Mrd. Euro Ausgaben für Kreativinhalte pro Jahr
- Weiterer Umsatzanstieg und hohe operative Profitabilität
erwartet
Bertelsmann hat sein Wachstum im vergangenen Jahr beschleunigt:
Angetrieben von der positiven Entwicklung seiner Digitalgeschäfte
sowie Kreativerfolgen wie Michelle Obamas Autobiografie "Becoming"
verzeichnete der Konzern 2018 das stärkste organische Wachstum seit
sechs Jahren. Zu den strategischen Meilensteinen zählten die
Schaffung von Majorel, einer globalen CRM-Unternehmensgruppe, sowie
der weitere Ausbau des Bildungsgeschäfts. Im laufenden Jahr erwartet
das internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen
weiteres Wachstum.
Der Konzernumsatz von Bertelsmann stieg im vergangenen Jahr auf
den höchsten Wert seit 2007. Er verbessert sich um 2,8 Prozent auf
17,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 17,2 Mrd. Euro) - trotz negativer
Wechselkurseffekte. Maßgebliche Treiber waren die RTL Group, die
einen neuen Rekordumsatz verbuchte, Penguin Random House, BMG, Arvato
sowie die Bertelsmann Education Group. Das organische Wachstum betrug
2,7 Prozent; die Wachstumsplattformen des Konzerns - insbesondere die
Digitalaktivitäten von RTL Group und Gruner + Jahr, Fremantle, BMG,
Arvato SCM, Arvato Financial Solutions und Bertelsmann Education
Group - legten organisch um 10 Prozent zu.
Das Operating EBITDA erreichte mit 2,59 Mrd. Euro beinahe das
Rekordniveau des Vorjahres (2,64 Mrd. Euro), in dem Bertelsmann von
Erträgen aus Immobilienverkäufen profitiert hatte. Auf vergleichbarer
Basis legte das operative Ergebnis um 4,5 Prozent bzw. 112 Mio. Euro
zu. Besonders positiv entwickelte sich dabei neben Penguin Random
House, BMG und der Bertelsmann Education Group vor allem die
Dienstleistungstochter Arvato, die signifikante Ergebniszuwächse
verzeichnete.
Das Konzernergebnis überschritt zum vierten Mal in Folge die
Milliardenschwelle. Aufgrund höherer negativer Sondereinflüsse lag es
mit 1,1 Mrd. Euro leicht unter dem Vorjahreswert. Die im
Unternehmensbereich Bertelsmann Investments gebündelten
Fonds-Aktivitäten leisteten erneut einen relevanten Ergebnisbeitrag.
Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, sagte: "2018
war ein erfolgreiches Geschäftsjahr für Bertelsmann, wir sind
wachstumsstärker, digitaler und internationaler geworden. Das
organische Wachstum ist so hoch wie seit Jahren nicht, knapp die
Hälfte unseres Umsatzes stammt aus Digitalaktivitäten. Beides belegt,
wie weit wir mit der Transformation des Konzerns inzwischen
vorangekommen sind."
Rabe weiter: "Diese positive Entwicklung ist Ausdruck diverser
bedeutender Entscheidungen in den vergangenen Jahren: Die RTL Group
hat frühzeitig in das Online-Video- und AdTech-Geschäft investiert
und baut ihre Video-On-Demand-Angebote stetig aus. Penguin Random
House hat als größte Publikumsverlagsgruppe der Welt mit der global
koordinierten Veröffentlichung von ''Becoming'' bewiesen, über welch
einzigartige Kreativ-, Vertriebs- und Marketingkraft das Unternehmen
verfügt. Die hervorragenden Ergebnisse von Arvato im vergangenen
Geschäftsjahr belegen, dass die strategische Neuausrichtung des
Bereichs erfolgreich ist. Ein strategischer Meilenstein des
vergangenen Jahres war die Verkündung der Partnerschaft mit der Saham
Group im Bereich CRM. Positiv entwickelte sich auch unser
Bildungsbereich, den wir mit der Übernahme von OnCourse Learning im
vergangenen Jahr noch einmal massiv gestärkt haben. Wir werden die
Transformation und das Wachstum von Bertelsmann auch 2019 weiter
vorantreiben."
Der Umsatzbeitrag wachstumsstarker Geschäfte erreichte im
vergangenen Jahr 34 Prozent (2011: 20 Prozent). In den kommenden
Jahren soll er auf mehr als 40 Prozent steigen. Der Umsatzanteil
strukturell rückläufiger Geschäfte ging dagegen seit 2011 von 16
Prozent auf rund vier Prozent zurück.
Der Umsatzanteil der Digitalaktivitäten des Konzerns erhöhte sich
im vergangenen Jahr auf 49 Prozent (2011: 30 Prozent). Bertelsmann
erwirtschaftet somit knapp die Hälfte seiner Gesamterlöse digital.
Der außerhalb Europas erwirtschaftete Umsatzanteil betrug im
vergangenen Jahr 28 Prozent (2011: 20 Prozent). Im Fokus der
regionalen Expansion stehen für Bertelsmann neben China, Indien und
Brasilien vor allem die USA, der zweitgrößte Markt von Bertelsmann.
Darüber hinaus prüft Bertelsmann künftig vermehrt Investitionen in
Ländern Lateinamerikas, Afrikas und Südostasiens.
Thomas Rabe betonte, dass Bertelsmann auch 2018 in seinen vier
strategischen Stoßrichtungen - Stärkung der Kerngeschäfte, digitale
Transformation, Ausbau von Wachstumsplattformen und Expansion in
Wachstumsregionen - Fortschritte gelungen seien.
