BERLINER MORGENPOST: Bienen muss geholfen werden / Kommentar von Thomas Schubert zu Bienen
(ots) - Kurzform: Die Berliner Bienen sind noch anderen
Gefahren ausgesetzt, der die Politik bislang wenig entgegenzusetzen
hat. Krankheiten wie die Amerikanische Faulbrut führten zuletzt in
Pankow, Reinickendorf und Spandau zur Massentötung der nützlichen
Insekten und versetzen Züchter in Angst. Aber anstatt den Kampf gegen
die Faulbrut einheitlich zu regeln, lässt die Landesregierung die
Bezirke und ihre Veterinärämter mit dieser Aufgabe allein. Der Ruf
des Berliner Imkerverbands nach einem verbindlichen Konzept gegen die
Faulbrut verhallte bislang ungehört. Es wird nicht genügen,
Bienenschutz auf ein Verbot von Chemikalien zu beschränken. Auch für
die Krankheiten der Bienen benötigt Berlin einen Plan. Der
Zusammenhang ist ja schon erkannt: Ist die Biene gesund, gedeiht auch
der Mensch.
Der vollständige Kommentar: Ob Operndach oder Friedhof,
Landesbotschaft oder Brache - kaum ein Berliner Ort ist zu
ausgefallen, um dort Bienenstöcke aufzustellen. Das Imkern hat es
längst zum hippen Hobby ökologisch gesinnter Städter gebracht. Wer
Honig produziert, gilt als erdverbunden und gebildet, beweist Sinn
für Entschleunigung. Indem er dem Bienensterben etwas entgegensetzt,
hilft er den Landwirten, die Insekten als Bestäuber brauchen.
Bienenfreunde wirken der Umweltzerstörung im Kleinen entgegen - und
beeindrucken Nachbarn mit einem gesunden Brotaufstrich aus eigener
Produktion. Dass die Politik ihr Herz für Bienen entdeckt und
Unkrautvernichter wie Glyphosat verbannen will, passt zu diesem
Trend. Auch die rot-rot-grüne Landesregierung will am guten Image des
Imkerns teilhaben und mit dem Kampf gegen solche Schadstoffe ihre
Fürsorge beweisen. Schließlich steht Glyphosat auch im Verdacht,
Krebs zu erregen. Dass man die Berliner Stadtreinigung angewiesen
hat, auf glyphosathaltige Reinigungsmittel zu verzichten, hilft der
Natur und der Gesundheit der Städter gleichermaßen. Aber die Berliner
Bienen sind noch anderen Gefahren ausgesetzt, der die Politik bislang
wenig entgegenzusetzen hat. Krankheiten wie die Amerikanische
Faulbrut führten zuletzt in Pankow, Reinickendorf und Spandau zur
Massentötung der nützlichen Insekten und versetzen Züchter in Angst.
Aber anstatt den Kampf gegen die Faulbrut einheitlich zu regeln,
lässt die Landesregierung die Bezirke und ihre Veterinärämter mit
dieser Aufgabe allein. Der Ruf des Berliner Imkerverbands nach einem
verbindlichen Konzept gegen die Faulbrut verhallte bislang ungehört.
Es wird nicht genügen, Bienenschutz auf ein Verbot von Chemikalien zu
beschränken. Auch für die Krankheiten der Bienen benötigt Berlin
einen Plan. Der Zusammenhang ist ja schon erkannt: Ist die Biene
gesund, gedeiht auch der Mensch.
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Datum: 23.02.2019 - 20:58 Uhr
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