Westfalen-Blatt: Kommentar zum Antisemitismus im Sport
(ots) - Die Solidarität, die Almog Cohen nach dem gegen
ihn gerichteten Hass-Tweet erfahren hat, ist groß. Doch beruhigen
kann das kaum. Denn der Hass, der dem israelischen Fußballer
entgegenschlug, ist nur ein Bruchteil dessen, dem sich jüdische
Bürger auch im Jahr 2019 in Deutschland ausgesetzt sehen. Der Sport
bildet da keine Ausnahme. Immer wieder beklagen Mitglieder jüdischer
Sportvereine verbale oder körperliche Übergriffe. Ausgelebter
Rassismus ist offensichtlich aber nicht nur in unteren Fußballligen
ein wesentlicher Teil des Amüsements bestimmter Teile der deutschen
Gesellschaft. Auch in der Regionalliga Nordost gab es an diesem
Wochenende einen traurigen Höhepunkt. Im Chemnitzer Stadion huldigten
Zuschauer mit einer Schweigeminute einem der führenden Köpfe der
lokalen Neonaziszene, der verstorben war. Der Deutsche Fußballbund
hat sich in diesem Themenfeld klar positioniert - nicht nur mit der
Vergabe des Julius-Hirsch-Preises seit dem Jahr 2005. Noch besser
wäre es, wenn der DFB international mehr Druck ausüben würde. Denn
Mitglied der Fifa ist auch der Iran, ein Land, wo Antisemitismus
sogar Teil der Staatsdoktrin ist.
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Datum: 10.03.2019 - 21:16 Uhr
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