Globales Immobilieninvestitionsvolumen erreicht Rekordniveau
• 2018 erreichte das globale Immobilieninvestmentvolumen 1,75 Billionen US-Dollar; eine Fortsetzung dieses Trends wird auch für 2019 erwartet
• Deutschland ist nach USA und Kanada die wichtigste Investmentkapital-Quelle mit 26 Milliarden US-Dollar
• Die grenzüberschreitenden Investitionen sind Ausdruck einer florierenden Globalisierung; EMEA ist das Hauptinvestitionsziel
• Es ist mit einer weiteren Verlängerung des Zyklus für Immobilieninvestitionen zu rechnen; dadurch haben die Anleger Zeit, sich auf steigende Zinsen einzustellen
(IINews) - London / Frankfurt, 12. März 2019 – Nach dem aktuellen Global Investment Atlas 2019 von Cushman & Wakefield stellt das Immobilientransaktionsvolumen in Höhe von 1,75 Billionen US-Dollar seit Aufzeichnungsbeginn eine neue Höchstmarke auf. Laut des Reports des weltweit tätigen Immobilienberatungsunternehmens übertraf die Wachstumsrate von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2017 in Höhe von 1,68 Billionen US-Dollar. Der Global Investment Atlas 2019 untersucht das Investitionsverhalten internationaler Investoren im Jahr 2018 und prognostiziert die Marktentwicklung für das kommende Jahr.
Cushman & Wakefield rechnet auch für 2019 mit einem rekordverdächtigen Transaktionsvolumen in der Größenordnung von 1,75 Billionen US-Dollar. Investoren werden ihre Suche nach Investitionsmöglichkeiten auf weitere Märkte ausdehnen. Zudem werden immer mehr Verkäufer in Erscheinung treten, die ihre Immobilienstrategien an die sich ändernde Geldpolitik, die geopolitischen Spannungen und den globalen Strukturwandel anpassen werden. Laut Report ist mit weiter steigenden Preisen zu rechnen. Dies ist jedoch eher auf stabile Renditen und ein stetiges Mietpreiswachstum bei den Top-Immobilien als auf die in den letzten Jahren übliche Renditekompression zurückzuführen.
David Hutchings, Autor des Reports und Head of Investment Strategy EMEA Capital Markets bei Cushman & Wakefield, erklärt: „Das wirtschaftliche Umfeld ist schwächer als noch vor wenigen Monaten erwartet. Das Gleiche gilt weltweit gesehen für die Inflationsprognose. Infolgedessen hat sich bei steigendem Risiko die Erhöhung der Zinsen für Unternehmen und Investoren erneut hinausgezögert. Für das kommende Jahr ist daher von einer weiteren Verlängerung des Immobilienzyklus auszugehen. Angesichts einer bevorstehenden Periode des langsameren Wachstums haben die Anleger so weiter die Möglichkeit, ihre Portfolios zu optimieren. Aufgrund stabiler, vertraglich gesicherter Mieteinnahmen, des Wertsteigerungspotenzials und des Inflationsabsicherungscharakters sind Immobilien nach wie vor äußerst attraktiv und die Nachfrage nach dem richtigen Produkt ist ungebrochen hoch. Nichtsdestotrotz gestaltet sich die Definition des richtigen Produkts zunehmend schwieriger, da sich die starken, marktbeeinflussenden Nutzerstrategien durch den Online-Handel, den sozialen und unternehmerischen Wandel, das geringe Wachstum und die Einschränkungen der Bezahlbarkeit im Umbruch befinden.“
Ein komplexes internationales Bild
Nordamerika erholte sich 2018 von dem rückläufigen Investitionsvolumen des Vorjahres, sowohl als Investitionsziel als auch als Kapitalquelle für Immobilieninvestitionen. Verantwortlich dafür waren die spätzyklischen Steuerimpulse, die in den USA zum Ausgleich der höheren Fremdkapitalkosten beitrugen. Obwohl im vergangenen Jahr Käufer aus allen globalen Regionen aktiv waren, war Nordamerika die einzige Kapitalquelle, die das Gesamtengagement bei den Gewerbeimmobilien im Vergleich zum Vorjahr erhöhen konnte. Hier stieg das Transaktionsvolumen um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 546 Milliarden US-Dollar. Für 2019 ist von einem Investitionsvolumen in Nordamerika in Höhe von 530,7 Milliarden US-Dollar auszugehen. Dies stellt zwar einen Rückgang von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr dar, spiegelt aber die Marktreife der Regionen innerhalb des Immobilienzyklus mit steigenden Renditen wider und folgt auf ein außergewöhnliches Jahr 2018.