Stärkung Kerngeschäft: Die Senderfamilien der RTL Group
behaupteten in Summe ihre Position auf den wichtigsten
TV-Werbemärkten. Penguin Random House platzierte 481 Titel auf den
wöchentlichen Bestsellerlisten der "New York Times". Erfolgreichstes
Buch des Jahres war Michelle Obamas "Becoming", das Penguin Random
House bis heute nahezu zehn Millionen Mal verkaufte. Weitere
Top-Titel waren u.a. "The President is Missing" von Bill Clinton und
James Patterson sowie "12 Rules for Life" von Jordan B. Peterson. Die
Gruppe akquirierte den Hörbuchverlag DAV in Deutschland sowie Rodale
Books in den USA. Gruner + Jahr startete in Deutschland fünf neue
Zeitschriften, darunter "Guido". Die gemeinsam mit der Mediengruppe
RTL Deutschland betriebene Ad Alliance entwickelte sich erfolgreich.
Zu Jahresanfang 2019 vollzog Arvato den Zusammenschluss seiner
CRM-Geschäfte mit denen der marokkanischen Saham Group. Die neue
Unternehmensgruppe Majorel ist mit etwa 48.000 Mitarbeitern in 28
Ländern tätig und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 1,2 Mrd.
Euro. Die Bertelsmann Printing Group verlängerte mehrere
Druckaufträge, unter anderem für den "Spiegel".
Digitale Transformation: Die RTL Group forcierte den Ausbau ihrer
Video-on-Demand-Aktivitäten und relaunchte in diesem Zusammenhang
u.a. in Deutschland den Streaming-Dienst TV Now. Durch die
Zusammenlegung von SpotX mit Smartclip entstand eine führende
digitale Werbevermarktungsplattform. Penguin Random House erweiterte
sein E-Book-Angebot und verzeichnete wachsende Umsätze mit
Hörbüchern. Die Digitalerlöse von Gruner + Jahr legten in Deutschland
zu, u.a. aufgrund des Wachstums der App-Discovery-Plattform Applike.
Arvato verzeichnete starkes Wachstum mit Dienstleistungen für Kunden
aus der IT- und Tech-Branche. Mit ihren Social-Media-Angeboten
erreichen die Bertelsmann-Unternehmen inzwischen weltweit rund 2,9
Mrd. Follower.
Wachstumsplattformen: Fremantle profitierte im vergangenen Jahr
von der Rückkehr des Formats "American Idol" und verzeichnete
international Erfolge mit Serien wie "My Brilliant Friend". BMG
erwarb die Musik-Produktionsfirmen Big Bang & Fuzz sowie World
Circuit und nahm neue Künstler unter Vertrag, darunter
Ex-Beatles-Drummer Ringo Starr, Lenny Kravitz und Yusuf alias Cat
Stevens. Arvato baute seine SCM- sowie
Finanzdienstleistungsaktivitäten weiter aus. Im Bildungsbereich
stärkte Bertelsmann seine E-Learning-Tochter Relias durch die
Übernahme des Bildungsanbieters OnCourse Learning, eine der größten
Transaktionen von Bertelsmann in den USA in den vergangenen Jahren.
Die Weiterbildungsplattform Udacity baute ihr Geschäft mit
Unternehmenskunden aus und führte neue Nanodegrees ein, u.a. zu
Themen wie Künstlicher Intelligenz.
Wachstumsregionen: Über seine vier Venture-Capital-Fonds
Bertelsmann Asia Investments (BAI), Bertelsmann Brazil Investments
(BBI), Bertelsmann India Investments (BII) und Bertelsmann Digital
Media Investments (BDMI) tätigte der Konzern 2018 rund 60 Neu- und
Folgeinvestitionen in junge Digitalunternehmen. Weltweit hielt
Bertelsmann damit zum Jahresende über seine Fonds Anteile an 189
Beteiligungen. Seit 2012 investierte der Konzern über BAI, BBI, BII
und BDMI rund 800 Mio. Euro in junge Unternehmen, im selben Zeitraum
wurden durch Verkäufe Rückflüsse von mehr als 400 Mio. Euro erzielt.
In Brasilien stärkte Bertelsmann seine Präsenz im vergangenen Jahr
außerdem durch die Mehrheitsübernahme des Weiterbildungsanbieters
Afferolab sowie die Anfang 2019 vollzogene Aufstockung an dem
renommierten Buchverlag Companhia das Letras. In Indien erwarb
Penguin Random House den Buchverlag Hind Pocket Books; die
Verlagsgruppe expandierte außerdem nach Südostasien. BMG weitete
seine Aktivitäten durch die Signings lokaler Künstler in Brasilien
und China aus.
Thomas Rabe: "Auch im laufenden Jahr bleiben unsere Antworten auf
den Wettbewerb mit den globalen Tech-Plattformen von hoher
strategischer Relevanz für uns. So geben wir jährlich rund sechs
Milliarden Euro für Kreativinhalte aus. Kunden bieten wir
reichweitenstarke sowie markensichere Werbeumfelder. Im Fokus steht
die Stärkung unserer Technologie-Kompetenzen, vor allem in den
Bereichen Cloud, Data und Künstliche Intelligenz. Hier gibt es
zahlreiche konkrete Anwendungsfälle im Konzern, die wir in den
kommenden Jahren massiv ausbauen werden. Darüber hinaus streben wir
noch intensiver als bisher strategische Allianzen an. Innerhalb des
Unternehmens haben wir dazu nach den positiven Erfahrungen mit der Ad
Alliance am Jahresanfang in Deutschland beispielsweise die
Bertelsmann Content Alliance geschaffen. Durch sie bauen wir unsere
Position als führender Inhalteanbieter in Deutschland weiter aus.
Gemeinsam werden wir neue Inhalte schaffen und Kreativen einzigartige
Entwicklungs- und Vermarktungsperspektiven eröffnen. Auch extern sind
wir für Partnerschaften offen. Wo es sich anbietet, arbeiten wir
außerdem eng mit den Plattformen zusammen, setzen uns für einen
fairen, modernen Regulierungsrahmen ein und stärken unsere
Unternehmenskultur, besonders Kreativität und Unternehmertum."
