Runder Tisch Plastikvermeidung: Freiwilligkeit reicht nicht aus
(ots) - Zum heutigen Runden Tisch zur Plastikvermeidung im
Bundesumweltministerium erklärt Rolf Buschmann, Abfall- und
Ressourcenexperte beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND):
"Das Problem ist größer als viele Akteure bislang einräumen. Um
die Plastikflut einzudämmen braucht es mehr als nur einen Runden
Tisch und die Hoffnung auf die Umsetzung freiwilliger Vereinbarungen.
Bislang agieren Politik, Handel, Lebensmittelproduzenten und
Recyclingwirtschaft zu träge.
Angesichts der 4,4 Millionen Tonnen neuer Kunststoffverpackungen
pro Jahr fordern wir von der Bundesregierung, eindeutige
Reduktionsziele insbesondere für Einwegverpackungen aus Plastik
festzulegen. So wie bisher darf es nicht weitergehen. Gleichzeitig
reicht es nicht aus, Plastik durch Papier zu ersetzen und damit
unserer Wegwerfmentalität lediglich ein anderes Produkt an die Hand
zu geben.
Unsere Art zu produzieren und zu konsumieren muss sich gerade beim
Plastikverbrauch ändern. Gefragt sind daher wirklich innovative
Ideen: Mehrwegnetze oder Körbe in Einkaufswagen für Obst und Gemüse,
ein mit Pfand versehenes Mehrweg-Containersystem für Produkte aus der
Fleisch- und Käsetheke oder Abfüllstationen etwa für Waschmittel.
Dafür sind gesetzliche Regelungen unverzichtbar, rein freiwillige
Absichtserklärungen reichen nicht aus.
Nahezu 20 Prozent unseres Plastikmülls landet auch weiterhin über
den Export in Ländern wie Malaysia oder Thailand, und so letztendlich
über Umwege oftmals in den Weltmeeren. Deutschland als großes
Industrieland muss deshalb mehr tun, als das, was die EU ohnehin
umsetzen will. Wir müssen Vorbild sein, damit Länder wie Indien,
China und andere folgen. Deutsche Unternehmen und Politiker können
Trends setzen, die Beachtung finden.
Warum also nicht auch radikalere Schritte gehen und überflüssiges
wie in Plastik eingeschweißtes Obst und Gemüse verbieten und für
Wegwerfverpackungen wie etwa auf Coffee-to-go-Becher oder
Einweg-Getränkeflaschen deutlich spürbare Abgaben erheben."
Mehr Informationen
Es geht auch mit weniger Plastikverbrauch - #Plastikfasten Einmal
im Jahr, parallel zur vorösterlichen Fastenzeit, rufen wir dazu auf,
bewusst auf Plastik zu verzichten und den eigenen Alltag neu zu
entdecken.
https://www.bund.net/plastikfasten/
Pressekontakt:
Rolf Buschmann, BUND-Experte für Abfall und Ressourcen, Tel:
030-27586-482, Mobil: 0179-2191360, E-Mail: rolf.buschmann(at)bund.net
bzw. Sigrid Wolff, BUND-Pressesprecherin, Tel.: 030-27586-425,
E-Mail: presse(at)bund.net, www.bund.net
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Datum: 27.02.2019 - 10:54 Uhr
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