Westfalen-Blatt: Kommentar zum Aus für Boateng, Müller und Hummels im DFB-Team
(ots) - Ganz nüchtern betrachtet haben Jérôme Boateng,
Mats Hummels und Thomas Müller bei der nächsten EM die Ü30-Grenze
überschritten. Es ist also legitim von Joachim Löw zu sagen, er wolle
in Zukunft auf jüngere Spieler setzen, um den Umbruch im Nationalteam
voranzubringen. Und bei ebenfalls nüchterner Betrachtungsweise haben
alle Drei ihren sportlichen Zenit überschritten. Deshalb ist die
Entscheidung des Bundestrainers nachvollziehbar. Zu was ein Mats
Hummels noch in der Lage ist, zeigte der Innenverteidiger zuletzt im
Achtelfinal-Hinspiel der Champions League, als er einer der
Hauptgründe dafür war, dass der FC Bayern 0:0 beim FC Liverpool
spielte. Allerdings sind solche Leistungen inzwischen die Ausnahme.
Jérôme Boateng hat sogar seinen Stammplatz bei den Münchenern
verloren. Da ist es nur folgerichtig, ihn nicht mehr für die
DFB-Auswahl in Erwägung zu ziehen. Die Nachfolger heißen Niklas Süle
(23), Antonio Rüdiger (26), Matthias Ginter (25) oder Jonathan Tah
(23). Allen traut Löw offensichtlich zu, einmal ähnlich aufzutrumpfen
wie Hummels/Boateng bei der WM 2014. Thomas Müller bleibt ein
Sonderfall, denn einen Spieler wie ihn gibt es kein zweites Mal. Aber
der Offensiv-Freigeist hat in den vergangenen Jahren viel von seinem
Torinstinkt verloren, Löw findet keinen passenden Platz mehr für
Müller. Der Bundestrainer handelt nun endlich mit der Konsequenz, die
viele von ihm schon direkt nach der WM in Russland gefordert hatten
(manche auch noch früher). Auf der Torwartposition lässt Löw diese
noch vermissen, aber immerhin ist Manuel Neuer (32) nicht mehr
unantastbar. Marc-André ter Stegen (26) hat einen Zweikampf mit
offenem Ausgang um den Platz im Tor verdient. Der Bessere muss für
Deutschland spielen. Ganz nüchtern betrachtet wäre das von Löw
konsequent und richtig.
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Datum: 05.03.2019 - 21:00 Uhr
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