Deutsche und amerikanische Zitierweise
In einem wissenschaftlichen Text muss man jeden aus einem anderen Werk übernommenen Teil richtig zitieren und zwar unabhängig davon, ob es sich dabei um ein wörtliches Zitat, um eine Meinung oder um eine These handelt. Nur, wenn die Literaturangabe bzw. die Zitierweise stimmt, kann der Leser die Aussage nachprüfen.
(IINews) - Aus einem anderen Werk übernommene Abschnitte müssen belegt werden
Der Pflicht, seine Quellen beim wissenschaftlichen Arbeiten richtig zu zitieren, kommt man nach, indem man am Ende des Zitates angibt, aus welcher Quelle dieses stammt. Grundsätzlich kann man auf zwei unterschiedliche Weisen zitieren: Es gibt die deutsche und die amerikanische Zitierweise. Das amerikanische System wird auch als Harvard-System bezeichnet.
Der hauptsächliche Unterschied der beiden Systeme besteht in der Positionierung der Quellenangabe: In der deutschen Zitierweise werden die Quellenangaben als Fußnote am Ende einer jeden Seite eingefügt. Beim amerikanischen Zitieren wird der Quellenbeleg unmittelbar an das Zitat im Fließtext der wissenschaftlichen Arbeit angehängt.
Beide Systeme haben Vor- und Nachteile
Durch die Quellenbelege im Fließtext erscheint die amerikanische Zitierweise im Vergleich zum Zitieren „auf Deutsch“ auf den ersten Blick etwas unübersichtlicher und weniger leserfreundlich. Allerdings ist das amerikanische Zitieren deutlich einfacher zu handhaben. Das liegt vor allem daran, dass man die Fußnoten nicht verwalten muss – die vollständige bibliographische Angabe erfolgt ausschließlich im Literaturverzeichnis.
Beide Zitiersysteme haben also sowohl Vor- als auch Nachteile. Für welche Zitierweise man sich entscheidet, liegt grundsätzlich an einem selbst – sofern der Dozent keine Vorgaben gibt. Zu berücksichtigen gilt, dass viele Wissenschaften und Fachbereiche einen allgemein anerkannten Standard haben und somit eine Zitierweise erwarten. Außerdem muss das Zitiersystem eingehalten werden, d.h., wenn man den wissenschaftlichen Text mit der deutschen Zitierweise beginnt, muss dieses System beim Schreiben die gesamte Zeit über verwendet werden.
Die deutsche Zitierweise
Wie bereits erwähnt, verwendet man für das Zitieren „auf Deutsch“ eine Fußnote am Ende der Seite. Auf diese Fußnote wird durch eine hochgestellte Ziffer am Ende des Zitats hingewiesen. Die Ziffern für mehrere Belege sind fortlaufend (1,2,3, ….).
Wenn sich die Fußnote auf eine Wortgruppe oder auf ein Wort bezieht, steht die hochgestellte Ziffer unmittelbar hinter dem letzten Bezugswort (= vor einem folgenden Satzzeichen). Bezieht sich die Fußnote hingegen auf einen ganzen Satz bzw. auf einen von Satzzeichen eingeschlossenen Satzteil, steht die hochgestellte Ziffer nach dem letzten Satzzeichen.
Ein Beispiel
Bei der ersten Erwähnung einer Quelle wird diese ausführlich genannt. Dennoch wird sie auch im Literaturverzeichnis noch einmal vollständig aufgeführt. Bei weiteren Zitaten aus derselben Publikation sowie vom gleichen Autor kann man ein Kurzzitat verwenden.
„Wissenschaftliches Arbeiten ist keine Zauberei.“ 1
Die Fußnote müsste lauten: 1 Vgl. Meier, Klaus und Kaiser, Wilhelm: Was ist wissenschaftliches Arbeiten? Studieren heute, 21 (2016) 4, S. 30–45, hier S. 38.
Wird diese Quelle (nicht unbedingt derselbe Abschnitt) nun ein weiteres Mal verwendet, sieht das wie folgt aus:
„Mit der richtigen Zitierweise macht nicht nur das Schreiben eines wissenschaftlichen Textes Spaß, sondern auch das Zitieren kann Spaß machen.“2
Die Fußnote lautet: 2 Vgl. Meier, K. u.a., a.a.O., S. 42ff.
Das bedeuten die Abkürzungen
Das „u.a.“ steht hier für „und andere“, sprich: für die Co-AutorInnen. Das „a.a.O.“ steht für „am angegebenen Ort“. Hierfür wird nicht selten auch „ebda.“ für „ebenda“ verwendet. Mit „Ort“ ist hier übrigens die Seite des zitierten Werks gemeint. Anders als bei der amerikanischen Zitierweise wird bei der Erstnennung eine genaue Seitenangabe gemacht (S. 38 – 39). Im Kurzzitat wird dann „f.“. und „ff.“ verwendet.
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Datum: 21.02.2019 - 11:19 Uhr
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