Das Investitionsvolumen von Bertelsmann erhöhte sich 2018 aufgrund
des fortgesetzten Geschäftsausbaus; die Gesamtinvestitionen
einschließlich übernommener Finanzschulden betrugen knapp 1,5 Mrd.
Euro (Vorjahr: 1,1 Mrd. Euro). Neben dem Erwerb von OnCourse Learning
kamen Investitionen in Sachanlagen, Filmrechte und Musikkataloge
dazu.
Das Eigenkapital erhöhte sich im vergangenen Geschäftsjahr auf 9,8
Mrd. Euro (Vorjahr: 9,1 Mrd. Euro). Die Eigenkapitalquote stieg auf
38,8 Prozent (Vorjahr: 38,5 Prozent).
Die Nettofinanzschulden stiegen primär aufgrund der im vierten
Quartal 2018 getätigten Akquisition von OnCourse Learning auf 3,9
Mrd. Euro (Vorjahr: 3,5 Mrd. Euro). Die weiter gefassten
wirtschaftlichen Schulden betrugen zum 31. Dezember 2018 6,6 Mrd.
Euro (Vorjahr: 6,2 Mrd. Euro). Der bereinigte Operating Free Cashflow
betrug 1,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,8 Mrd. Euro).
Die Mitarbeiter von Bertelsmann erhalten für das abgelaufene
Geschäftsjahr Gewinn- und Erfolgsbeteiligungen in Höhe von insgesamt
116 Mio. Euro (Vorjahr: 105 Mio. Euro).
Für den Bertelsmann Genussschein 2001 (ISIN DE0005229942) werden
am 22. Mai 2019 gemäß den Genussscheinbedingungen erneut 15 Prozent
auf den Grundbetrag ausgeschüttet. Die Ausschüttung für den
Genussschein 1992 (ISIN DE0005229900) wird bei 7,83 Prozent (Vorjahr:
8,73 Prozent) liegen.
Bernd Hirsch, Finanzvorstand von Bertelsmann, sagte: "Bertelsmann
verfügt über eine solide Finanzlage. Wir sind gut in das Jahr
gestartet und haben unseren dynamischen Verschuldungsgrad, den
sogenannten Leverage Factor, bereits in den ersten Monaten 2019
deutlich zurückgeführt. Für das Gesamtjahr sind wir zuversichtlich
und rechnen mit einem höheren Umsatz sowie einer weiterhin hohen
operativen Profitabilität. Unser Konzernergebnis sollte zum fünften
Mal in Folge die Schwelle von einer Milliarde Euro überschreiten."
Weitere Eckwerte:
Sondereinflüsse
Die Sondereinflüsse im Geschäftsjahr 2018 betrugen -296 Mio. Euro
(Vorjahr: -83 Mio. Euro). Der Anstieg ist unter anderem auf erhöhte
Restrukturierungs- und Projektkosten im Zusammenhang mit der
strategischen Neuausrichtung der CRM-Aktivitäten zurückzuführen.
Cashflow
Im Berichtszeitraum wurde ein Cashflow aus der betrieblichen
Geschäftstätigkeit in Höhe von 1,44 Mrd. Euro generiert (Vorjahr:
1,61 Mrd. Euro). Der bereinigte Operating Free Cashflow betrug 1,75
Mrd. Euro (Vorjahr: 1,82 Mrd. Euro), die bereinigte Cash Conversion
Rate lag bei 91 Prozent (Vorjahr: 92 Prozent).
Bilanzsumme
Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2018 erhöhte sich auf 25,3 Mrd.
Euro (Vorjahr: 23,7 Mrd. Euro). Die liquiden Mittel lagen bei 1,4
Mrd. Euro (Vorjahr: 1,4 Mrd. Euro). Das Eigenkapital stieg auf 9,8
Mrd. Euro (Vorjahr: 9,1 Mrd. Euro). Die Eigenkapitalquote lag bei
38,8 Prozent (Vorjahr: 38,5 Prozent).
Investitionen
Die Gesamtinvestitionen einschließlich übernommener Finanzschulden
erhöhten sich im Geschäftsjahr auf 1,46 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,12 Mrd.
Euro). Bertelsmann übernahm im Berichtszeitraum unter anderem den
US-Online-Bildungsanbieter OnCourse Learning. Weitere Investitionen
entfielen auf Sachanlagen bei Arvato, den Erwerb von Filmrechten bei
der RTL Group sowie von Musikkatalogen bei BMG.
Mitarbeiter
Zum Ende des Geschäftsjahres 2018 beschäftigte der Konzern
weltweit 117.220 Mitarbeiter. Im Jahr 2018 absolvierten 1.279
Personen eine Berufsausbildung in den inländischen
Bertelsmann-Unternehmen.
Unternehmensbereiche
RTL Group
Die RTL Group erreichte 2018 erneut einen Rekordwert beim Umsatz;
das Operating EBITDA gab vor dem Hintergrund eines hohen Gewinns aus
Immobilienverkäufen im Vorjahr erwartungsgemäß nach, stieg auf
vergleichbarer Basis aber ebenfalls an. Die RTL Group baute im Rahmen
ihrer "Total Video"-Strategie ihre Video-on-Demand-Angebote (VoD) vor
allem in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden aus und
verzeichnete signifikante Zuwächse bei den Abonnentenzahlen. Zugleich
investierte die RTL Group verstärkt in Eigenproduktionen und in
hochwertige Inhalte für den internationalen Markt. Die
Onlinevideo-Abrufe auf den vielfältigen Digitalplattformen der RTL
Group legten im Berichtsjahr deutlich auf insgesamt 497 Mrd. zu (Vj.:
420 Mrd.). Der Umsatz der RTL Group stieg trotz negativer
Wechselkurseffekte um 2,1 Prozent auf den neuen Höchstwert von 6,5
Mrd. EUR (Vj.: 6,4 Mrd. EUR). Dazu trugen vor allem das dynamisch
wachsende Digitalgeschäft, die Produktionstochter Fremantle und RTL
Nederland bei. Der Digitalumsatz, der vor allem die Erlöse aus
Multiplattform-Netzwerken, VoD-Angeboten und Adtech-Geschäften
umfasst, erhöhte sich im Berichtsjahr auf 985 Mio. EUR (Vj.: 826 Mio.
