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Politik und Pharmaindustrie im Dialog

ID: 1700076


(ots) - Die Pharmaindustrie ist elementarer Bestandteil
einer gesunden Wirtschaft. Als Entwickler und Lieferant von
Medikamenten hat sie einen direkten gesundheitlichen Nutzen. Als
Industrie ist sie nicht nur Innovationstreiber, sondern auch
Wachstums- und Beschäftigungsgarant. In Bayern ist deshalb eine
Neuauflage des Pharmagipfels initiiert worden. Und auch in
Nordrhein-Westfalen wurde ein "Pharmadialog" angeschoben. Das Ziel:
die Chancen nutzen, die sich durch Innovationen im
Arzneimittelbereich ergeben - gesundheitlich wie wirtschaftlich.

Lesen Sie den ganzen Artikel auch auf Pharma Fakten:
http://ots.de/BKLvJQ.

Nur mit einer gesunden Bevölkerung ist ein Staat zu machen - ein
Merksatz, der insbesondere für alternde Gesellschaften gelten dürfte.
Denn entscheidend für eine starke Wirtschaft ist weniger der Fakt,
dass wir in Europa immer älter werden. Entscheidend wird sein, dass
wir gesund altern. "Healthy Ageing" ist mehr als ein Modebegriff,
denn eine gesunde Bevölkerung ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor:
Sie arbeitet (länger), zahlt (mehr) Steuern, belastet weniger die
Sozialsysteme. Schon heute, so die EU-Kommission in ihrem
"Strategischen Plan 2016 bis 2020" zu Gesundheit und Ernährung,
kosten in der EU-Region Fehlzeiten durch Krankmeldungen 2,5 Prozent
des Bruttoinlandsprodukts. Es bedarf wenig Fantasie, um
vorherzusehen, dass dieser Beitrag sich künftig zu einem echten
Hemmschuh für Wachstum und Entwicklung mausern könnte, wenn nicht
gegengesteuert wird. Ältere Menschen sind nun einmal in der Regel
öfter krank als jüngere.

Aber die Gesundheitsbranche ist auch ein dynamischer
Wirtschaftszweig, eine Job-Maschine und Wachstumstreiber. Der
Gesundheitssektor leistet "einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft in
der EU und hat ein großes Potenzial für Wachstum, Investitionen und




Innovation", heißt es im Strategischen Plan. Der Sektor steht EU-weit
für 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, 15 Prozent der öffentlichen
Ausgaben und 8 Prozent der arbeitenden Bevölkerung.

Nicht nur Europa, sondern auch Deutschland als eine der
demografisch ältesten Nationen weltweit steht vor gewaltigen
Herausforderungen. Sie sind Thema der gerade initiierten Neuauflage
des Bayrischen Pharmagipfels, getragen durch die beiden bayerischen
Ministerien für Wirtschaft und Gesundheit. Vier Arbeitsgruppen haben
die Arbeit aufgenommen, erste Ergebnisse sollen gegen Ende 2019
präsentiert werden:

- Arzneimittel 2030 - Wie sollen die Rahmenbedingungen verändert
werden?
- Arzneimittelversorgung 2030 - Anforderungen an einen
innovationsfreundlichen Ordnungsrahmen in der gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV)
- Pharmastandort Bayern 2030 - Wie können Forschung und
Entwicklung (F&E) sowie Produktion in Bayern gestärkt werden?
- Digitale Innovationen im Pharmabereich - Wie können Chancen
genutzt und Rahmenbedingungen gestaltet werden?

Dieser Dialog zwischen Politik und Industrie - erstmals gestartet
vor fünf Jahren - will die Zusammenarbeit weiter stärken:
"Dialoggegenstand sind beispielsweise Arzneimittelsicherheit und die
Frage, wie eine zuverlässige Arzneimittelversorgung im Rahmen des
solidarisch finanzierten GKV-Systems sichergestellt werden kann.
Darüber hinaus stehen intensivere Forschung und Entwicklung sowie
mehr Produktion in Bayern im Fokus." Der Anspruch ist auch, Impulse
zu setzen für den auf Bundesebene stattfindenden Pharmadialog.

