Das Erste: Der große BRECHT-Abend im Ersten
Ein Film in zwei Teilen und eine Dokumentation von Heinrich Breloer am Mittwoch, 27. März 2019 ab 20:15 Uhr (FOTO)
(ots) -
Ein ganz besonderer Fernsehabend erwartet die Zuschauerinnen und
Zuschauer am 27. März, ab 20:15 Uhr im Ersten: BRECHT, der Film in
zwei Teilen von Heinrich Breloer. Sein neues Dokudrama führt das
Leben des meistgespielten deutschen Dramatikers des 20. Jahrhunderts
in all seinen Widersprüchen, Ambivalenzen und Brüchen vor - und
erhellt von da aus sein Schaffen auf überraschende Weise neu.
Der Film holt Brecht aus dem "Klassikerverlies" (Der Spiegel), und
macht ihn neu zugänglich. Vor allem zeigt er, dass die Fragen, die
Brecht umtrieben, nach wie vor hochaktuell sind, und seine Stücke wie
die Lebensgeschichte dahinter uns heute noch angehen. Es sei "das
Recht auf den Zweifel, auf das Denken in Widersprüchen und das
Beharren auf der Vernunft", so Heinrich Breloer, das Brecht immer
wieder eingefordert hat und das uns gerade jetzt in verunsicherter
Zeit erneut als Maßstab dienen kann. Breloers Film ist auch ein
Plädoyer für die Kraft der Kunst und was sie an Neugier, Erkenntnis
und Veränderungslust in den Köpfen der Menschen freisetzen kann:
anspruchsvoll und formend im besten Sinne.
Bereits Ende der 1970er Jahre hatte sich Heinrich Breloer mit
einer Fernsehdokumentation der Figur Brecht angenähert und dafür
viele Gespräche mit Zeitzeugen geführt. So konnte er sogar noch mit
Brechts erster Liebe Paula Banholzer, mit seinen Mitschülern und
Jugendfreunden sprechen. Für den aktuellen Film kamen zahlreiche
Interviews mit Mitarbeitern und Wegbegleitern Brechts aus den letzten
Jahren hinzu. Zusammen mit dokumentarischem Material aus den Archiven
und intensiven Recherchen vervollständigen sie Breloers Film in zwei
Teilen zum eindringlichen Doku-Drama, das Brechts Prinzipien des
epischen Theaters bis hinein in die Erzählweise ernst nimmt und die
Zuschauer zum kritischen Mitdenken auffordert.
Die Rolle des jungen Brecht spielt Tom Schilling; Burghart
Klaußner hat die Rolle Brechts in den Nachkriegsjahren übernommen. In
weiteren Hauptrollen spielen Adele Neuhauser und Lou Strenger als
Helene Weigel in jungen und späteren Jahren, Trine Dyrholm als
Brechts dänische Geliebte und Mitarbeiterin Ruth Berlau, Mala Emde
als Paula Banholzer, Brechts erste Liebe, und viele andere prominente
Schauspielerinnen und Schauspieler.
Nach den "Tagesthemen" sendet Das Erste um 23:45 Uhr Heinrich
Breloers begleitende Dokumentation "Brecht und das Berliner Ensemble
- Erinnerung an einen Traum". Die Dokumentation konzentriert sich auf
die Zeitspanne von 1948 bis 1956, nach der Rückkehr Bertolt Brechts
und Helene Weigels aus dem Exil zunächst in die Schweiz und von dort
nach Ost-Berlin. In diesen wenigen Jahren wurde Bertolt Brecht der
Dichter und Regisseur, der das Theater revolutioniert hat - nicht nur
in Deutschland.
BRECHT ist eine Produktion der Münchner Bavaria Fiction
(Produzenten: Corinna Eich und Jan S. Kaiser) in Koproduktion mit WDR
(federführende Redaktion: Dr. Barbara Buhl, Dokumentation: Beate
Schlanstein), BR (Dr. Cornelia Ackers), SWR (Sandra Dujmovic), NDR
(Christian Granderath), ARTE (Dr. Andreas Schreitmüller) sowie der
Bavaria Filmproduktion Köln, SATEL Film (Wien) und als
Serviceproduktion in Tschechien, MIA Film s.r.o.. Gefördert wird die
Produktion von der Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen sowie
dem Tschechischen Fonds für Kinematografie.
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