EUR) und steuerte damit 15,1 Prozent (Vj.: 13,0 Prozent) zum
Gesamtumsatz der RTL Group bei. Das Operating EBITDA sank 2018 um 5,1
Prozent auf 1,4 Mrd. EUR nach 1,5 Mrd. EUR im Vorjahr. Ohne
Berücksichtigung des Veräußerungsgewinns aus dem Vorjahr ergab sich
ein Anstieg um 1,3 Prozent. Die EBITDA-Marge erreichte 21,5 Prozent
nach 23,2 Prozent im Vorjahr. Umsatz und Ergebnis der Mediengruppe
RTL Deutschland erreichten erneut ein hohes Niveau, gaben im
Jahresvergleich aber etwas nach. Dazu trugen der rückläufige deutsche
TV-Werbemarkt, aber auch große Sportereignisse wie die Fußball-WM und
die Olympischen Winterspiele bei, die jeweils im
öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen wurden. Der kombinierte
Zuschauermarktanteil der Senderfamilie betrug in der Hauptzielgruppe
27,5 Prozent (Vj.: 28,9 Prozent). Die Mediengruppe RTL startete Ende
2018 ihren überarbeiteten VoD-Dienst TV Now, der nun vermehrt
Exklusivinhalte und Online-First-Formate anbietet. Zusammen mit
Partnern startete die Mediengruppe RTL Deutschland die Log-in-Allianz
European NetID Foundation. In Frankreich lag der Umsatz der Groupe M6
leicht unter Vorjahr, das Operating EBITDA legte zu. Zur
Ertragssteigerung trugen insbesondere M6 Web und Veräußerungsgewinne
aus den Transfers von Girondins-de-Bordeaux-Spielern bei. Der
Fußballverein wurde zum Jahresende veräußert. Die Groupe M6 erreichte
einen kombinierten Zuschauermarktanteil in der Hauptzielgruppe von
21,4 Prozent (Vj.: 22,3 Prozent). Im Sommer 2018 kündigte die Groupe
M6 zusammen mit Partnern eine gemeinsame Streaming-Plattform namens
Salto an. RTL Nederland verzeichnete 2018 höhere Werbeeinnahmen sowie
Zuwächse beim VoD-Angebot Videoland und weiteren Digitalgeschäften.
Umsatz und Ergebnis von RTL Nederland stiegen. Fremantle weist für
2018 kräftiges Wachstum aus, getragen von gut laufenden Geschäften in
Nordamerika und Deutschland. Das Unternehmen war mit zahlreichen
fiktionalen Serien wie "My Brilliant Friend" oder "Deutschland 86"
erfolgreich, die international auf großes Interesse stießen. Zum 1.
Januar 2018 übernahm Bert Habets als alleiniger CEO die Führung der
RTL Group.
Penguin Random House
Penguin Random House verzeichnete im Geschäftsjahr 2018
organisches Umsatzwachstum in Höhe von 1,3 Prozent. Negative
Wechselkurseffekte konnten mit einer starken Bestsellerperformance,
Akquisitionen und Zuwächsen bei Audio-Downloads mehr als kompensiert
werden. Unter Berücksichtigung der vollständig von Bertelsmann
gehaltenen deutschen Verlagsgruppe Random House erzielte der
Unternehmensbereich 2018 einen um 1,9 Prozent gesteigerten Umsatz von
3,4 Mrd. EUR (Vj.: 3,4 Mrd. EUR). Das Operating EBITDA der Buchgruppe
legte um 1,3 Prozent auf 528 Mio. EUR (Vj.: 521 Mio. EUR) zu. Die
EBITDA-Marge erreichte mit 15,4 Prozent erneut ein hohes Niveau (Vj.:
15,5 Prozent). Stärkste Wachstumstreiber waren Hörbücher, die in
allen Kernmärkten kräftig zulegten, sowie die Veröffentlichung der
Autobiografie "Becoming" der früheren First Lady der USA, Michelle
Obama. Der Titel, der Mitte November 2018 unter der Regie von Crown
Publishing zeitgleich in 31 Sprachen auf den Markt gebracht wurde,
stürmte die Bestsellerlisten und verkaufte sich in den sechs Wochen
bis zum Jahresende mehr als sieben Millionen Mal in allen Formaten.
Penguin Random House verkündete die Aufstockung seines Anteils am
brasilianischen Verlagshaus Companhia das Letras auf 70 Prozent. Das
Verlagsportfolio wurde außerdem mit dem Erwerb des Sachbuchverlags
Rodale Books in den USA und des Hindi-sprachigen Taschenbuchverlags
Hind Pocket Books in Indien erweitert. In Singapur wurde die neue
Einheit Penguin Random House South East Asia aufgebaut. Penguin
Random House investierte zudem in den Ausbau direkter
Leserbeziehungen und setzte die Optimierung der Lieferketten in den
Einzelhandel fort. In den USA platzierte die Buchverlagsgruppe im
vergangenen Jahr 481 Titel auf den Bestsellerlisten der "New York
Times", davon 69 auf Platz eins. Neben dem Toptitel "Becoming" von
Michelle Obama waren insbesondere "The President Is Missing" von Bill
Clinton und James Patterson, "12 Rules for Life" von Jordan B.
Peterson sowie "The Reckoning" von John Grisham erfolgreich. Mehr als
elf Millionen Mal verkauften sich Kinderbuchklassiker von Dr. Seuss.
