Innovative Behandlung bei Leberkrebs: Asklepios Klinikum Harburg (Hamburg) weitet Therapiespektrum aus (FOTO)
(ots) -
Für Patienten mit Leberkrebs gibt es jetzt eine weitere
Behandlungsmethode, um den Tumor zu verkleinern und die
Lebensqualität zu verbessern. Ärzte der Abteilung Diagnostische und
Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin am Asklepios Klinikum
Harburg in Hamburg haben dieses innovative Verfahren - die Selektive
interne Strahlentherapie (SIRT) - jetzt bei einer 56-Jährigen
Patientin erfolgreich eingesetzt. Das Verfahren, auch
Radioembolisation genannt, ist eine spezielle Form der
Strahlentherapie von innen und wird bislang nur an wenigen Zentren in
Deutschland angeboten.
Leberkrebs verläuft in der Mehrzahl der Fälle zunächst symptomfrei
und wird in der Regel erst im fortgeschrittenen Stadium festgestellt.
In rund drei Viertel der Fälle kann der Tumor dann nicht mehr
vollständig operativ entfernt werden. Ferner kann es bei Patienten
mit Darmkrebs, Mammakarzinom oder anderen Tumorerkrankungen zu einer
Absiedelung von mehreren Tochtergeschwülsten in der Leber kommen. In
solchen Fällen kann eine Radioembolisation eingesetzt werden. "Ob
eine Radioembolisation für den jeweiligen Patienten eine
Therapieoption ist, wird in unserer wöchentlichen Tumorkonferenz
besprochen und ist abhängig vom Stadium der Erkrankung und dem
Zustand der Leber, aber auch vom Alter des Patienten und seinem
allgemeinen Gesundheitszustand", erklärt Prof. Dr. Walter
Gross-Fengels, Chefarzt der Abteilung für Diagnostische und
Interventionelle Radiologie am Asklepios Klinikum Harburg (Hamburg).
Die Abteilung ist Teil des Asklepios Tumorzentrum Hamburg mit seinen
rund 200 Experten in sieben Asklepios Kliniken.
Durch die Radioembolisation wird der Tumor verkleinert und bei
günstigem Verlauf die Lebenserwartung der betroffenen Patienten
erhöht. "Auch, wenn eine Heilung nicht möglich ist, können wir die
Lebensqualität unserer Patienten mit dem neuen Angebot verbessern,
wobei eine Kombination mit anderen Verfahren, wie einer Chemotherapie
gut möglich ist. Das ist für die Betroffenen eine gute Nachricht", so
Prof. Gross-Fengels.
Über das Verfahren SIRT
Über einen Mikro-Katheter, der über die Leiste des Patienten
eingeführt wird, werden kleinste radioaktive Kügelchen von einem
Zehntel Millimeter Durchmesser direkt in die Leberarterie
eingebracht. Durch diese Vorgehensweise kann abgegrenzt eine sehr
hohe lokale Strahlungsaktivität unter bestmöglicher Aussparung von
gesundem Gewebe erreicht werden. Der Strahlungskreis der Partikel,
deren Aktivität innerhalb weniger Tage vollständig abklingt, misst
nur wenige Millimeter. Somit dringt auch keine wesentliche Strahlung
nach außen. Für die Durchführung des anderthalbstündigen Eingriffs
ist ein Team aus mehreren Spezialisten notwendig: Neben einem
Interventionellen Radiologen sind ein Nuklearmediziner, ein
Medizinphysiker, sowie Medizinisch-Technische Assistenten an dem
Eingriff beteiligt. Aufgrund der hohen Sicherheitsvorkehrungen im
Umgang mit Radio-Isotopen ist eine spezielle Zulassung der
Gesundheitsbehörde Voraussetzung. Die Behandlung erfolgt in zwei
separaten Schritten im Abstand von vier bis sechs Wochen.
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Datum: 05.02.2019 - 10:40 Uhr
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