Gemeinsames Lernen: MDR KULTUR setzt Schwerpunkt zur schulischen Inklusion
(ots) - Inklusion, das gemeinsame Lernen von Schülerinnen
und Schülern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf, ist seit
10 Jahren gesetzlich geregelt. Doch wie gut gelingt das Miteinander
im Schulalltag in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen? Eine
kritische Bilanz zieht MDR KULTUR mit seinem Programmschwerpunkt zur
schulischen Inklusion vom 24. Februar bis 1. März in Fernsehen, Radio
und Web.
Genau vor 10 Jahren unterschrieb Deutschland als eines der letzten
Länder die UN-Behindertenrechtskonvention. Fortan gilt es auch an
Schulen in Mitteldeutschland, das gemeinsame Lernen von allen
Schülerinnen und Schülern umzusetzen.
"Inklusion in der Schule - eine Bestandsaufnahme in Thüringen" ist
bei MDR KULTUR am 26. Februar um 12.40 Uhr zu hören. Eine ganz
besonders innovative Bildungseinrichtung steht hier schon am 25.
Februar um 6.15 Uhr im Fokus. In der Schule an der Trießnitz in Jena
weiß man, wie man aus der Not eine Tugend macht. Nach der Wende
brachen die Schülerzahlen ein und gleichzeitig stieg der Bedarf an
Förderschulplätzen beträchtlich. So entschied man sich 2003, die
erste inklusive staatliche Grundschule in Thüringen zu gründen. Zehn
Jahre später gewann sie dann den bundesweit ausgeschriebenen
Jakob-Muth-Preis für Inklusion.
Am 28. Februar um 18.10 Uhr geht der Blick nach Sachsen. Der
Radiobeitrag "Wie weit ist die Inklusion in Sachsen?" stellt
"sachsen-spezifische" Ansätze zum Thema gemeinsames Lernen vor.
Konkret gelebte Inklusion steuert die Oberschule Kötzschenbroda bei,
wie im Kulturradio am 28. Februar, 13.10 Uhr, zu hören. Hier in
Radebeul lernen Kinder nicht weil die Schulbehörde dies so
vorschreibt, sondern weil sich Lehrerteam und Schulleitung zur
Inklusion bekennen. "Von der Förderschule ans Gymnasium?" heißt das
Thema am 24. Februar um 16.45 Uhr. Über 8.000 Schüler und
Schülerinnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf lernen derzeit an
einer sächsischen Regelschule. Aber davon nur acht Prozent an einem
Gymnasium.
Aus Sachsen-Anhalt kommt am 27. Februar, 16.10 Uhr, eine
ernüchternde Einschätzung. "Die Umsetzung der Inklusion ist
gescheitert", sagt Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner bei
MDR KULTUR. Nicht alle Inklusionskinder seien gut im
gemeinschaftlichen Unterricht aufgehoben. Deswegen will er die
Förderschulen in Sachsen-Anhalt erhalten. Auch die Lehrerin einer
Gesamtschule in Halle ist skeptisch beim Thema Inklusion für alle
Kinder. Auch in ihrer 9. Klasse lernen Jugendliche mit
Lernbehinderung. Wie funktioniert das im Unterricht? Die Antwort gibt
es am 28. Februar um 8.40 Uhr.
Im "MDR KULTUR - Spezial" am 28. Februar von 18 bis 19 Uhr
erwartet die Hörerinnen und Hörer ein geschichtlicher Abriss zum
Selbstverständnis Behinderter, zur Entstehung der Behindertenbewegung
und dem gesellschaftlichen Umgang mit ihr. Im Studio als Gast: Prof.
Swantje Köbsell ("Disability Studies") von der "Alice Salomon
Hochschule Berlin".
Auch das Kulturmagazin "artour" im MDR-Fernsehen widmet sich dem
Thema Inklusion. Vorgestellt wird am 28. Februar um 22.05 Uhr der
Leipziger Chor "Thonkunst". Hier stehen seit 10 Jahren Sänger mit und
ohne Handicap zusammen auf der Bühne. Sebastian Fischer, einer der
neun Sänger wird in der Sendung in seinem Alltag begleitet. Am 1.
März berichtet der MDR zudem in seinem Online-Angebot
schwerpunktmäßig zum Thema Inklusion.
Inklusion im MDR
Beim Thema Inklusion bleibt das Engagement des MDR unverändert
hoch. Knapp 90 Prozent aller Fernsehsendungen im MDR werden
mittlerweile mit Untertiteln (UT) gesendet. Damit ist der MDR unter
den ARD-Landesrundfunkanstalten führend. Auch die barrierefreien
Technologien Audiodeskription (AD), Gebärdensprache (DGS) und
Informationen in Leichter Sprache sowie die Audio-App sind weiter auf
Wachstumskurs.
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Datum: 22.02.2019 - 16:08 Uhr
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