Penguin Random House UK verzeichnete 2018 stabile Umsätze, mit
Wachstum bei digitalen Formaten und Lizenzerlösen. Die britischen
Verlage stellten 39 Prozent aller Top-10-Titel auf den wöchentlichen
Bestsellerlisten der "Sunday Times". Zu den meistverkauften Büchern
gehörten auch dort "Becoming" von Michelle Obama und "12 Rules for
Life" von Jordan B. Peterson, außerdem "Jamie Cooks Italy" von Jamie
Oliver und "Diary of a Wimpy Kid: The Meltdown" von Jeff Kinney. Die
Penguin Random House Grupo Editorial steigerte 2018 ihren Umsatz und
weitete ihr Kinder- und Hörbuchangebot für den spanischsprachigen
Raum aus. Größte Bestseller waren "La desaparición de Stephanie
Mailer" von Joël Dicker, "Tú no matarás" von Julia Navarro und
"Sabotaje" von Arturo Pérez Reverte. In Deutschland behauptete die
Verlagsgruppe Random House ihre marktführende Stellung; das
Unternehmen wuchs sowohl im Umsatz als auch im Ergebnis. Die
Verlagsgruppe platzierte 386 Titel auf den
"Spiegel"-Bestsellerlisten, 20 davon auf Platz eins. Meistverkaufter
Titel war Michelle Obamas Autobiografie "Becoming". Die Verlagsgruppe
erwarb im Berichtsjahr den Audio Verlag und baute damit ihr
Hörbuchangebot auch akquisitorisch aus. Zahlreiche Autoren von
Penguin Random House gewannen renommierte Auszeichnungen, darunter
Michael Ondaatje den Golden Man Booker Prize für "The English
Patient" als bestes fiktionales Werk aus den bisherigen insgesamt 50
Man-Booker-Preisträgern in fünf Jahrzehnten.
Gruner + Jahr
Gruner + Jahr setzte seine Transformation fort. Der Umsatz ging
aufgrund von Portfoliobereinigungen auf 1,4 Mrd. EUR (Vj.: 1,5 Mrd.
EUR) zurück, organisch blieb der Umsatz stabil auf Vorjahresniveau.
Der Digitalumsatzanteil in den Kernländern konnte weiter ausgebaut
werden. Das Operating EBITDA lag mit 140 Mio. EUR (Vj.: 145 Mio. EUR)
moderat unter Vorjahr. Die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 9,7
Prozent (Vj.: 9,6 Prozent). In Deutschland wuchs G+J erneut sowohl im
Umsatz als auch im Ergebnis. Der im Marktvergleich moderate Rückgang
im Printanzeigen- und Vertriebsgeschäft konnte durch starkes
Digitalwachstum, den Ausbau des Lizenzgeschäfts und neue
Magazingeschäfte kompensiert werden. Territory, die Agentur für
inhaltegetriebene Kommunikation, steigerte Umsatz und Ergebnis stark.
Zum guten Geschäftsverlauf in Deutschland trug auch das wachsende
Digitalgeschäft wesentlich bei. Im deutschen Kernmarkt stieg der
digitale Anteil am Gesamtumsatz auf rund 29 Prozent. Dieser Anstieg
ist vor allem durch die starke Entwicklung der Vermarktungsplattform
AppLike getrieben, die ihren Umsatz mehr als verdoppeln konnte.
Positiv wirkten zudem der Ausbau des Lizenzgeschäfts, etwa bei
"Schöner Wohnen", und das Wachstum von "Eat the World". Darüber
hinaus lancierte G+J in 2018 neue innovative Magazine: Neben dem
Feinschmeckermagazin "B-Eat" prägte G+J etwa mit "Guido" und "Dr. von
Hirschhausens Stern Gesund Leben" das Genre der
Persönlichkeitsmagazine. Die DDV Mediengruppe verzeichnete einen
Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres. Das Geschäft von G+J Frankreich
verzeichnete insgesamt einen starken Umsatz- und Ergebnisrückgang.
Ursächlich dafür waren neben der Veräußerung des Titels VSD vor allem
die digitalen Vermarktungsplattformen. Das Markengeschäft hingegen
konnte trotz rückläufiger Printumsätze sein Ergebnis erheblich
steigern. Insbesondere die Digitalangebote der klassischen
Magazinmarken, etwa "Voici", "Gala" und "Télé Loisirs", erzielten
abermals hohe Wachstumsraten bei Umsatz und Ergebnis.
BMG
Die Bertelsmann-Musiktochter BMG verzeichnete 2018, zehn Jahre
nach der Neugründung, weiterhin deutliche Zuwächse bei Umsatz und
Ergebnis, vor allem in ihren Kernmärkten USA, Großbritannien und
Deutschland. Der Schwerpunkt verlagerte sich nach Jahren des
akquisitorischen Wachstums vermehrt auf organisches Wachstum. BMG
profitierte insbesondere vom Ausbau seines Labelgeschäfts, das im
Berichtsjahr kräftig zulegte; das Musikverlagsgeschäft wies ebenfalls
stabiles Wachstum auf. BMG-Künstler und -Songwriter konnten 2018
zahlreiche Hits und Alben in den Charts platzieren. Der Umsatz von
BMG stieg trotz negativer Wechselkurseffekte um 7,5 Prozent auf 545
Mio. EUR (Vj: 507 Mio. EUR). Dahinter stand vor allem organisches
Wachstum. Das Operating EBITDA legte überproportional um 17,3 Prozent
auf 122 Mio. EUR (Vj.: 104 Mio. EUR) zu, beflügelt durch den
Umsatzanstieg sowie durch Skaleneffekte. Die EBITDA-Marge erhöhte
sich auf 22,5 Prozent (Vj.: 20,5 Prozent). Im Labelgeschäft, dessen
Marktwachstum vom Streaming getrieben wird, wuchs BMG dank
Nummer-eins-Singles und -Alben von Künstlern wie Lil Dicky, Jason
Aldean, Kylie Minogue, The Prodigy oder Kontra K. Neue Verträge
schloss BMG mit Künstlern wie Dido, Marianne Faithfull, Lenny Kravitz
und Adel Tawil ab. Keith Richards, der seine Verlagsinteressen seit
2013 zusammen mit Mick Jagger von BMG vertreten lässt, unterzeichnete
zusätzlich einen weltweiten Vertrag für seine Solo-Aufnahmen. BMG
erwarb das Weltmusik-Label World Circuit Records und das auf Hip-Hop
und Rap spezialisierte US-Label RBC Records. Im Verlagsgeschäft
wirkten sich Welttourneen von Künstlern wie Roger Waters und The
Rolling Stones sowie die Verwaltung des Fremantle-Katalogs durch BMG
positiv aus. Auch erfolgreiche Veröffentlichungen der Werke von
Songwritern wie Jason Evigan, Bebe Rexha, George Ezra, Jess Glynne
und The BossHoss trugen zum Wachstum bei. Zu den prominentesten
Signings zählten Ringo Starr und JuiceWRLD. Lenny Kravitz und Yusuf
alias Cat Stevens erneuerten ihre Verträge mit dem Unternehmen.