Das Engagement bei den Gewerbeimmobilien in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika (EMEA) sowie dem Asien-Pazifik-Raum sank 2018 um 2 beziehungsweise 1 Prozent. Der Rückgang im Asien-Pazifik-Raum ist hauptsächlich auf geringere globale Immobilienakquisitionen im Laufe des Jahres zurückzuführen. Europäische und asiatische institutionelle Anleger erhöhten jedoch ihr Immobilienengagement. In beiden Regionen dürfte auch die grenzüberschreitende Nachfrage zunehmen, kurzfristig in Europa und mittelfristig in Asien, da die Investoren den demografischen Entwicklungen folgen.
Im Jahr 2018 betrug das Investitionsvolumen in EMEA 331 Milliarden US-Dollar. Dies stellt ein Rückgang von 10,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr dar und ist auf den Rückzug globaler und nationaler Kapitalquellen sowie den Abschluss einiger großer Portfolio-Deals zurückzuführen. Das Transaktionsvolumen der europäischen Einzelhandelsimmobilien war mit einem geringeren Transaktionsvolumen in vielen Teilen der Region zum dritten Mal in Folge rückläufig (56 Milliarden US-Dollar). Auch Industrie- und Büroimmobilientransaktionen gingen um 24,7 bzw. 9,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Dies lässt sich auf einen Mangel von geeigneten Produkten zurückführen. Es ist davon auszugehen, dass das Investitionsvolumen in EMEA im Jahr 2019 339,2 Milliarden US-Dollar erreichen wird, was einem Anstieg um 2,5 Prozent gegenüber 2018 entspricht. Treiber hierfür ist eine steigende Nachfrage sowohl in den B-Städten als auch nach neuen Assetklassen.
Der Asien-Pazifik-Raum stellte einen neuen Rekord für die Region auf. Die hohe Kauflaune der Investoren aus dem asiatisch-pazifischen Raum im In- und Ausland führte 2018 zu einem gesamten Investitionsvolumen von 866 Milliarden US-Dollar. Hier waren die inländischen Investoren wieder für das Gros des Transaktionsvolumens verantwortlich, jedoch haben alle, auf diese Region ausgerichteten Kapitalquellen ihr Engagement erhöht. Projektentwicklungsgrundstücke wurden mit einem Marktanteil von 80 Prozent am stärksten in der Region nachgefragt, aber auch bei den Büro- und Industrieimmobilien wurden die bisherigen Rekorde übertroffen. Der Hotelmarkt hingegen erreichte sein bestes Ergebnis nach der globalen Finanzkrise. Das Investitionsvolumen im Asien-Pazifik-Raum wird für 2019 auf 875 Milliarden US-Dollar geschätzt. Dies entspricht einem Anstieg von 1 Prozent gegenüber 2018.
Nach den politischen Unruhen in Brasilien, Mexiko, Costa Rica und Kolumbien und einem Rückgang der Investitionen im Zusammenhang mit der Abwertung der entsprechenden Landeswährungen gegenüber dem Dollar, verzeichnete Lateinamerika 2018 das niedrigste Transaktionsvolumen seit fast zehn Jahren. Dennoch ist mit einem steigenden Investitionsvolumen für das Jahr 2019 von 6 Prozent auf 2,4 Milliarden US-Dollar auszugehen, da opportunistische Investoren das Vertrauen zurückgewinnen. Die Investoren aus dem Asien-Pazifik-Raum werden ihr Engagement in der Region erhöhen und suchen beispielsweise hauptsächlich nach Hotels und Projektentwicklungsgrundstücken. Auch die chinesischen Investitionen in Logistikimmobilien dürften anhalten.
