Wie Umwelt und Verhalten Gesundheit und Gene prägen
(ots) - Gesundheit ist ein Entwicklungsprozess: Unser
Erbgut bringt Anlagen mit, die den Grundstock unserer Gesundheit
bilden. Jedoch sind Gene kein statisches Gut, sondern veränderbar.
Damit öffnen sich neue Tore für ein anderes Gesundheitsverständnis.
Auf dem bayerischen BKK Tag stellen heute Wissenschaftler diese und
weitere Erkenntnisse zur Epigenetik vor und zeigen auf, wie sie
beispielsweise in der Krebstherapie einsetzbar sind.
Sigrid König, Vorständin des BKK Landesverbandes Bayern: "Gene
sind wandlungsfähig und Gesundheit ist auch deshalb kein statisches
Konstrukt. Jeder einzelne Mensch hat Einfluss auf seine Gene. Mit den
Erkenntnissen der Epigenetik erweitern sich die Möglichkeiten,
Krankheitsgeschehnisse umzugestalten. Diese Erkenntnisse wollen wir
Betriebskrankenkassen bekannter machen und sie für eine tiefgreifende
Prävention von Krankheiten aber auch für andere Behandlungspfade
nutzen."
Melanie Huml, Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und
Pflege: "Es ist sehr wichtig, Gesundheitsrisiken möglichst frühzeitig
zu erkennen und zu vermeiden. Deshalb haben wir auch den Bayerischen
Präventionsplan erarbeitet, der die Bürgerinnen und Bürger des
Freistaats in Ihrer Entscheidung für eine gesundheitsförderliche
Lebensweise unterstützt. Für wegweisende Präventionsprojekte stellen
wir jedes Jahr über drei Millionen Euro zur Verfügung - und werden
auch künftig die Gesundheitsförderung weiter stärken. Vor diesem
Hintergrund beobachten wir die wissenschaftliche Entwicklung der
Epigenetik sehr aufmerksam. Denn Erkenntnisse auf diesem Gebiet
könnten ein Schlüssel zu mehr Gesundheit werden."
Mit der Mär vom genetisch vorbestimmten Gesundheitspfad räumt
Peter Spork, Biologe und Wissenschaftsautor, auf: "Volkskrankheiten,
Altersleiden und psychische Krankheiten sind in aller Regel keine
Erbleiden. Wir alle können unsere Gesundheit selbst beeinflussen! Ein
gesunder Lebensstil wirkt bis in die winzig kleinen Kerne unserer 30
Billionen Körperzellen. Er steuert unsere Gene."
Lisa Ann Gerdes, Ärztin und Neuroimmunologin am Klinikum der
Ludwig-Maximilians-Universität, stellt ihre Erkenntnisse aus der
Zwillingsforschung zur Entstehung von Multipler Sklerose vor. Ziel
ihrer Zwillingsstudie ist es, neue Triggerfaktoren von komplexen
chronischen Krankheiten aufzudecken. Bei der Übertragung der
wissenschaftlichen Ergebnisse in die Versorgungsmedizin baut sie auf
die Unterstützung durch die Krankenkassen.
Christoph Plass, Leiter der Abteilung Epigenomik am Deutschen
Krebsforschungszentrum weiß, dass bei Krebs unzählige epigenetische
Veränderungen der Zellen feststellbar sind: "Epigenetische
Veränderungen wirken wie Schalter, die Gene an- oder abschalten
können. Information über diese Schalter kann für Therapien, sowie für
die Vorhersage von Krankheitsverläufen, sehr hilfreich sein."
Die anschließende Podiumsdiskussion wird bereichert um den ersten
Vizepräsidenten der bayerischen Landesärztekammer, Andreas Botzlar
und den stellvertretenden Leiter der Abteilung Prävention und
Gesundheitsschutz am bayerischen Gesundheitsministerium, Wolfgang
Caselmann. Moderiert wird der BKK-Tag von Ursula Heller, Bayerischer
Rundfunk.
Der BKK Tag startet heute (25. Februar 2019) um 14.30 Uhr im
Konferenzzentrum der Hanns-Seidel-Stiftung in München, Lazarettstraße
33.
Fotos zur Veranstaltung stehen im Nachgang auf den Presseseiten
unter www.bkk-bayern.de bereit.
Der BKK Landesverband Bayern vertritt als Körperschaft des
öffentlichen Rechts die Interessen der Betriebskrankenkassen und
ihrer Versicherten in Bayern. Aktuell zählt der BKK Landesverband
Bayern 16 Betriebskrankenkassen als Mitglieder mit über 3,1 Millionen
Versicherten (Kassensitz). In Bayern selbst leben mehr als 2,4
Millionen Menschen, die bei einer Betriebskrankenkasse (BKK)
versichert sind. Damit verfügen die Betriebskrankenkassen im
Freistaat über einen GKV-Marktanteil von rund 22 Prozent.
www.bkk-bayern.de
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Datum: 25.02.2019 - 12:15 Uhr
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