BMG-Songwriter trugen zu drei der fünf größten Sommerhits im US-Radio
bei. Ausgebaut wurde die Geschäftseinheit BMG Production Music, die
Musik speziell für Filme, Videospiele oder Werbung anbietet und dank
neuer Büros in Singapur und Hongkong in nunmehr acht Ländern präsent
ist. Das wachsende Geschäftsfeld Filme wurde erfolgreich
weiterentwickelt. Zu den Highlights zählte, dass die US-Verleihfirma
Magnolia Pictures die nordamerikanischen Rechte an der ersten
größeren Filmproduktion von BMG, einer Dokumentation über die
Rocksängerin Joan Jett ("Bad Reputation"), erwarb. Im Geschäftsfeld
Buch verdoppelte sich die Zahl der von BMG herausgegebenen Buchtitel
im Vergleich zu 2017. Zu den Veröffentlichungen zählen die
illustrierten Titel "Johnny Cash at Folsom and San Quentin" und
"Dreaming of Dylan".
Arvato
Arvato verzeichnete im Berichtsjahr 2018 eine sehr erfreuliche
Geschäftsentwicklung. Der Umsatz der Dienstleistungsgeschäfte von
Bertelsmann stieg um 7,2 Prozent auf 4,1 Mrd. EUR (Vj.: 3,8 Mrd.
EUR), das Operating EBITDA konnte sogar um 17,8 Prozent verbessert
werden und wuchs auf 377 Mio. EUR (Vj.: 320 Mio. EUR). Treiber für
diese äußerst positive Entwicklung waren insbesondere die von Arvato
SCM Solutions bereitgestellten Services für Kunden aus den Bereichen
Hightech und Fashion, die Finanzdienstleistungsgeschäfte von Arvato
Financial Solutions sowie die innovativen IT-Lösungen von Arvato
Systems. Die EBITDA-Marge von Arvato verbesserte sich auf 9,2 Prozent
nach 8,4 Prozent im Vorjahr. Nachdem Bertelsmann Ende Januar 2018
darüber informiert hatte, dass der Konzern strategische Optionen für
das CRM-Geschäft von Arvato prüfe, wurde im September 2018
bekanntgegeben, dass Bertelsmann und die marokkanische Saham Group
planen, ihre weltweiten CRM-Geschäfte zusammenzulegen. Die seit dem
4. Januar 2019 existierende neue Unternehmensgruppe Majorel zählt zu
den Marktführern in Europa, Afrika und dem Nahen Osten, verbunden mit
einer starken Präsenz in Amerika und Asien. Die
Dienstleistungsgeschäfte innerhalb von Arvato CRM Solutions verliefen
2018 insgesamt zufriedenstellend und trugen zum Umsatz- und
Ergebnisanstieg von Arvato bei. Maßgeblicher Wachstumstreiber war der
Ausbau der Geschäfte mit großen, international tätigen Kunden aus den
Bereichen Hightech und E-Commerce. In Deutschland konnte der Vertrag
mit einem großen Mobilfunkanbieter verlängert werden. Zudem wurde das
weltweite Standortnetzwerk weiter auf- und ausgebaut. Die
Logistikdienstleistungsgeschäfte innerhalb der Solution Group SCM
wuchsen im Berichtszeitraum insbesondere mit im Vorjahr neu
hinzugewonnenen Aufträgen und Kunden aus den Branchen Fashion,
Hightech und Healthcare organisch stark. Zudem wurden wichtige
Rahmenkundenverträge verlängert. Das bestehende weltweite
Standortnetzwerk wurde durch die Inbetriebnahme neuer und die
Erweiterung bestehender Distributionszentren weiterentwickelt. Die
bei Arvato Financial Solutions gebündelten
Finanzdienstleistungsgeschäfte entwickelten sich im Berichtszeitraum
ebenfalls positiv. Umsatz und Ergebnis lagen über den
Vorjahreswerten. Gestützt wurde dies vor allem durch einen guten
Geschäftsverlauf in der DACH-Region. Mit dem Ziel, das bestehende
Lösungsangebot für die deutsche KFZ-Versicherungsbranche auszubauen
und weiter zu automatisieren, wurde im ersten Halbjahr 2018 die 3C
Deutschland GmbH übernommen. Der IT-Dienstleister Arvato Systems
wuchs im Berichtszeitraum organisch und profitabel. Das Geschäft mit
eigenen Software-Lösungen konnte unter anderem durch den Gewinn eines
Großkunden aus den USA erfolgreich ausgebaut und weiterentwickelt
werden. Zudem erzielte der IT-Dienstleister bei der Transformation
der bestehenden Geschäftsmodelle deutliche Fortschritte und konnte
insbesondere im stark wachsenden Cloudgeschäft zahlreiche
Kundenaufträge gewinnen.