Ausländische Geldströme kurbeln grenzüberschreitende Investitionen an
Im Gegensatz zu den verbreiteten nationalen Tendenzen sind die grenzüberschreitenden Immobilieninvestitionen mit einem Wachstum von 10,7 Prozent auf 405 Milliarden US-Dollar gestiegen. Dies wurde durch zunehmende internationale Geldströme angeführt.
Carlo Barel di Sant’Albano, Chief Executive Global Capital Markets & Investor Services bei Cushman & Wakefield sagt: „Die internationalen Kapitalströme werden immer dynamischer, zunehmend grenzüberschreitender und es geht immer mehr um die Balance zwischen Qualität und Quantität. Das gilt für Anlagen, Renditen, Talente und Lebensstandards. Das reichlich vorhandene Kapital wird auch den Markt im Jahr 2019 antreiben und das Preisniveau aufrechterhalten. Strukturelle Veränderungen wie beispielsweise der Online-Handel werden dazu führen, dass sich auch bei einer Abkühlung der Konjunktur einige Assetklassen hervorragend entwickeln werden. Daher ist es absolut notwendig, über den Marktdurchschnitt hinauszuschauen, um die jeweilige Marktsituation, die Transaktion, den Verkäufer, den Kreditgeber und vor allem den Nutzer zu sehen.“
Während die USA das Hauptinvestitionsziel für globale Gewerbeimmobilieninvestitionen war (45 Milliarden US-Dollar), konnte die EMEA-Region ihre historische Position als gefragtestes Ziel für internationales Kapital verteidigen. Hier befinden sich die meisten Städte unter den Top 10 der wichtigsten grenzüberschreitenden Investitionsziele und konnten 53 Prozent (88 Milliarden US-Dollar) des globalen Investitionsvolumens auf sich vereinen.
Die USA und Kanada waren die wichtigsten Kapitalquellen für grenzüberschreitendes Investitionskapital und machten im vergangenen Jahr zusammen 40 Prozent aller ausländischen Investitionsströme aus (125 Milliarden US-Dollar). Das aus Deutschland stammende Kapital rundete die Top 3 mit 26 Milliarden US-Dollar ab. Obwohl britische Investmentmanager ihre ausländischen Portfolios weiter ausbauten, übertrafen interessanterweise zum ersten Mal seit Aufzeichnungsbeginn die französischen Auslandsinvestitionen das Investitionsvolumen von Großbritannien. Auch die Zusammensetzung der grenzüberschreitenden Investitionen aus dem Asien-Pazifik-Raum änderte sich: Das Investitionsvolumen von China und Hongkong war rückläufig, während Singapur und Südkorea die Rangliste anführten.
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Über Cushman & Wakefield
Cushman & Wakefield (NYSE: CWK) ist ein führendes globales Immobiliendienstleistungsunternehmen, dessen Service-Angebot die Interessen von Immobiliennutzern und -eigentümern gleichermaßen abdeckt. Zu den Kerndienstleistungen gehören Property, Facility und Projektmanagement, Office Agency, Capital Markets, Global Occupier Services, Project & Development Services, Tenant Representation, Valuation & Advisory, Asset Services sowie weitere Dienstleistungen. Mit über 51.000 Mitarbeitern, die in rund 400 Niederlassungen und 70 Ländern tätig sind, ist Cushman & Wakefield eines der größten Immobilienberatungsunternehmen. In Deutschland verfügt das Immobilienberatungsunternehmen über 6 Niederlassungen in Frankfurt, Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf und Leipzig. 2018 hat das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 8,2 Milliarden US-Dollar erzielt.
Datum: 12.03.2019 - 10:15 Uhr
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