Die Gesundheitswirtschaft - eine Zukunftsbranche

Handlungsbedarf sieht auch der CSU-Landtagsabgeordnete Klaus
Holetschek. Die Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems und die
Erhaltung des hohen Leistungsniveaus sind für ihn schon "fast
unlösbare Aufgaben", schreibt er in seinem Positionspapier
"Neuausrichtung der Gesundheitswirtschaft". "Die
Gesundheitswirtschaft und die Wissenschaft tragen maßgeblich dazu
bei, dass die Menschen gesünder und länger leben", heißt es dort. Als
Anker für Innovation und Fortschritt biete der Gesundheitssektor
entlang des gesamten medizinischen Behandlungspfades "Lösungen aus
einer Hand. Diese reichen von Prävention und Diagnostik über die
Therapie und Behandlung bis hin zum Ambient Assisted Living." Eine
Zukunftsbranche also, die schon heute allein in Bayern für eine
Bruttowertschöpfung von 42,8 Mrd. Euro (rund 8 % der bayerischen
Wirtschaftsleistung) steht und die geprägt ist von Exportstärke und
Konjunkturstabilität. Allein die Pharmaindustrie in Bayern
erwirtschaftet mit rund 26.000 Erwerbstätigen eine
Bruttowertschöpfung von 4,5 Milliarden Euro, so die Pharmainitiative
Bayern.

Ein angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum, ein hoher
Beschäftigungsgrad und außenwirtschaftliches Gleichgewicht - so oder
ähnlich dürfte sich die Wunschliste eines jeden Wirtschaftsministers
für eine gesunde Volkswirtschaft lesen. Das könnte ein Grund sein,
warum immer mehr Bundesländer den Dialog mit der Pharmaindustrie
suchen. Denn sie steht genau dafür: Ihre Wachstumskurven sind
konjunkturunabhängiger als andere Branchen, sie sorgt seit Jahren für
einen Zuwachs gerade im Bereich gut qualifizierter Arbeitsplätze. Sie
entwickelt und produziert Medikamente für den Binnenmarkt, aber auch
für den Export und trägt so zu einem stabilen Außenhandel bei; kurz:
Sie ist Motor für Wachstum und Beschäftigung und setzt
Innovationszyklen in Gang, die auch Impulse sind für andere Branchen.
Das belegen Studien über den ökonomischen Fußabdruck von Unternehmen.

Pharmadialog NRW: Neue Möglichkeiten im Bereich der
personalisierten Medizin

In Nordrhein-Westfalen steht die industrielle
Gesundheitswirtschaft, zu der auch die Pharma- und Medizintechnik
gerechnet wird, für eine Bruttowertschöpfung von rund 12 Milliarden
Euro, hat das WifOR-Institut ausgerechnet. Rund 174.000 Arbeitsplätze
hat sie entstehen lassen. Staatssekretär Christoph Dammermann aus dem
NRW-Wirtschaftsministerium will sich mit dem Pharmadialog deshalb
dafür einsetzen, dass "die Unternehmen in ihre Zukunftsfähigkeit
investieren und weiterhin Forschung und Entwicklung in
Nordrhein-Westfalen betreiben. Viele innovative Unternehmen nutzen
bereits die Potenziale der Digitalisierung, Big Data und Künstlichen
Intelligenz, und eröffnen so, zum Beispiel im Bereich der
personalisierten Medizin oder in der Biotechnologie, neue
Möglichkeiten." Soll heißen: Von einer erfolgreichen Pharmaindustrie
profitieren viele - die Gesellschaft, die Wirtschaft, der
Wissenschaftsstandort, die Patienten von heute und diejenigen von
morgen.

http://ots.de/8KOlIq



Pressekontakt:
Redaktion Pharma Fakten
www.pharma-fakten.de
E-Mail: redaktion(at)pharma-fakten.de
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Datum: 27.02.2019 - 10:05 Uhr
Sprache: Deutsch
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