Bertelsmann Printing Group
Die Bertelsmann Printing Group sah sich im Geschäftsjahr 2018 mit
einem herausfordernden Marktumfeld konfrontiert: Insbesondere
Papierpreissteigerungen führten zu Zurückhaltung bei vielen
Auftraggebern. Vor diesem Hintergrund verzeichnete die Gruppe einen
Umsatzrückgang von -2,5 Prozent auf 1.639 Mio. EUR (Vj.: 1.681 Mio.
EUR). Das Operating EBITDA verminderte sich auf 85 Mio. EUR (Vj.: 118
Mio. EUR). Die EBITDA-Marge betrug 5,2 Prozent (Vj.: 7,0 Prozent).
Die Offsetdruckgeschäfte der Bertelsmann Printing Group konnten sich
im Geschäftsjahr 2018 trotz rückläufiger Marktentwicklung gut
behaupten. Mohn Media verlängerte im Jahresverlauf wichtige
Kundenverträge. Das auf Printlösungen für Buchverlage spezialisierte
Unternehmen GGP Media blieb aufgrund einer schwächeren Nachfrage bei
einigen großen Kunden im Umsatz etwas hinter dem Vorjahresniveau
zurück. Die auf Zeitschriften und Kataloge im kleinen bis mittleren
Auflagenbereich spezialisierte BPG-Tochter Vogel Druck konnte neue
Referenzkunden gewinnen. Die in der Prinovis-Gruppe gebündelten
Tiefdruckaktivitäten entwickelten sich im Berichtszeitraum in
Deutschland aufgrund deutlich geringerer Volumen im Versandhandel und
bei Zeitschriftenverlagen stark rückläufig und lagen bei Umsatz und
EBITDA deutlich unter den Werten des Vorjahres. Das Tiefdruckgeschäft
der Gruppe in Großbritannien entwickelte sich trotz schwieriger
Marktbedingungen planmäßig. Auch im US-Markt war die Nachfrage
insbesondere im ersten Halbjahr 2018 verhalten; die
Geschäftsaktivitäten der US-Druckereien der Bertelsmann Printing
Group entwickelten sich infolgedessen ebenfalls rückläufig. Verträge
mit zwei wichtigen Großkunden konnten langfristig abgesichert werden.
Die Umsätze in der Speichermedienreplikation gingen vor dem
Hintergrund des rückläufigen Marktes erwartungsgemäß zurück. Mit der
Akquise von zwei Großkunden konnte Sonopress Marktanteile
hinzugewinnen. Mit den der Bertelsmann Printing Group zugeordneten
drucknahen Marketingdienstleistungsgeschäften werden
kanalübergreifende Kommunikationsleistungen, insbesondere für Handel,
E-Commerce und Werbewirtschaft, angeboten. Diese Geschäfte
entwickelten sich positiv; unter anderem konnten in den
Geschäftsbereichen Kampagnen-Management und dem Multipartnerprogramm
DeutschlandCard neue Kunden gewonnen und wichtige Verträge verlängert
werden. Die DeutschlandCard feierte im ersten Halbjahr 2018 ihr
zehnjähriges Bestehen.
Bertelsmann Education Group
Getragen von der steigenden Nachfrage nach Bildungsangeboten
verzeichneten die in der Bertelsmann Education Group gebündelten
Bildungsaktivitäten des Konzerns weiteres Wachstum. Umsatz und
operatives Ergebnis der Gruppe legten deutlich zu; alle Unternehmen
des Bereichs entwickelten außerdem ihr Lehr- oder
Dienstleistungsangebot strategisch weiter. Der Umsatz im
Bildungsbereich stieg im Geschäftsjahr 2018 signifikant um 36,4
Prozent auf 258 Mio. EUR (Vj.: 189 Mio. EUR). Maßgeblich trugen
hierzu die Vollkonsolidierung des US-Hochschuldienstleisters
HotChalk, das fortgesetzte Wachstum des Online-Bildungsanbieters
Relias sowie die Übernahme des US-Online-Bildungsanbieters OnCourse
Learning bei. Das Operating EBITDA der Bertelsmann Education Group
verbesserte sich infolgedessen signifikant auf 37 Mio. EUR (Vj.: 3
Mio. EUR). Die EBITDA-Marge betrug 14,5 Prozent (Vj.: 1,8 Prozent).
Die Bertelsmann-Tochter Relias wuchs im Berichtszeitraum organisch
zweistellig und vergrößerte ihre Kundenbasis auf mehr als 8.400
Institutionen, deren Mitarbeiter 2018 rund 37,2 Mio. Onlinekurse
absolvierten. Im November erwarb Bertelsmann den
US-Online-Bildungsanbieter OnCourse Learning vollständig vom
Private-Equity-Unternehmen CIP Capital und integrierte dessen
Weiterbildungssparte für den Sektor Gesundheitswesen in Relias. Das
Unternehmen erweiterte so seine Aktivitäten im Bereich Akutversorgung
deutlich. Die Online-Weiterbildungsplattform Udacity entwickelte ihr
Lehrangebot weiter und führte neue Nanodegree-Programme ein, unter
anderem im Themenbereich Künstliche Intelligenz. Auch das
B2B-Geschäft wurde weiter ausgebaut; Ende 2018 nutzen mehr als 50
Unternehmenskunden Angebote von Udacity. Bertelsmann hält einen
signifikanten Anteil an dem US-Unternehmen aus dem Silicon Valley. Am
US-Hochschuldienstleister HotChalk übernahm die Bertelsmann Education
Group im Berichtszeitraum die Mehrheit. Das Unternehmen verzeichnete
einen deutlichen Ergebnisanstieg und baute die Partnerschaft mit dem
größten Kunden deutlich aus. Die Anzahl der eingeschriebenen
Studenten in Kursen, die von HotChalk betreut werden, entwickelte
sich ebenfalls positiv. Die auf die Bereiche Psychologie und
Pädagogik spezialisierte Alliant International University
verzeichnete im vergangenen Jahr einen Anstieg der Studentenanzahl
und setzte den Aufbau ihres digitalen Lehrangebots fort.
Bertelsmann Investments
Bertelsmann Investments erweiterte im Geschäftsjahr 2018 erneut
sein globales Netzwerk aus Beteiligungen an innovativen, jungen
Unternehmen. Bertelsmann Asia Investments (BAI), Bertelsmann Brazil
Investments (BBI), Bertelsmann India Investments (BII) und
Bertelsmann Digital Media Investments (BDMI) tätigten im
Berichtszeitraum rund 60 Neu- und Folgeinvestitionen. Parallel wurden
mehrere Exits vollzogen, sodass Bertelsmann über seine
Corporate-Fonds zum Jahresende 189 Beteiligungen hielt. Bertelsmann
Investments leistet erneut einen signifikanten positiven Beitrag zum
Konzernergebnis im abgelaufenen Jahr, der sich im Wesentlichen aus
Wertsteigerungen der Beteiligungen und Veräußerungsgewinnen
zusammensetzt. Das EBIT lag bei 96 Mio. EUR (Vj.: 141 Mio. EUR). BAI
tätigte 23 neue Investitionen, unter anderem in die chinesische
Musik-Streaming-Plattform NetEase Cloud Music. Folgeinvestitionen
flossen in 16 Unternehmen, darunter die Fitness-App Keep und der
Finanzdienstleister Linklogis. Wie schon 2017 gingen auch 2018 vier
BAI-Beteiligungen an die Börse: das Gebrauchtwagenportal Tuanche, die
Rabatt-Plattform Meituan Dianping, die Mode-E-Commerce-Plattform Mogu
sowie das Tech-Unternehmen Xiaomi, an dem der Fonds indirekt
beteiligt ist. In den zehn Jahren des Bestehens gingen zehn
Beteiligungen von BAI an die Börse. In Brasilien folgten weitere
Investitionen im Schwerpunktbereich Bildung. Im April übernahm
Bertelsmann über BBI die Mehrheit an Afferolab, einem der größten
Corporate-Training-Anbieter des Landes, und stockte diese Beteiligung
im Dezember ein weiteres Mal auf. Zusammen mit dem Partner Crescera
Investimentos wurde außerdem das Bildungsnetzwerk im
Gesundheitsbereich weiter ausgebaut. BII beteiligte sich neu am
indischen Unternehmen Licious, einer direct-to-consumer
Food-Plattform, und der Logistikplattform Lets Transport. Dazu kamen
Folgeinvestitionen in das Social-Media-Portal Roposo sowie das
Weiterbildungsunternehmen Eruditus Executive Education, das gemeinsam
mit internationalen Ivy-League-Universitäten Fortbildungskurse
entwickelt. Darüber hinaus gelangen BII die ersten zwei
Desinvestitionen bei Saavn und IndiaProperty. BDMI tätigte 17 Neu-
und Folgeinvestitionen, unter anderem in das auf die Live-Übertragung
von Sport-Events spezialisierte Netzwerk FloSports. Seit 2012
investierten die vier Fonds knapp 800 Mio. EUR in Digitalunternehmen,
Rückflüsse durch Verkäufe von Beteiligungen betrugen im selben
Zeitraum mehr als 400 Mio. EUR.
Zahlen im Überblick (in Mio. Euro)
2018 2017
Konzernumsatz 17.673 17.190
Operating EBITDA der Bereiche 2.688 2.686
Corporate / Konsolidierung -102 -50
Operating EBITDA aus fortgeführten Aktivitäten 2.586 2.636
Sondereinflüsse -296 -83
Finanzergebnis -216 -219
Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Aktivitäten 1.404 1.677
Ertragsteueraufwand -301 -472
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten 1.103 1.205
Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten
Aktivitäten 1 -7
Konzernergebnis 1.104 1.198
Gesamtinvestitionen
(inkl. übernommener Finanzschulden) 1.461 1.117
Stand Stand
31.12.2018 31.12.2017
Wirtschaftliche Schulden 6.619 6.213
Bereich Umsatz Operating EBITDA
(in Mio. Euro) 2018 2017 2018 2017
RTL Group 6.505 6.373 1.402 1.478
Penguin Random House 3.424 3.359 528 521
Gruner + Jahr 1.440 1.513 140 145
BMG 545 507 122 104
Arvato 4.100 3.823 377 320
Bertelsmann Printing Group 1.639 1.681 85 118
Bertelsmann Education Group 258 189 37 3
Bertelsmann Investments* 12 - -3 -3
Summe der Bereiche 17.923 17.445 2.688 2.686
Corporate / Konsolidierung -250 -255 -102 -50
Summe Konzern 17.673 17.190 2.586 2.636
*Die Geschäftsentwicklung von Bertelsmann Investments wird im
Wesentlichen auf Basis des EBIT ermittelt. Das EBIT betrug 96
Mio. EUR (Vorjahr: 141 Mio. EUR).
Über Bertelsmann
Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs- und
Bildungsunternehmen, das in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Zum
Konzernverbund gehören die Fernsehgruppe RTL Group, die
Buchverlagsgruppe Penguin Random House, der Zeitschriftenverlag
Gruner + Jahr, das Musikunternehmen BMG, der Dienstleister Arvato,
die Bertelsmann Printing Group, die Bertelsmann Education Group sowie
das internationale Fonds-Netzwerk Bertelsmann Investments. Mit
117.000 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2018
einen Umsatz von 17,7 Milliarden Euro. Bertelsmann steht für
Kreativität und Unternehmertum. Diese Kombination ermöglicht
erstklassige Medienangebote und innovative Servicelösungen, die
Kunden in aller Welt begeistern.
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Leiter Medien- und Wirtschaftsinformation
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Datum: 26.03.2019 - 10:30 Uhr
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"Bertelsmann beschleunigt Wachstum und erzielt Milliardengewinn im Jahr 2018
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